Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 10-November.pdf

- S.95

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 10-November.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2003
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 1557 -

stark interdisziplinär gearbeitet. Erkenntnisse aus der Paläobotanik, der Paläozoologie, aus der Klimageschichte, der Dendrochronologie wurden verwendet, um zu stichhaltigen Ergebnissen zu kommen.
Dabei war das Institut für Ur- und Frühgeschichte der Leopold-Franzens-Universität Innsbruck. Die Arbeiten sind kein geheimes Projekt, das zeigt allein die Größe des Vereines zur urgeschichtlichen Erforschung des südöstlichen Mittelgebirges. Er hat über 300 zahlende Mitglieder. Das Projekt wurde von Anfang an von der Öffentlichen Hand unterstützt. Die Landesgedächtnisstiftung, der Tourismusverband Innsbruck und
seine Feriendörfer und die Stadt Innsbruck haben immer wieder Zuschüsse
geleistet.
Es war von vornherein klar, dass das Projekt zeitlich begrenzt
ist. Die Grabungszeit war vom Jahr 1995 bis Ende des Jahres 2003 geplant.
Man konnte immer nur kurze Zeit graben; mehr als vier Wochen im Sommer waren aus finanziellen Gründen nicht möglich. Dennoch waren die
Grabungen ausgesprochen erfolgreich und die Ergebnisse sehr dicht.
Man muss dazu sagen, dass es nicht selbstverständlich ist, dass
solche Grabungen erfolgreich verlaufen. Man gräbt mehr oder weniger auf
Verdacht. Durch topografische Begebenheiten, aufgrund der Form von Hügeln kann man darauf schließen, dass ein Ort archäologisch interessant sein
kann. Gewissheit erlangt man erst durch die Grabungen selbst. Diese wurden am Goldbichl endlich durchgeführt, nachdem schon lange die Vermutung bestand, dass sich dort ein wichtiger vorgeschichtlicher Platz befand.
Solche Grabungen stellen ein Problem in finanzieller Hinsicht dar, und es
muss sich jemand dafür engagieren und diese Arbeit bis zum Ende durchstehen.
Die Ergebnisse der Grabungen zeigen, dass es sich beim Goldbichl um einen Opferplatz, dessen Bestehen sehr weit bis zum Jahr 1600
vor Christus zurück reicht, das sind 4000 Jahre vor unserer Zeit. Eine vergleichbare Datierung ist auch im überregionalen Bereich nicht bekannt.
Bemerkenswert ist, dass dieser Opferplatz kontinuierlich über Jahrhunderte
benützt worden ist. Dann gab es eine Pause von einigen Jahrhunderten, bis
der Opferplatz zirka um das Jahr 600 vor Christus reaktiviert wurde.

GR-Sitzung 20.11.2003