Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2014
/ Ausgabe: 10-Protokoll_16_10_2014_gsw.pdf
- S.62
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im Land Tirol ausgefochten wird. Wir sind
jetzt dazu da, die Trittbrettdiskussion zu führen, die eigentlich woanders liegt.
Was man in Mutters oder in Mieders will,
sollen die Bewohnerinnen und Bewohner
von Mutters oder Mieders entscheiden.
in
a
(Bgm. Mag. Oppitz-Plörer: Wir werden
nachher aufklären, warum es für die Innsbruckerinnen und Innsbrucker wichtig ist,
auch wenn es nicht im Stadtgebiet von
Innsbruck liegt.)
Trifft uns eigentlich dieses plötzliche Abwürgen des Regionalkraftwerkes Mittlerer
Inn (RMI) nicht viel mehr? In der ÖVP Innsbruck habe ich dazu von Euch nicht viel gehört. Ein Antrag dazu hätte hier wahrscheinlich eine lebhaftere Diskussion gebracht.
Hier sind wirklich massive Gelder der Stadt
Innsbruck enthalten. In das diskutierte Projekt wird nie Geld der Stadt Innsbruck hineinfließen. Ich kann mich erinnern, dass
dies die Frau Bürgermeisterin gesagt hat.
Ausgenommen davon ist natürlich der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer (TVB).
Ich wünsche viel Vergnügen bei der Diskussion. Ich werde mich daran nicht beteiligen.
GR Ing. Ebner: Ich melde für meine Person
wegen Befangenheit Stimmenthaltung an.
StR Mag. Fritz: Ich werde jetzt nicht über
Landschaft-, Umwelt- oder Naturschutz reden, sondern über ganz etwas anderes. Ich
halte das gesamte Projekt wirtschaftlich,
tourismuspolitisch und landesentwicklungsmäßig für einen groben Unfug. Jene,
die bei der Präsentation der Studie der
grischconsulta AG im Gemeinderat zugehört haben, erinnern sich vielleicht noch daran, dass uns eine halbe bis dreiviertel
Stunde lang erklärt wurde, dass Wintertourismus nicht wirklich eine Zukunftsindustrie
sei, sondern ein schrumpfender Markt.
Ich habe gesagt, dass man uns am Schluss
empfiehlt, ein Schigebiet auszubauen. Darauf wurde gesagt, ja natürlich, weil man
bekanntlich auch in einem schrumpfenden
Markt noch Marktanteile dazugewinnen
kann. Super! Womit? Mit Verdrängungswettbewerb.
Wenn diese Perspektive so toll ist, frage ich
mich, warum es nicht schon längst den privaten Investor gibt, der auf der Matte steht
GR-Sitzung 16.10.2014
und sagt, dass es eine super Idee sei, durch
Verdrängung der anderen "Todel" in einem
schrumpfenden Markt Gewinne ohne Ende
zu machen. Deshalb investiert man, da man
ausgezeichnete Renditeerwartungen hat.
Von solchen Leuten ist weit und breit keine
Spur vorhanden, sondern wir überlegen die
gesamte Zeit. Ich höre in dieser Frage nur,
wie man den Artikel 107 Vertrag über die
Arbeitsweise der Europäischen Union
(AEUV) Abs. 1 Beihilfenverbot, umgehen
kann, damit die EU-Kommission nicht
merkt, dass es nach europäischem Beihilfenrecht eine absolute Schweinerei ist, noch
und nöcher öffentliche Mittel hier hineinzuzahlen, da es den berühmten, privaten Investor, der diese große Marktchance riecht,
weit und breit nicht gibt.
Worin besteht diese große Chance? Ich höre von der grischconsulta AG, dass sie angeblich darin besteht, dass es im Stubaital
zu viele Betten und zu wenige Pistenkilometer und in der Axamer Lizum bzw. im Mittelgebirge zu wenige Betten und zu viele Pistenkilometer gäbe. Das ist wunderbar.
Die Menschen werden in Scharen nach Tirol kommen, damit sie von einem Schigebiet, in dem es keine Betten gibt, mit der
Bahn über den Berg in ein anderes Tal fahren, wo es zu viele Betten und zu wenige
Pistenkilometer gibt. Glaubt Ihr im Ernst,
dass das eine tourismuspolitische Meisterleistung ist?
Ich halte es für einen echten Unfug und
überhaupt für keine Chance für die Landesentwicklung und den Großraum Innsbruck,
da dieser - bei allem Respekt für die glorreiche Vergangenheit - nie eine Winterdestination sein kann. Kein Mensch fährt nach
Innsbruck zum Schifahren. Ein Mensch, der
halbwegs bei Sinnen ist, fährt nach Innsbruck auf einen Kongress oder über das
Wochenende als Städtetouristin bzw.
-tourist, da es eine tolle Stadt ist. Nach einem Kongress oder einer Dienstreise kann
er zum Ausspannen einige Tage anhängen.
Was will er bei uns? Ein super Angebot
über die gesamte Bandbreite, wo man übrigens auch Schifahren kann. Er fährt jedoch
nicht zum Schifahren nach Innsbruck. Dazu
fährt man nach St. Moritz, St. Anton oder
ins Pitz- und Ötztal. Unsere Stärke ist, dass
man bei uns, neben vielen anderen tollen
Sachen, übrigens auch Schifahren kann.