Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2002
/ Ausgabe: 10-Oktober.pdf
- S.151
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Das Sigmund-Kripp-Haus in der Sillgasse ist sehr emotional
behaftet und es ist daher sehr schwierig, sich davon zu trennen. Dies ist ein
Punkt, den man auch berücksichtigen sollte. Man sollte nicht immer nur
von der architektonischen Qualität ausgehen, sondern berücksichtigen, dass
es ein Zeitzeugnis darstellt. Dieses Haus ist ein Ausdruck einer gewissen
Zeit und zwar hat es in den 70-er Jahren eine Hochblüte erlebt. Dies war
Ausdruck einer Jugendgesinnung, die sich in diesem Haus manifestiert hat,
was auch ein wichtiger Beweggrund ist, warum man den Abbruch verhindern möchte.
Unabhängig davon, dass natürlich die Qualität der Bausubstanz sicherlich diskussionswürdig ist und auch verschiedene Meinungen
hervorbringt. Als Historikerin muss ich hervorheben, dass dieses Gebäude
ein wertvolles Zeitzeugnis ist, welches sicherlich erhalten bleiben sollte.
(Beifall)
GR Mag. Fritz: Erstens ist es nicht die Absicht dieses Antrages, jetzt irgendwelche in der Vergangenheit stattgefundene Bemühungen
zu disqualifizieren oder an ihre Stelle treten zu wollen. Es ist so, wie es StR
Mag. Schwarzl erwähnt hat, ein Versuch, den letzten Anlauf zu nehmen,
um zu sehen, ob man das unternehmen kann, was GR Mag. Dr. Hörmann
gesagt hat, und zwar ein Zeitzeugnis zu erhalten.
Ich stehe ja nicht im Verdacht der besonderen emotionalen
Betroffenheit, da ich nie beim MK-Jugendzentrum war.
(Bgm. DDr. van Staa: Ich bin nicht sicher, ob Du nicht ein geheimer Sympathisant gewesen bist.)
Ich bin aber in der Stadt Innsbruck geboren und aufgewachsen und weiss
von der Bedeutung dieser Institution. Ich weiß, wie viele Leute aus dieser
Institution hervorgegangen sind, die jetzt in dieser Stadt keine unwesentliche Rolle spielen.
Ich maße mir nicht an, für die Architektenschaft zu sprechen,
aber ich halte an unserer Aussage fest, dass es quer durch die Architektenschaft nicht wenige Personen gibt, die es bedauern, wenn dieser "LacknerBau" verschwinden würde. Ob Univ. Prof. Arch. Mag. Lackner hässliche
Bauten abliefert oder nicht, steht jedem persönlich frei, sich darüber eine
Meinung zu bilden. Dass Univ. Prof. Arch. Mag. Lackner im Allgemeinen
GR-Sitzung 10.10.2002