Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 09-Oktober.pdf
- S.114
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 1392 -
tet - zu Hause bereits das Frühstück gemacht, die Kinder angezogen, alles
verräumt haben und anschließend in Ihr Büro gefahren sind. Ich habe mir
dann immer gedacht, dass das bewundernswert ist.
Auch wenn mir diese ernsthafte Arbeit so manchen "trouble"
bereitet hat - dies war ja umgekehrt auch der Fall - so können Sie mir glauben, dass ich oft Ihren Frust gesehen habe, denn wenn man sich in eine Sache einarbeitet und dann der Beschluss anders lautet, so muss man sich
immer wieder neu motivieren. Ich habe in Südtirol, in der Stadt Wien usw.
oft erwähnt, dass der Stadtsenat in der Stadt Innsbruck aus vier Frauen und
drei Männern besteht - was einmalig ist - und nichts schief gelaufen ist
bzw. alles weitergeht.
Bürgermeister Erler hat im Jahr 1919 im Gemeinderat, als man
das Frauenwahlrecht eingeführt hat, eine Katastrophe prophezeit und wortwörtlich Folgendes gesagt: "Meine Herren, da werden wir uns anschauen;
wir haben hin und her überlegt, aber wir werden es halt einmal probieren."
Dann kam ein Satz nicht in Hochdeutsch, sondern aus tiefster Seele heraus:
"Aber ihr werdet schon sehen, die "Weiber" werden uns "nimma" parieren"
und diesbezüglich hat er natürlich Recht gehabt. Diese Aussage hat in mir
etwas ausgelöst.
GR Mag. Schwarzl, ich habe mir überlegt, was wir Ihnen als
Abschiedsgeschenk überreichen werden. Zum einen haben wir einen Kaktus, der für die Grüne Fraktion stellvertretend ist. Wie Sie wissen, spricht
der Landtagsabgeordnete Willi gerne von einem Kaktus. Ich darf erwähnen, dass dieser Kaktus kein ganz billiges Exemplar ist (Gelächter), aber
bei meinem Vorgänger wäre er wahrscheinlich etwas kleiner ausgefallen.
Er ist in gewisser Weise ein Sinnbild, soll aber nicht böse gemeint sein,
denn rund um den Kaktus haben wir einen lieblichen Kranz geflochten, wo
natürlich die gelbe Rose ein bisschen dominierend ist. Das als kleinen Seitenhieb. Dieser Kaktus wird Ihnen von allen Mitgliedern des Gemeinderates geschenkt, denn das was Sie, GR Mag. Schwarzl, angesprochen haben,
trifft auf viele zu.
Weiters habe ich noch eine Glocke, die Sie, falls Sie im Tiroler Landtag kein Gehör finden, verwenden können. Ich habe noch etwas,
und zwar ein persönliches Geschenk, das mit der Zeit zu tun hat. Kaiser
GR-Sitzung 22.10.2003