Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 09-Juli.pdf
- S.211
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richtlinien vorhanden ist.
Der erste Punkt, der mir in der Praxis immer wieder relativ
hart aufstößt, ist die Tatsache, dass es Jungfamilien mit kleinen Kindern
gibt, die sehr oft in beengten Verhältnissen wohnen. Oft starten diese jungen Familien in einer Garconniere oder vielleicht in einer kleinen ZweiZimmer-Wohnung und dann kommen schnell ein, zwei oder drei Kinder.
Diese Familien haben keine zusätzlichen sozialen Erschwernisse, wie
Krankheit oder Behinderung oder Arbeitslosigkeit und müssen sehr lange
warten, bis sie zu einer städtischen Wohnung kommen.
Nach meiner Meinung müsste es speziell Aufgabe der Stadt
Innsbruck sein, diese Jungfamilien, die sowohl von ihrer Erziehungsarbeit
als auch von dem, dass sie wesentliche und wichtige Beiträge für unsere
Gesellschaft leisten als auch von der Situation, dass sie in der Regel ein
sehr geringes Einkommen haben, verstärkt zu unterstützen und zu fördern.
Ich denke in die Richtung, dass man sagen müsste, dass für Kinder das
Punktesystem verbessert werden müsste. Dieser Passus ist aber im Vorschlag des Herrn Bürgermeisters nicht enthalten.
Zweiter Punkt: Erwachsene Kinder müssen nach unserem
Richtliniensystem zu Hause wohnen bleiben. Es geht nicht nur um die
Punkte, sondern es geht auch darum, unter welchen Voraussetzungen man
sich bei der Stadt Innsbruck um eine Wohnung anmelden darf. Erwachsene
Kinder müssen wohnen bleiben, wenn sie über ein eigenes Zimmer in der
Wohnung ihrer Eltern verfügen. Das führt dazu ...
(Bgm.-Stellv. Zach: Mit einer Altersgrenze, das hat Bgm.-Stellv. Dipl.Ing. Sprenger vorgeschlagen.)
Nein, Bgm.-Stellv. Sprenger hat nur eine Schlafstelle vorgeschlagen, kein
Zimmer. Eine Schlafstelle ist eine Couch in der Küche oder im Wohnzimmer, aber kein Zimmer. Derzeit müssen erwachsene Kinder in der Wohnung der Eltern wohnen bleiben, wenn sie über ein Zimmer verfügen und
das ist ein absurder Umstand. Es kommt dazu, dass auch 40-jährige z. B. zu
mir kommen und sagen, dass sie ein eigenes Zimmer mit 10 m2 haben, aber
nach den bestehenden Richtlinien nicht aufgenommen werden können.
Ich denke, dass es einer modernen Gesellschaft ansteht, hier
wirklich eine Regelung zu finden, dass man sagt, dass man mit spätestens
GR-Sitzung 18.7.2002