Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2018
/ Ausgabe: 09-Protokoll_11.10.2018.pdf
- S.68
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Der zweite Punkt betrifft die Bauphase. Es
wurde mir gesagt, dass es während des
Umbaus genügend Räume gibt, dass beide
Schulen zusammenziehen können. Mir ist
aber auch von den Schulen mitgeteilt worden, dass dann kein Werk- und Integrationsraum sowie keine Bibliothek mehr vorhanden sind. Es wurden ein paar Sachen
aufgezählt, die ich doch für sehr notwendig
erachte, wenn ein ganzes Schuljahr diese
Räume nicht mehr zur Verfügung stehen.
In einem Mail wurde mir ein Ausweichszenario skizziert und daher bitte ich wirklich
darauf zu achten, dass für die Kinder gute
Umstände vorhanden sind.
Bezüglich der Limitierung der SchülerInnenzahlen von 550 auf 440 muss man bedenken, dass die Budgets für die Schulen und
auch die Stunden der LehrerInnen indexangepasst pro Kopf vergeben werden und diese Schule daher hinsichtlich der Ausstattung einen Nachteil erleidet.
Desweiteren geht es schon auch um die
Bedeckung, denn wenn ich hier einen Antrag einbringe, muss ein Bedeckungsvorschlag aufscheinen. Bei dem vorliegenden
Antrag sprechen wir von einem Betrag in
der Höhe von € 14 Mio. ohne Einrichtung,
abzüglich einer Förderung von € 5 Mio., ohne dass eine Bedeckung angegeben ist. Mir
kommt das schon sehr viel vor, zudem es
immer wieder heißt, dass wir sehr sparen
müssen.
Die Finanzierung wurde wahrscheinlich
schon im Jahr 2017, beim ersten Beschluss
bearbeitet. Damals gab es sicher Unterlagen, die ich heute vermisse. Ich gehe davon
aus, dass sich die Förderung auf das
Schulerrichtungsprogramm des Bundes bezieht. Es wäre schon schön, wenn wir für
die Abstimmung über solche Summen genauere Unterlagen vorliegen hätten.
Ich persönlich verstehe die Eile nicht, denn
es gibt erst sehr wenige Erfahrungen mit
Campus- oder Cluster-Projekten. Das
Schulerrichtungsprogramm des Bundes
wird im nächsten Jahr mit den entsprechenden Förderungen wieder kommen. Daher
wäre eine genauere Planung schön, damit
nicht wieder ein großes Projekt, das sehr
teuer ist, gebaut wird, um in ein paar Jahren
zu erfahren, dass es möglicherweise besser
gewesen wäre, Erfahrungen einzuholen.
GR-Sitzung 11.10.2018
Diese Bedenken bitte ich in die Entscheidung zu integrieren.
StRin Mag.a Mayr: Ich bin in jeder Hinsicht
offen für Deinen pädagogischen Rat, GRin
Mag.a Klingler-Newesely. Du hast bereits
erwähnt, dass wir darüber eine E-MailKommunikation geführt haben. Gestern habe ich einen kleinen Fragenkatalog bekommen, den ich - wie Du selber gesagt hast recht ausführlich beantwortete.
Diese Steuerungsgruppe, die Du erwähnt
hast, die das Projekt inhaltlich pädagogisch
mit dem sogenannten Schwerpunkt Dienstleistung und Tourismus festgelegt hat, wurde auch von Seiten des Landes beschickt.
Die Abteilung Bildung, Dr. Paul Gappmaier,
der Pflichtschulinspektor Mag. Christian
Biendl und der Landeschulrat Wolfgang
Haslwanter und andere waren vertreten.
Der Beschluss erfolgte im Stadtsenat im
Dezember 2017 einstimmig.
Natürlich liegt die Zuständigkeit des Landes
auf dem pädagogischen Teil. Wir können in
unseren Volksschulen oder Neuen Mittelschulen (NMS) schon Schwerpunkte setzen. Eine gewisse Breite und Wahlmöglichkeit, je nach Talent und Interesse bzw. Neigung der Kinder ist ganz entscheidend. Wir
haben den Schwerpunkt Sport mit der Football Academy. Zudem besteht der Schwerpunkt Kreativität.
Auch andere Schwerpunkte wie Digitalisierung oder Medien an anderen Schulen sind
möglich. Wir haben in Wilten bei den beiden
Neuen Mittelschulen (NMS), die jetzt Mittelschulen werden sollen, wenn sich der zuständige Bundesminister Dr. Heinz Fassmann durchsetzt, einen bilingualen Zweig.
Italienisch wird unterrichtet, was im Bereich
Tourismus und Marketing wichtig ist, sowie
unternehmerische Tätigkeiten, für die sich
Kinder schon früh interessieren. Wir haben
dort Grundkompetenzen in den Hauptfächern und daher ist es sowieso die Basis so
eine Vertiefung vorzunehmen.
Natürlich wird sich kein Kind mit zehn Jahren für Dienstleistungen entscheiden. Ich
würde nur bitten, dass wir uns nicht an solchen Etiketten aufhängen, dass dies alles in
Stein gemeißelt ist. Wir können es so bezeichnen, dass dies eine unternehmerische
Mittelschule ist, wo es darum geht, das duale System aufrecht zu erhalten. Ganz Europa beneidet uns um die Lehre, dass ein