Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2005
/ Ausgabe: 10-Dezember.pdf
- S.61
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mit den vielen Entwürfen, die es bisher
dafür schon gegeben hat, eintreten.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Die
Ausführungen von StR Dr. Gschnitzer
haben mich veranlasst, hier doch noch
einige Anmerkungen zu machen. Wenn
ich in meiner ersten Wortmeldung etwas
pointiert war, so wollte ich hier meine
Befindlichkeit vermitteln und habe deshalb
in der Formulierung die Dinge ein wenig
überhöht.
Mit geht es einfach darum, dass die
Stadtregierung und der Gemeinderat die
Bauherrenfunktion wahrnimmt. Wenn sich
heute jemand ein Haus planen lässt, dann
wird er das nicht selbst machen, sondern
sich einen oder mehrere Architekten
nehmen. Der Hausherr wird dann dem
bzw. den Architekten die Rahmenbedingungen sagen.
Genau das ist hier vorgesehen, nämlich
dass man die verschiedenen Wünsche
aufnimmt und versucht, diese in einen
Katalog zu fassen. Dann wird dieser
Architekt einen Entwurf erstellen und mit
dem Bauherrn darüber sprechen, ob dies
oder jenes passt bzw. nicht passt.
Natürlich sollen die Architekten ihre
Vorschläge und ihre Meinungen einbringen. Nur meine ich, dass sie dann die
Aufgabe haben, uns auch davon zu
überzeugen. Es geht nicht darum, dass wir
unbedingt klüger sein müssen als die
Architekten. Auch geht es nicht darum,
dass man ein spezielles fachliches Wissen
benötigt, wenn man einen Platz gestaltet
und es um Fragen hinsichtlich der
Bepflasterung sowie um funktionale
Fragen geht.
Ich glaube, dass wir die funktionalen
Fragen genauso wie ein Architekt beurteilen können. Die Funktionen müssen wir
nämlich zum Teil schon vorher festlegen.
Ich glaube, dass wir hier kein Problem
haben werden. StR Dr. Gschnitzer ist
offensichtlich von einem Saulus zum
Paulus geworden, denn als er früher
Obmann des Bau- und Projekt-Ausschusses war, hat er kaum irgendein gutes Wort
über die verschiedenen Projekte gefunden.
Ich kann mich noch daran erinnern wie ich
ihn gefragt habe, wo irgendwer in dieser
GR-Sitzung 15.12.2005
Stadt eine gute Architektur geschaffen hat.
Welches Bauwerk würde StR
Dr. Gschnitzer als gute Architektur
beurteilen? Er hat mir aus dem Stand kein
Gebäude nennen können.
(StR Dr. Gschnitzer: Das hat sich grundlegend geändert.)
Lieber Freund, das haben aber auch alles
Architekten gemacht.
(StR Dr. Gschnitzer: Ja, aber ohne
Architektenwettbewerb.)
Zum Teil mit und zum Teil ohne Wettbewerb.
(Bgm. Zach: Architektenwettbewerb hat es
keinen gegeben.)
Natürlich hat es zum Teil einen Architektenwettbewerb, wie zum Beispiel bei der
Innbrücke, beim Kindergarten bzw. bei der
Schule in Igls usw., gegeben. Es hat
Architektenwettbewerbe gegeben, aber
nicht so viele. Dazu bekenne ich mich.
Ich habe kein Problem in der Diskussion
mit den Architekten. In der Sitzung des
Stadtsenates habe ich schon gesagt, dass
ich in jüngster Vergangenheit in einer Jury
war, wo es um die Wohn- und Pflegeheime gegangen ist. Ich habe mich mit den
Architekten innerhalb kürzester Zeit
verständigt und wir sind zu einem Ergebnis gekommen.
Es ist aber wichtig, dass man die politisch
Verantwortlichen von vornherein einbindet,
damit sie sich mit dem Ergebnis identifizieren können. Dies deshalb, dass dann nicht
ein Ergebnis vorliegt, zu dem man "außer
Spesen nichts gewesen" sagen kann, weil
uns dieses Ergebnis nicht gefällt bzw. man
es aus irgendwelchen Gründen ablehnt.
Darum geht es mir eigentlich. Ich lehne
überhaupt nicht die Fachleute und
Experten ab, aber es ist so wie bei jedem
"Häuslbauer", wo der Architekt auch den
Bauherrn überzeugen muss.
In der Sitzung des Stadtsenates hat Bgm.Stellv. Mag. Dr. Bielowski etwas sehr
wichtiges gesagt und zwar, dass auch ein
finanzieller Rahmen vorgegeben werden
muss. Der Adolf-Pichler-Platz ist ein sehr
gutes Beispiel hiefür.
Der Architekt Dominique Perrault hat beim
Adolf-Pichler-Platz gemeint, dass dies eine