Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 10-Dezember-Fortsetzung.pdf

- S.42

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- 909 -

GR Ing. Krulis: Was wäre gewesen, wenn
wir die zwei Veranstaltungen nicht gehabt
hätten? Wir hätten dann auch nicht das
Geld gehabt, deshalb ist die Idee, dass wir
etwas zurückgeben, nicht gegeben. Wenn
wir sagen, dass wir auf etwas verzichten,
ist das in Ordnung, aber wenn wir die
Veranstaltungen überhaupt nicht gehabt
hätten, dann hätten wir gar nichts. Davon
muss man ausgehen, dass wir zusehends
im Wettbewerb stehen.
Wenn wir nicht generell eine Kursänderung machen, dann dürfen wir uns alle
nicht über die Konsequenzen beklagen.
Wenn wir in Zukunft wettbewerbsfähig sein
wollen, wenn wir wollen, dass die Olympiaworld Innsbruck mehr Einnahmen
insgesamt erzielt und dass wir insgesamt
letzten Endes als Landeshauptstadt von
Tirol immer wieder Publikum anziehen und
im Gespräch als Veranstaltungsort bleiben
wollen, kommen wir nicht darum herum,
ähnlich zu agieren wie andere Städte.
Ansonsten sind wir weg vom Fenster, das
muss uns bitte bewusst sein.
Wir können auch nicht beginnen, hier im
Gemeinderat etwas gegen zu rechnen und
zu sagen, was wäre wenn. Ich verstehe,
dass es sicher verwerflich ist, wenn ein
Veranstalter als Preisgeld eine Frau zur
Verfügung stellt. Das ist mit unserem
christlichen Weltbild nicht zu vereinbaren.
Hier müssen wir schon die beiden
Veranstaltungen sehen und wir dürfen
nicht persönliche Einstellungen zu
Menschen als Bewertungsgrundlage für
eine Entscheidung nehmen.
Die Innsbrucker Volkspartei spricht sich
ganz klar für diese Vorgangsweise aus
und wird der Sache zustimmen. Wenn wir
nicht die Flexibilität haben, dann müssen
wir uns in Zukunft über solche Veranstaltungen überhaupt nicht den Kopf zerbrechen.
Ganz egal, wie man zur Volksmusik steht
oder wie immer, aber wenn man den
Silvester-Musikantenstadl in der Stadt
Innsbruck abhält, muss man sehen, wie
viele Leute diesen besuchen. Ich maße
mir nicht an, nur das als gut und richtig zu
bewerten und in einer Stadt zu haben, was
mir persönlich gefällt. Aber er gibt auch in
dem Bereich Leute, die sich dafür
interessieren. So billig wird es auch nicht

gewesen sein, diese Veranstaltung in die
Stadt Innsbruck zu bekommen. Der
Musikantenstadl ist ein Werbeträger.
Noch einmal gesagt: Die Summe, was hier
in den Bereichen Kultur und Sport, aber
auch im Veranstaltungsmanagement in
der Olympiaworld Innsbruck passiert,
macht unseren attraktiven Standort aus.
Das ist bei dieser Entscheidung schon zu
berücksichtigen.
GR Grünbacher: GR Mag. Mayr, niemand
wollte das Finanzamt, sondern es ist um
die Mag.-Abt. IV, Finanzverwaltung und
Wirtschaft, gegangen. Ich unterstelle
niemanden, dass jeder von uns das
Finanzamt latent prellen will. Das stimmt
so nicht.
Wir müssten jetzt realistischerweise jedem
Ballveranstalter sagen, dass er als
Mitternachtseinlage ein Pferd galoppieren
lassen soll, weil das dann ein Zirkus wäre
und wir bekommen 4 % Vergnügungssteuer. Faktum ist, dass wir die Sache
beschließen sollten, damit sie vom Tisch
ist, aber wir sollten sie nicht mit irgendwelchen Dingen rechtfertigen. Es ist etwas
zugesagt worden und das müssen wir jetzt
einhalten. Aber jetzt zu sagen, dass dem
Veranstalter die 4 % Vergnügungssteuer
zustehen, das ist nicht der Fall. Das muss
uns völlig klar sein, dass die Vergnügungssteuer 15 % wäre.
Wir beschließen jetzt eine - ich sage das
ganz klar - ungerechtfertigte Sache, weil
es Zusagen gibt. Aber damit ist es vorbei,
denn man sollte nicht sagen, dass es der
Veranstalter probiert hat und jetzt müssen
wir handeln.
Zu GR Ing. Krulis: Wir werden das
Wettrennen so nicht gewinnen. Ich weiß,
dass in der Landeshauptstadt Graz bis zu
€ 150.000,-- von Seiten der Stadt bezahlt
werden, um irgendwelche Konzerte zu
bekommen.
(Bgm. Zach: Nichts anderes habe ich
gesagt.)
Wenn wir uns in das Match einlassen,
dann werden wir das nicht zahlen können.
Mich erinnert das jetzt fast schon an die
Arbeitsplatzsituation in Österreich. Der
Firma Semperit AG Holding haben wir
etwas gegeben, darauf ist diese in die
Tschechei gegangen und irgendwann

GR-Sitzung 15.12.2006 (Fortsetzung der am 14.12.2006 vertagten Sitzung)