Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 10-November.pdf

- S.46

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hen, unternommen wird. So gesehen sind wir langsam eine Gesellschaft,
die rings um die Uhr eine Betreuung und eine Unterstützung braucht. Die
gleiche Gesellschaft muss aber diese Unterstützungsgelder aufbringen. In
diesem Konflikt befinden wir uns.
Es wurde der Kopf über Einzelschicksale geschüttelt. Einzelschicksal setze ich im Verhältnis zur institutionellen Hilfe für ein Schicksal, das viele betrifft. Dass jeder einzelne Mensch ein ganz persönlich
maßgeschneidertes Programm braucht ist klar. Es stellt sich nur die Frage,
wer es abwickelt. Es gibt in den Wohn- und Pflegeheimen - die sehr gut
geführt werden - noch offene Fragen: Wo ist der Ansprechpartner, wer
unternimmt mit diesen Menschen Ausflüge, wer führt sie aus, wer hört
ihnen zu und wer ist für ihre Ängste da?
Wir wissen, dass es in den Wohn- und Pflegeheimen unterschiedliche Qualitäten gibt: Je nachdem wer dahinter steht, wer es zahlt,
wie viel ehrenamtliches oder familiäres Engagement wir provozieren können. Wie können wir in der Gesellschaft diesem Eventbedürfnis nachkommen? Ich betone sehr oft, dass die Mitglieder des Gemeinderates einmal die
Wohn- und Pflegeheime besuchen sollten. Das ist keine Einbahnstraße,
denn es kommt sehr viel Persönliches zurück, auch in der Bewältigung des
eigenen Schicksals.
99 % der Leute wollen alt werden, aber es mag schon sein,
dass sich nicht alle darauf freuen. Früher war es gang und gäbe zu sagen,
dass man sich auf das Alter nicht freuen muss. Man braucht sich auch nicht
freuen, wenn man krank wird. Dies alles ist aber leichter zu ertragen, wenn
man nicht alleine ist. Das kann die Öffentliche Hand nie alleine tun. Die
Öffentliche Hand kann aber anregen, die Richtung vorgeben und all jene
unterstützen, die in der Sinnfrage herumstolpern und nicht wissen, dass
diese eigentlich vor der Türe steht.
Ich halte mich kurz, weil Mag. Jochum noch auf ein paar gezielte Fragen antworten möchte. GR Linser, Ihre "Herausklauberei", dass
etwas in einer anderen Stadt besser ist, weise ich explizit zurück. Das ist
eigentlich nicht richtig evaluiert, denn Sie müssten immer den ganzen Raster aufzeigen. Gerade vor drei Tagen haben wir bei einer Sitzung des Österreichischen Städtebundes in der Stadt Linz teilgenommen und dort hat

GR-Sitzung 20.11.2003