Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 09-Oktober.pdf
- S.58
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sich auf die Betriebskosten im Winter dementsprechend aus, die Bewohnerinnen und Bewohner können nicht ordentlich heizen. Sobald sie die Tür
kurz öffnen, kühlt die Wohnung aus.
Zum Thema Nutzung gebe ich zu bedenken, dass auch Studentinnen und Studenten Anspruch auf Wohnqualität haben; sie müssen immerhin lernen. Ich bezweifle, dass ein Mitglied des Gemeinderates gerne in
einem derart verdichteten Haus wohnen würde.
GR Kritzinger: Ich hätte mich nicht zu Wort gemeldet, aber
ich habe des Öfteren das Wort "Kreisverkehr" gehört. Was die Verdichtung
anbelangt, kennt der Bau- und Projekt-Ausschuss das Projekt am besten;
man kann seinem Urteil vertrauen.
Die Stadt Innsbruck hat jahrelang jegliche Verdichtung abgelehnt, was in Folge zu verteuerten Wohnungen und einer Stagnation des
Wohnbaus geführt hat. Es war unmöglich damals. Man hat sich gedacht, so
kann es nicht weitergehen.
Die Stadt Innsbruck verfügt über wenig Grund und wir in Tirol wissen alle, dass schon unsere Vorfahren im Unterschied zu den Burgenländern ziemlich hoch gebaut haben, weil sie gewusst haben, dass der
wenige vorhandene Grund möglichst gut genützt werden muss.
Wenn in der Anlage in der Kirschentalgasse noch 40 % der
Wohnungen leer stehen, so wird das jedem Baubetreiber eine große Lehre
sein: Er wird sich sagen, dass man nicht unbegrenzt viele Leute in ein Haus
hineinstopfen kann. Die Leute wollen ein wenig Komfort und haben genug
Urteilsvermögen, sich eine solche Wohnung nicht zu kaufen.
Wenn sich andererseits ein Student überlegt, dass ihm ein
Zimmer mit einem Waschbecken für die paar Jahre seines Studiums genügt
und er dafür wenig Miete zahlen muss, wird er das aushalten und trotzdem
studieren können. Die Unterbringungsmöglichkeiten für Studenten sind oft
katastrophal, wie mir berichtet wird. Ich bin nicht im Detail informiert, aber wenn der Bauherr dieses Projektes an ein Studentenwohnheim denkt,
wird er die entsprechenden Pläne machen. Der Gemeinderat sollte eine
Verdichtung grundsätzlich nicht ablehnen; die Stadt Innsbruck braucht eine
Verdichtung.
GR-Sitzung 22.10.2003