Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2005

/ Ausgabe: 10-Dezember.pdf

- S.57

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festgelegt, was wir eigentlich haben
wollen. Das kann uns auch kein Stararchitekt aus Barcelona oder aus Italien usw.
abnehmen. Wir müssen sagen, ob wir die
Straßenbahn in der Maria-TheresienStraße haben wollen oder nicht.
Darüber haben wir im Gemeinderat schon
viel diskutiert, wobei die unterschiedlichsten Meinungen vertreten wurden. Hier
muss es einmal einen gemeinsamen
Nenner geben. Die gesamte Oberflächengestaltung hängt nämlich wesentlich
davon ab, ob es das Element Straßenbahn
in der Maria-Theresien-Straße geben
sollte oder nicht.
Es gibt noch einen weiteren Punkt, über
den wir auch entscheiden werden müssen.
Einmal wurde der Versuch mit dem netten
kleinen Cafe von Arch. Dipl.-Ing. Lorenz
auf der Mittelinsel in der Maria-TheresienStraße gestartet. Es ist jedoch nicht
angenehm, wenn die Straßenbahn den
Leuten den "Sakkozipfel" wegreißt und
man zum Beispiel immer auf die Kinder
aufpassen muss usw. Diese Idee mit dem
Cafe hat einfach nicht funktioniert.
Man war dann der Meinung, dass man für
eine ordentliche Gastronomie eine gute
Versorgung benötigt, wozu auch Toiletten
usw. gehören. Um das durchzuführen,
muss aber ein Baukörper errichtet werden.
Letzten Endes hat man sich auch nicht
darüber ausgesprochen, ob man in der
Mitte der Straße überhaupt eine Gastronomie haben will.
Darüber hinaus gibt es die Wünsche der
flexiblen Bespielbarkeit. Es sollen in der
Maria-Theresien-Straße Schützen und
Musikkapellen aufmarschieren und
deshalb ist es verständlich, dass dort kein
Bauwerk im Weg sein darf. Diese Rahmenbedingungen muss die Politik
vorgeben. Hier kann ohne weiters
herauskommen, dass die MariaTheresien-Straße nur ein schöner Platz
werden soll, damit alles möglich ist. Es
hängt dann vom Architekten ab, wie er die
Gestaltung plant.
Ein Gestaltungselement in der MariaTheresien-Straße ist derzeit dieser
Brunnen, welcher einer Sandkiste bzw.
einem Planschbecken ähnelt. Heuer hat
man es mit Plastikmöbeln und Liegestühlen probiert. Es wurde viel ausprobiert und
GR-Sitzung 15.12.2005

trotzdem sind die Innsbruckerinnen bzw.
Innsbrucker nicht zufrieden, da es immer
bei einem Versuch geblieben ist.
Diese Aufgabe kann auch der beste
Architekt der Politik bzw. dem Gemeinderat nicht abnehmen, denn wir müssen
sagen, was wir haben wollen: Möchten wir
einen Brunnen in der Maria-TheresienStraße haben, wo darf er in keinem Fall
sein und wie soll er aussehen - ohne ins
Detail zu gehen, denn das sollte schon der
Architekt machen -, soll die Straßenbahn
durch die Maria-Theresien-Straße fahren
oder nicht, möchten wir ein Straßencafe
haben usw.? Das alles müssen wir
definieren.
Umso genauer diese Vorgaben sind, desto
eher besteht die Chance, dass die
geladenen Architekten eine tolle Architektur machen können. Hier möchte ich ein
Beispiel nennen: Wir werden sicher viele
unzufriedene Bürgerinnen bzw. Bürger
haben, denn bei einer Wunschbox kann
man den Wunschzettel einwerfen und
jeder hofft natürlich, dass sein Wunsch
auch in Erfüllung geht.
Wenn man jetzt den Apotheker auf der
einen Straßenseite befragt, wird dieser
sagen, dass der öffentliche Verkehr in die
Maria-Theresien-Straße gehört. Auf der
anderen Seite sagt derjenige, der eine
Gastronomie haben möchte, dass der
öffentliche Verkehr nicht in die MariaTheresien-Straße gehört.
Allein bei diesem Abschnitt in der MariaTheresien-Straße wird man bei den
Geschäftsleuten wahrscheinlich mindestens zehn verschiedene Meinungen hören,
geschweige denn, was von den Stadtteilen, den Bürgerinnen bzw. Bürgern in Tirol
und sonstigen Leuten kommen wird. Je
schneller die Politik die Rahmenbedingungen wirklich definiert, desto eher kommt es
zu einer Umsetzung
Ich darf noch sagen, dass beim "RathausNeu" sowie bei der Bergisel Sprungschanze die Bürgerinnen bzw. Bürger im
Wesentlichen nicht beteiligt waren und
trotzdem ist es Gott sei Dank gelungen,
eine "Super-Architektur" zu bekommen.
Ich bringe immer wieder die BergiselSprungschanze als Beispiel, da diese in
meine Zeit als amtsführender Stadtrat