Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 10-Oktober.pdf
- S.70
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zukünftige Mieter oder Eigentümer diese Wohnung nicht wollen. Sollten
sie in der Zwischenzeit mitbestimmt haben, dann wird es schwierig, denn
dann kommen völlig andere Personengruppen in diese Wohnung hinein als
jene Personen, die ursprünglich mitbestimmt haben.
Dieses Problem im Wohnbau stellt sich auch bereits bei den
verschiedenen Sonderwünschen. Wer bezahlt diese schlussendlich? Da es
um das Projekt Tivoli-Alt/Frachtenbahnhof geht: Meiner Meinung nach ist
dieses Areal viel zu groß, um leichtfertig Personen einzubeziehen, die zwar
tolle Wünsche haben, die aber letztendlich nicht realisierbar sind. Daher
können wir diesem Antrag nicht zustimmen.
GR Hüttenberger: Wir werden diesem Antrag nicht zustimmen, ich möchte mich aber trotzdem dazu äußern: Ich finde die Idee von
StR Mag. Schwarzl nicht schlecht. Ich kenne tolle und von Architekten geplante Wohnungen, die man bei näherem Hinsehen in keinster Weise als
benutzer- bzw. kinderfreundlich bezeichnen kann. Hier fehlt es an Planung
innerhalb des Wohnbereiches. Das Gebiet Tivoli Alt/Frachtenbahnhof ist
sehr groß, man könnte fast sagen, dass hier ein neuer Stadtteil errichtet
wird.
Ich kann es mir nicht vorstellen, wie es in der Praxis umzusetzen ist, Personen, von denen man nicht einmal mit Gewissheit sagen kann,
dass sie hier auch einziehen werden, bereits jetzt in die Planung einzubeziehen. Ich denke, die betroffenen Bürgerinnen und Bürger wären mit dieser Vorgangsweise auch überfordert. Was ich aber durchaus begrüßen würde: Möglichkeiten hierzu hätten sich hingegen in der Lönsiedlung bzw. bei
den alten Posthäusern geboten, wo ein Areal ausschließlich als Wohnbereich geplant war.
Hier wäre meines Erachtens ein Mitplanen an der Ausführung
möglich gewesen. Immer wieder werden Wohnungen errichtet und es handelt sich hier um absehbare Zeitspannen, da Wohnungen in der Regel innerhalb von drei Jahren errichtet sind und manche Personen fünf bis sechs
Jahre auf eine Wohnung warten. Ich denke, wir sollten es im Rahmen eines
Projektes, das hundert Wohnungen oder weniger umfasst, die man zuvor
vergeben kann, irgendwann einmal wagen, ein Pilotprojekt des partizipativen Wohnbaues zu realisieren.
GR-Sitzung 10.10.2002