Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 09-Oktober.pdf

- S.129

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- 1407 -

In diesem Zusammenhang möchte ich auf eine journalistische
Äußerung zum Thema "Bergisel-Sprungschanze" zurückgreifen, die fast
eine poetische Form angenommen hat. Ich möchte - wenn es gestattet ist aus einer Berliner Zeitung Folgendes zitieren:
"Wie eine silberne Schlange, die majestätisch ihren Kopf um den Betonschaft zum Stadtzentrum wendet, streckt sich der Anlauf auf den bewaldeten Hügel."
Hier wird die "Bergisel-Sprungschanze" als majestätische silberne Schlange bezeichnet. Ich wage die Behauptung, dass dieser Sprungschanze noch
mehrere Namen zuteil werden und das für ein Bauwerk, das eigentlich nur
eine Sprungschanze ist.
Dass aus dieser Sprungschanze mehr wurde, ist der Architektin Zaha Hadid, aber auch dem Weitblick und dem Gespür unseres damaligen Bürgermeisters, dem Stadtsenat und den Mitgliedern des Gemeinderates zu verdanken. Diese haben die Entscheidung befürwortet, anstatt eines
reinen Zweckobjektes einen architektonisch anspruchsvollen Bau zu verwirklichen, der natürlich mit erheblichen Mehrkosten und größeren baulichen Schwierigkeiten verbunden war.
Dass dieses Projekt prämiert wurde und auch tatsächlich zur
Ausführung kam - was nicht immer selbstverständlich ist - ist kein "Muss"
gewesen. Die Architektin Zaha Hadid ist zwar eine anerkannte Architektin,
Designerin, bildende Künstlerin und hat in erster Linie Wettbewerbe gewonnen, aber weniger Bauten errichtet. Es war sicherlich riskant, sich an
die Architektin Zaha Hadid zu wenden, ihr den Preis zu geben und ihr die
Ausführung dieser Sprungschanze zu überlassen.
Ich habe mir noch ein gegenteiliges Beispiel dafür, dass es
nicht immer funktionieren muss, notiert: Es ist dies das Kunsthaus Graz,
mit dem ebenfalls innovative Architekten betraut wurden. Es sind dies die
Londoner Architekten Peter Cook und Colin Fournier, die sich als experimentelle Architekten bereits in den 60er-Jahren einen Namen gemacht haben. Sie wollten mit dem Kunsthaus Graz eine Art organischer Architektur
verwirklichen, was jedoch nicht funktioniert hat. Im Kunsthaus Graz stimmen Form und Funktion nicht überein.

GR-Sitzung 22.10.2003