Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2003
/ Ausgabe: 02-Feber.pdf
- S.93
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Das heißt, dass es allen Grund dafür gibt, dieses Akademieinstitut für
Quantenoptik und Quanteninformation einzurichten und man kann daher
sicher sein, dass ein wissenschaftlicher Erfolg entstehen wird.
Mein Bauchweh kommt daher, da meiner Meinung nach, die
Forschungspolitik des Bundes sich an dem orientieren sollte, wo der fachlich qualifizierteste Standort zu erreichen ist. Dieser qualifizierte Standort
ist darin begründet, dass sich die Arbeitsgruppen am besten profiliert haben. Ich glaube, dass die Stadt Innsbruck in diesem fachlichen Wettbewerb
große Chancen hat, Erster zu sein.
Dass dies auf den Markt der Bundesländerzufinanzierung geworfen wird, ist eine Bazarmentalität einer österreichischen Forschungspolitik, die nahe an eine Bankrotterklärung der bundesweiten Forschungspolitik heranreicht. Es bringt uns das in einen gewissen Zugzwang, dem man
als pragmatischer Politiker vielleicht noch zustimmen muss. Von den ganzen Zufinanzierungen, für die der Bund zuständig wäre, gehört diese schon
zu den übleren Zufinanzierungen. Die eigene Motivation halte ich für völlig in Ordnung, aber das, was uns vom Bund an Entscheidungen zugemutet
wird, ist nicht in Ordnung.
Dass sich ein Forschungsstandort nach dem orientiert, welche
Gemeinde oder welches Land mehr zuzahlt und nicht nach dem, wo lokal
die Qualität der Forschung vorhanden ist, ist meiner Meinung nach …
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Nicht sachgerecht.)
… nicht sachgerecht, damit wir eine Formulierung finden, die nicht klagbar
ist.
GR Linser: Als Bedienstete der Leopold-Franzens-Universität
Innsbruck muss ich diesem Antrag zustimmen. Ich möchte jedoch kurz erläutern, warum ich aber nicht gerne diesem Antrag zustimme: Die LeopoldFranzens-Universität Innsbruck als öffentliche Institution hat in den letzten
Jahren immer mehr Dienstverhältnisse unter dem Modus "mit neuen
Selbstständigen" abgeschlossen.
Immer mehr junge Frauen und junge Männer werden mit
Dreimonats-Arbeitsverträgen ohne soziale Sicherheit beschäftigt, wobei
diese Verträge wiederum für drei Monate verlängert werden können.
(Bgm. Zach: Die Stadt Innsbruck macht so etwas nicht.)
GR-Sitzung 27.2.2003