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Kollege aus der Erziehungsberatung, wo ich die letzten fünf Jahre gearbeitet habe, hat das treffend auf den Punkt gebracht; ich zitiere:
"Die Gefahr für eine Frau, geschlagen oder umgebracht zu werden, ist fünfmal höher, wenn sie den Mann verlässt."
Wir lesen immer wieder davon, dass die Gewalt steigt, wenn Frauen ihre
Männer verlassen. Genau an diesem Punkt setzen die Hilfseinrichtungen
für Frauen an.
Vielleicht gibt es zu diesem Thema im Gemeinderat einen Informationsmangel darüber. Vielleicht ist das der Grund dafür, dass diverse
Anträge der Innsbrucker Grünen und Teile unserer Anträge zum Nachtragshaushalt immer wieder abgelehnt worden sind. Ich danke der Frau Bürgermeisterin, dass sie über das Notrecht für das Jahr 2004 wenigstens denselben Betrag wie jenen für das Jahr 2003 gesichert hat. Der Sozialreferent hat
die Nachtragssubventionen gar nicht im den Ausschuss für Soziales, Wohnen, Senioren und Gesundheit behandelt. Das hat mich empört, vielleicht
gibt es wirklich zu wenig Informationen.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Dazu ist es zu spät gewesen.)
Wir alle haben gerade den Fall "Jasmin" miterlebt. Diese Einrichtungen arbeiten zum Beispiel auch in der Prozessbegleitung mit. Für jene, die nicht
genau wissen, was das ist: Darunter versteht man die juristische und psychosoziale Begleitung von Kindern und Jugendlichen, die Opfer von sexueller Gewalt oder Misshandlungen geworden sind, ab der Anzeige bis zur
Beendigung des Strafverfahrens. Diese Prozessbegleitung ist sehr wichtig.
Alle mit einem solchen Fall befassten Institutionen setzen sich an einen
Tisch und die betroffenen Kinder und Angehörigen bis zum Abschluss des
Verfahrens begleiten und auch noch Nachsorgemaßnahmen setzen.
Dieses neue und wichtige Projekt wird von der Kinder- und
Jugendanwaltschaft und der Abteilung Jugendwohlfahrt des Landes Tirol
koordiniert. An diesem Projekt sind auch Gruppen wie zum Beispiel der
Verein Frauen gegen Vergewaltigung dabei. Für den Gemeinderat ist Information deshalb sehr wichtig, weil man glaubt, dass der Verein Frauen gegen Vergewaltigung nur mit frisch vergewaltigten Frauen arbeitet. Man be-

GR-(Budget-)Sitzung 3.12.2004