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Jahr: 2022

/ Ausgabe: 01-2022-01-26-GR-Protokoll.pdf

- S.88

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€ 100.000,-- am Konto haben. Diese Menschen wohnen Tür an Tür, was vom Zusammenleben her überhaupt keinen Effekt hat.
Sie leben einfach nebeneinander und haben
überhaupt nichts miteinander zu tun.
Erst wenn man sich darum kümmert, dass
diese Menschen ins Gespräch kommen und
sich kennenlernen bzw. austauschen können, passiert Durchmischung und Qualität
im Zusammenleben.
Die Maßnahmen, die wir teilweise beschlossen haben und viele davon sich noch in der
Pipeline befinden, was das Wohnen in der
Stadt Innsbruck betrifft, wie die Einzugsbegleitung ausweiten oder endlich diese
Wohnservicestelle einrichten, sollten umgesetzt werden. Auch die Gemeinschaftswohnformen sollten wir zulassen, wie wir
uns das im Herbst in der Bundeshauptstadt
Wien angesehen haben.
Gerade die FPÖ war bei dieser Exkursion
sehr stark vertreten. Daraus könnten wir
auch für Innsbruck etwas machen. Es gibt
Wohnprojekte, die schon seit langer Zeit vor
der Realisierung stünden, wenn wir es
ihnen mehrheitlich erlauben würden.
Genau diese innovativen Ansätze, die die
Durchmischung und das Zusammenleben
anbelangen, wären auch sehr gut dafür geeignet, das Prestige unserer städtischen
Wohnungen, die teilweise aufwändig saniert
oder nach neuesten Standards errichtet
sind, zu heben. Damit könnte auch der Mittelstand angelockt bzw. könnte ihm ein entsprechendes Angebot gemacht werden.
Ich bin überzeugt davon, dass jede Investition in eine dieser Maßnahmen, am besten
in alle, eine zweite Liste vollkommen überflüssig macht. Deshalb gibt es von uns
GRÜNEN genauso wie von der SPÖ keine
inhaltliche Zustimmung für diesen Antrag.
Dass man dieses Thema im Stadtsenat diskutieren kann bzw. die Stellungnahme des
Amtes einholt, mag vielleicht eine Chance in
der Diskussion sein.
GR Appler: Ich gebe keine inhaltliche Betrachtung und keine schwer ideologische
Leitlinie zu diesem Thema ab und beherrsche mich.
Ich sehe dieses Thema als legitim an. Es ist
aber sicherlich nicht in der Kürze eines Antrages zu besprechen. Vor ca. 18 bis
20 Monaten beschlossen wir, dass wir eine
GR-Sitzung 26.01.2022

Arbeitsgruppe zur Überarbeitung der Wohnungsvergabekriterien gründen. Genau dafür sehe ich diesen Antrag. Er ist ein Anstoß, dass diese Arbeitsgruppe wieder tagt
und sich intensiv mit der Thematik beschäftigt.
Es gibt Probleme bei den Vergabekriterien.
Die Probleme mit der Durchmischung lösen
wir nicht mit einer Sozialarbeit und einer
Einzugsbegleitung, sondern nur dann, wenn
wir unsere Vergabekriterien überarbeiten.
Ansonsten können wir nicht anders zuweisen. Geltendes Recht ist geltendes Recht.
Dieser Antrag ist genau der richtige Anstoß
und die richtige Diskussionsgrundlage, um
ihn in diese Arbeitsgruppe zu geben und
dort umfassend zu tagen und genau jene
Probleme, die die verschiedensten Fraktionen aus verschiedensten Intentionen in die
Diskussion einbringen, zu nehmen und in
der Arbeitsgruppe zu reaktivieren. Deshalb
sind wir für die Zuweisung des Antrages an
den Stadtsenat und geben gleich mit, dass
er vom Stadtsenat in die Arbeitsgruppe
kommen soll, um dieser wieder Leben einzuhauchen.
Dort können wir das Ganze inhaltlich besprechen, weil wir da Zeit haben und der
Rahmen gegeben ist, vertrauensvoll mit den
ExpertInnen zu diskutieren. Die inhaltliche
Arbeit überlasse ich vollsten Vertrauens unserem Mitglied in dieser Arbeitsgruppe,
GR Wanker.
GRin Dengg: Ich bin nun etwas erstaunt.
Gerade erst beim Mittagessen sagte
Bgm. Willi zu Bgm.-Stellv. Lassenberger
und mir, dass es ihm auch sehr wichtig
wäre, den Mittelstand nicht an die Umlandgemeinden zu verlieren.
In den Umlandgemeinden leben sehr viele
ehemalige SchulkollegInnen und BerufskollegInnen von mir, weil sie dort günstiger
wohnen können. In den letzten Jahren erfuhr ich oft, dass wir sehr viele städtische
Wohnungen haben, die weit über € 1.000,-kosten. Natürlich sind diese dementsprechend groß, das ist keine Frage.
Wie soll sich das ein Nicht-Mittelstands-Mitglied leisten können? Das geht nicht.
GRin Dr.in Krammer-Stark hat die Gemeinschaftswohnformen in der Bundeshauptstadt Wien angesprochen. Auch ich war dort
und habe festgestellt, dass es dort sehr