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22.5

I-OEF 85/2004
Österreichischer Widerstandskämpfer Oberstleutnant
i. G. Bernardis Robert, Straßenbenennung (Bgm.Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger)
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Ich stelle folgenden Antrag:

"Der Gemeinderat möge beschließen:
Zur Erinnerung an den österreichischen Widerstandskämpfer Oberstleutnant i. G. Robert Bernardis, der am Attentat auf Adolf Hitler am 20.7.1944
beteiligt war und dafür zum Tode verurteilt wurde, wird eine Straße oder
ein Platz nach ihm benannt.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger e. h."
Oberstleutnant Robert Bernardis wurde am 7.8.1908 in Innsbruck geboren
und hat seine ersten Lebensjahre in dieser Stadt verbracht. Nach Ende des
Ersten Weltkrieges zog die Familie allerdings nach Linz, wo Robert Bernardis die Mittelschul- und Offiziersausbildung absolvierte. Nach dem Anschluss Österreichs an Deutschland im Jahre 1938 wurde der gesamte
Lehrgang der jungen Generalstaboffiziere, dem er angehörte, nach Berlin
beordert.
Robert Bernardis nahm darauf an verschiedenen Feldzügen
teil und wurde 1942 nach Berlin zurückbeordert, wo Oberst Claus Schenk
Graf von Stauffenberg sein direkter Vorgesetzter war. Robert Bernardis
nahm im Widerstand gleich in mehrfacher Hinsicht eine Schlüsselstellung
ein. Er war Stauffenbergs Verbindungsmann zu den österreichischen Widerstandsgruppen.
Am 20.7.1944 gab Robert Bernardis nach dem durch Stauffenberg verübten Attentat die Weisung "Walküre" durch, die die Aufstandsbewegung des Ersatzheeres in die Wege leiten sollte. Nach dem
Misslingen des Attentates auf Adolf Hitler war Robert Bernardis einer der
ersten, welche der Verhaftung zum Opfer fielen. Er wurde gemeinsam mit
anderen Widerstandskämpfern zum Tode verurteilt und im Rahmen der
Sippenhaftung wurde auch seine Gattin und seine Mutter in das Konzentrationslager Ravensbrück verschleppt. Seine Kinder steckte man in ein Um-

GR-Sitzung 18.11.2004