Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 10-Dezember.pdf
- S.59
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Bei der Maria-Theresien-Straße geht es im
Wesentlichen darum, ob die Straßenbahn
durchfahren soll oder nicht. Man kann
doch weiß Gott keine neuen Bauten
errichten. Die Neugestaltung der MariaTheresien-Straße soll eine Architektenjury
prüfen. Ich bitte aber, dass das zuständige
Amt und der Gemeinderat sehr wohl
bevollmächtigt werden, hiezu ihre Meinung
zu sagen und den Geschmack dahingehend zum Ausdruck zu bringen, ob sie
einverstanden sind oder nicht.
Es kommt dabei nicht immer das Beste
heraus, aber wir haben in den letzten zwei
Jahren hinsichtlich der Maria-TheresienStraße eine gute Erfahrung gemacht. Wir
sollten die Architekten ruhig einmal
Vorschläge machen lassen und der
Gemeinderat soll diese dann prüfen.
Deshalb wäre eine Bindung des Stadtsenates und damit auch des Gemeinderates
wichtig. Der Stadtsenat beschäftigt sich
immer wieder mit solchen Problemen. Es
ist richtig, dass die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, beauftragt wird, die erforderlichen
Schritte zur Abwicklung des Wettbewerbsverfahrens vorzunehmen. Ich glaube, dass
dies eine Lösung wäre.
StR Dr. Pokorny-Reitter: Dass die MariaTheresien-Straße seit einem Jahr speziell
in der warmen Saison gut bevölkert wird
bzw. gut belebt ist, ist in erster Linie nicht
auf die Gestaltung durch die Architekten
oder auf einen Wettbewerb zurückzuführen.
Es ist darauf zurückzuführen, dass eine
Seite laut einem Projekt der Mag.-Abt. III,
Tiefbau, begradigt wurde. Dieses Projekt
ist dort im Übrigen mehr als ein Jahr
gelegen und wurde nicht betrieben. Man
hätte das Ganze nicht nur im Sommer
2005, sondern schon im Sommer 2004
haben können. Gott sei Dank war man
jetzt so mutig - auch wenn es viele
negative Stimmen gibt - und hat dies mit
einer modernen Möblierung ergänzt. Es
wurden viele Stimmen laut, dass dies alles
"Kraut und Rüben" bzw. nichts Gescheites
ist.
Nun komme ich auch schon zu dem, dass
mir kaum ein Gestaltungsprojekt, Bauprojekt usw. in der Stadt in Erinnerung ist, bei
dem es so viele unterschiedliche Vorschläge und so viele verschiedene
GR-Sitzung 15.12.2005
Meinungen gegeben hat. GR Ing. Krulis
hat schon richtig gesagt, dass man einen
Baucontainer aufstellen müsste, wenn
man alle bisher gemachten verschiedenen
Vorschläge und geäußerten Wünsche
sammeln würde. Ich glaube, dass wir mit
diesen Vorschlägen wahrscheinlich die
Maria-Theresien-Straße ziemlich eindecken könnten.
Das ist zwar einerseits gut, denn das
heißt, dass sich viele mit ihrer Hauptstraße
beschäftigen, wie sie ihre Stadt ganz
zentral belebt haben wollen. Andererseits
bedeutet es natürlich auch, dass ein
Architektenwettbewerb bzw. dessen
Ergebnis, wenn es nicht wirklich von einer
breiten politischen Mehrheit getragen wird,
in Gefahr läuft, "zerfleddert" und trotz
dieses neuen aufwendigen Prozesses
wiederum nicht umgesetzt zu werden.
Jeder kühlt seinen Mut an der MariaTheresien-Straße, wo es immer irgendetwas geben wird, was nicht passt. Deshalb
wird es also notwendig sein, eine breite
Entscheidungsfindung zu forcieren und
auch zu finden.
Ich muss mich wirklich dagegen verwehren, wenn Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger
abfällig sagt, dass eine Entscheidungsfindung nicht durch Fachleute und Technokraten getroffen werden kann, sondern in
erster Linie in den Händen der Politikerinnen bzw. Politiker liegen soll.
Wenn es darum geht zu sagen, dass es
Leute gibt, die etwas können - das sind
nun einmal in der Architektur und in der
Platzgestaltung die Architekten und
Landschaftsplaner -, dann habe ich bei
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger das
Gefühl, dass es bei ihm wie beim Kasperl
und dem Krokodil ist. Das Krokodil sind die
Fachleute und Architekten, aber wenn
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger das
Krokodil sieht, kommt die Keule. Das ist
wirklich ein Reflex, den ich seit Jahren
verfolge.
Daher ist es für mich absolut unnotwendig,
dass Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger
immer einen solchen Widerspruch bzw.
eine Diskrepanz aufbaut, weil wir nämlich
wirklich gute und vorzeigbare Projekte in
der Stadt Innsbruck haben, die durch ein
gutes Zusammenwirken von Fachleuten