Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 10-Dezember-Fortsetzung.pdf
- S.15
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dafür, warum wir die Farbe Gold ausgesucht haben. Daneben passt Gold auch
vom Image her sehr gut zu Innsbruck: Es
drückt eine gewisse Hochwertigkeit aus
und kann gleichzeitig sehr gut altern.
Das ist uns sehr wichtig: Gold stellt eine
klassische, edle Präsenz des Heute dar,
ist aber auch sehr gut alterungsfähig und
zeitlos.
Die südliche Maria-Theresienstraße ist als
zweite Bauphase angedacht. Hier ist nur
wichtig, dass sich der Platzquerschnitt
sehr gut in eine Verkehrsstraße überleiten
lässt. Ich zeige zwei Referenzfotos für
Pflastersteine: Hier ein Foto aus der
Altstadt, und hier ein Bild zur angedachten
Überleitung in die südliche MariaTheresienstraße: Man sieht sehr gut, dass
Pflasterstein für beides gut funktioniert: als
Übergang in einen Gehsteig und eine
Verkehrsstraße, aber auch für eine
Fußgängerzone.
Uns war es sehr wichtig ein Material
auszusuchen, das die Achse von der
Triumphpforte bis zum Goldenen Dachl
einigermaßen einheitlich gestaltet wird. Es
wäre eindeutig ein Fehler, diesem Platz
ein anderes Oberflächenmaterial zu
geben; dann würde man ihn zu sehr aus
dieser Achse herausreißen. Allerdings ist
zum Pflasterstein zu sagen, dass wir ihn
nicht wie in der Altstadt verlegt haben
wollen, sondern in anderen Verlegungsrichtlinien. Außerdem soll ein größerer
Pflasterstein in zwei unterschiedlichen
Qualitäten verwendet werden.
Im Aufenthaltsbereich soll der Pflasterstein
nur im Sandbett verlegt werden, und in
den Randbereichen im Zementmörtel. Das
hat zur folge, dass die äußeren bereiche
homogener und glatter gestaltet werden
können, und der innere Bereich rauer und
robuster, mehr an der Aufenthaltsqualität
orientiert.
Zusätzlich zu den unterschiedlichen Fugen
wird auch das Steinmaterial unterschiedlich behandelt. Innen wird es rau sein, und
außen glatt geschliffen, um die Bedenken
hinsichtlich der Benutzertauglichkeit zu
reduzieren.
Es ist sehr wichtig, diesen Stadtraum mit
den seitlichen Passagen zu verknüpfen.
Es geht nicht nur um die Nord-Süd-Achse,
sondern auch um die sonstigen verschiedenen Freiräume.
Ich komme mit meinen Ausführungen
langsam zu Ende und zeige noch einmal
ein Foto der Maria-Theresienstraße im
derzeitigen Zustand. Die besondere
Qualität dieses Platzes liegt in dem
wirklich spannenden Gegensatz zwischen
dem urbanen und historischen Charakter,
der durch die Fassaden erzeugt wird, und
dem Blick auf die Nordkette. Darin liegt die
Einzigartigkeit dieses Platzes.
Alles, was derzeit nicht so gefällt, ist die
sechste Ebene, sprich der Boden. Die vier
Seiten und der Blick nach oben sind schon
wirklich stimmig. Es wäre verfehlt an eine
Fußgängerzone oder eine Baumallee zu
denken. Es ist sehr wichtig, dass die
Maria-Theresienstraße diesen Kontrast
zwischen urbanem Raum und Blick auf die
Nordkette beibehält.
Der gesamte zentrale Platz soll frei
bleiben. Der maßgebliche Rahmen, durch
den der platz gefasst wird, ist durch die
Fassaden und die Nordkette gegeben.
Unsere Gestaltung, die in die Vertikale
geht, ist sehr filigran und wird von der
klaren vertikalen Struktur aufgelöst. So
wirkt sie nicht aufdringlich.
In der folgenden Bildsimulation sieht man,
was passieren würde, wenn man die
Maria-Theresienstraße mit Bäumen
bepflanzen würde: Der Blick zu den
Fassaden hin wird genommen. Die
simulierten Bäume sind etwa sechs Meter
hoch. Bei niedrigen und schlankeren
Pflanzen würde man den Geschäftsleuten
den Blick auf ihre Schaufenster nehmen.
Damit versuche ich zu erklären, dass der
Verzicht auf Grün in unserem Projekt nicht
auf der Willkür irgendeines Architekten
beruht, sondern dass dem sehr wohl
begründete Entscheidungen zugrunde
liegen, zu denen wir stehen und von
denen wir überzeugt sind.
Ds nächste Bild zeigt noch einmal einen
Vergleich, der verdeutlicht, warum in der
Maria-Theresienstraße etwas gemacht
werden muss. Wir glauben, dass unser
Vorschlag der Stadt Innsbruck gerecht
wird. Wir sind überzeugt, dass unser
Vorschlag zugleich ortsgebunden und
weltoffen ist. Er blickt in die Zukunft und
GR-Sitzung 15.12.2006 (Fortsetzung der am 14.12.2006 vertagten Sitzung)