Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 09-Oktober.pdf

- S.130

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- 1408 -

Das genaue Gegenstück dafür ist die "Bergisel-Sprungschanze" in der Stadt Innsbruck. Hier ist es gelungen nicht nur auf reine Wirkungsarchitektur abzuzielen, sondern auch der Funktion gerecht zu werden.
Sie ist statisch gewagt gebaut und elegant im Design, hat aber gleichzeitig
einen hohen funktionalen Wert. Das ist einer Architektin gelungen, die eigentlich mit Wintersport gar nichts zu tun hat.
Trotz der unbestrittenen Akzeptanz und Begeisterung, welche
die "Bergisel-Sprungschanze" hervorruft - meiner Ansicht nach ein Zeichen
dafür, dass Qualität nicht nur von einer elitären Minderheit erkannt wird -,
spielt natürlich die Kostenfrage und die Frage, ob alle vertraglichen Bedingungen eingehalten worden sind, eine große Rolle. Dem darf man sich
nicht verschließen.
Die Kontrollabteilung hat sich dementsprechend der Kontrolle
der "Bergisel-Sprungschanze" angenommen, um unter anderem die Höhe
der Mehrkosten gegenüber dem ursprünglichen Projekt auf ihre Rechtmäßigkeit zu überprüfen. Man muss damit rechnen, dass die "BergiselSprungschanze" der Architektin Zaha Hadid mehr kostet als das alte Projekt "Fuchslueger". Die Mehrkosten sollen nicht exorbitant sein. Es ist jedoch bei der Kontrollabteilung und bei allen Mitgliedern des Gemeinderates unbestritten, dass es sich hier nicht um ein Projekt, sondern um zwei
verschiedene Projekte handelt, die man tunlichst nicht gegeneinander aufrechnen sollte.
Das Experiment, das man mit der Architektin Zaha Hadid eingegangen ist und das viel Geld gekostet hat, hat sich aber in sportlicher und
touristischer Hinsicht sowie entscheidenderweise für die Reputation der
Stadt Innsbruck rentiert. Die Stadt Innsbruck ist eine moderne Stadt, die
Architektur von außen zulässt. Somit ist der jahrzehntelange Ruf der Stadt
Innsbruck als städtebauliches Katastrophenbeispiel hoffentlich endlich in
den Hintergrund gedrängt.
Dies alles bedenkend erscheint es mir geradezu unstatthaft,
Zweifel - egal welcher Art - an der Rechtmäßigkeit der "Bergisel-Sprungschanze" zu äußern, zumal auf der finanziellen Ebene - so habe ich es dem
Bericht der Kontrollabteilung entnommen - keine Unregelmäßigkeiten von
Seiten der Stadt Innsbruck festgestellt werden konnten. Der Prüfbericht des

GR-Sitzung 22.10.2003