Gesamter Text dieser Seite:
- 1389 -

Bürger- bzw. Bürgerinneninitiativen kennen gelernt, die man sonst nie
kennen lernen würde.
Drei Dinge, die mich besonders gefreut haben, möchte ich herausstreichen. Es hat mich immer unheimlich gefreut mitzuerleben und
auch ein bisschen dazu beitragen zu können, dass Bürger und Bürgerinnen
aus Interesse an einer Sache oder auch aus Protest gegen ein Projekt durch
rechtzeitige Information Ernst genommen wurden und durch Auseinandersetzung nicht nur in einem bestimmten Tätigkeitsfeld aktiv geblieben, sondern mit der Zeit unheimlich politisch und damit ein ganz wichtiger Teil
der Zivilgesellschaft geworden sind.
Der zweite Punkt ist, dass es uns und mir - lange bevor es eine
Frau Bürgermeisterin und einen mehrheitlich weiblichen Stadtsenat gab doch gelungen ist, auch einen Beitrag zu leisten. Ich kann mich noch an das
Jahr 1989 erinnern, als es in diesem Gremium noch ein anderes Bild und
eine andere Zugangsweise hinsichtlich Frauen in der Politik gegeben hat.
Eine tolle Erfahrung war das Wissen in einem Klub mit Leuten zusammenzuarbeiten, auf die man sich 100 %ig verlassen, ihnen vertrauen und auch
delegieren kann. Es hat keine Intrigen, keine Machtspiele gegeben und es
war möglich, im Klub vieles kontroversiell zu sagen. Man war aber immer
um einen Konsens bemüht, sodass niemand als Verlierer dagestanden ist.
Heute konnte man miterleben, dass auch im Gemeinderat miteinander und gegeneinander noch sachlich diskutiert werden kann, ohne
dass der eine auf den anderen böse ist. Ich habe das Glück gehabt in einem
Team zu arbeiten, das mir die Möglichkeit gegeben hat aus freien Stücken
zu entscheiden, für den Tiroler Landtag zu kandidieren und den Stadtsenat
sowie den Gemeinderat aufzugeben. Es hat mich niemand genötigt und es
ist niemand mit dem Wunsch an mich herangetreten, ob ich es nicht endlich
einmal lassen möchte, sondern ich habe das aus freien Stücken wählen
können.
Die Entscheidung für den Tiroler Landtag zu kandidieren sowie der Schritt des tatsächlichen Vollziehens gestern ist mir nicht leicht
gefallen, aber ich finde es spannend und interessant, jetzt in einer gesetzgebenden Gebietskörperschaft tätig zu sein. Ich glaube, dass ich dort wieder
sehr viel lernen kann. Lernen ist immer wichtig! Wir reden immer von le-

GR-Sitzung 22.10.2003