Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 10-Protokoll-21-11-2019.pdf

- S.65

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hochprofitables Unternehmen. Dort wird
eine Dividende für Investitionen ausgeschüttet. Soll man so ein Unternehmen auflösen? Diese Vorgangsweise wird es am
Ende des Tages wahrscheinlich nicht geben. So gerne wir die Dividenden und die
Kommunalsteuer für andere Dinge verwenden, umso wichtiger ist es, diese Unternehmen am Leben zu erhalten. Wir sollten Rahmenbedingungen schaffen, damit sich solche Betriebe gut weiterentwickeln.

In einem Land wie Tirol, das vom Tourismus
lebt, so eine Diskussion zu führen, zeugt
nicht von Weitblick. Lieber Bürgermeister,
Du bist ja schon 30 Jahre in der Politik und
daher kann ich mir nicht vorstellen, dass
diese Vorgangsweise mit Deinem Wissen
geschehen ist. Du hättest mit Deiner Erfahrung und Routine sagen müssen, dass ein
solcher Antrag im Gemeinderat nicht eingebracht werden kann. Landauf und landab
sind daher die Wogen hochgegangen.

Wir haben gesagt, dass die Stadt Bozen
hinsichtlich des Flughafens für uns keine/n
Mitbewerber/in darstellt. Die Stadt München
ist schon zu weit abgelegen. Die Regionalflughäfen in unserer Umgebung sind auch
noch zu nennen. In Klagenfurt soll der Flughafen groß ausgebaut werden, was ich aber
noch nicht so ganz glauben kann.

Dass die Tourismusfachleute damit nicht
einverstanden sind, ist nachvollziehbar. Auf
der Straße ist auf Grund des vielen Verkehrs kein Durchkommen mehr. Ich darf
dazu ausführen, dass es vor drei, vier Tagen einen Verkehrsgipfel gab, an dem von
der Stadt Innsbruck niemand teilgenommen
hat. Ich als Gemeinderat war dort und habe
mir die Ausführungen zum Verkehrskollaps
in Tirol angehört. Das möchte ich hier aber
nur am Rande erwähnen.

Die Diskussionen hier im Gemeinderat erinnern mich an die neue Bewegung namens
FIRE (Financial Independence Retire Early).
In jungen Jahren geht man einem Erwerb
nach, um mit 50 Jahren eine Rente zu bekommen. Wenn das beim Flughafen oder
bei anderen Wirtschaftsbetrieben auch eintreten sollte, werden wir nicht mehr darüber
diskutieren, sondern entwickeln uns zurück
und benützen wieder die Kutsche. Statt
Licht zünden wir dann Kerzen an. Das ist
aber nicht meine Vorstellung, wie ich einen
Wirtschaftsstandort und mein Leben führen
will.
Ich möchte sehr wohl in einer gesunden und
intakten Umwelt leben, das ist keine Frage.
Niemand wird mir hier widersprechen. Auf
der anderen Seite werden wir schon noch
Investitionen zulassen müssen, weil meine
Mittel kommen nicht von allein aus dem
Bankomat, wenn ich nichts am Konto habe.
GR Depaoli: Ich kann die Aussagen in den
Wortmeldungen von unserer Seite nur bestätigen. Fakt ist, dass es viel Lärm um
nichts gab. Viel Porzellan wurde zerschlagen. So viel Superkleber werden wir gar
nicht finden, um alles wieder instandzusetzen. Das alles für nichts.
Meine VorrednerInnen haben bereits ausgeführt, dass diese Diskussionen viel sinnvoller im kleinen Rahmen geführt werden sollten. Anschließend ist das Ganze erst öffentlich zu machen.

GR-Sitzung 21.11.2019

Außer viel Wirbel und Lärm um nichts ist
von der Debatte nichts geblieben. Jetzt wird
wieder zurück gerudert und erklärt, dass der
Flughafen notwendig ist. Die Betriebszeiten
des Flughafens sind geringer als jene der
Regionalbahn. Jene, die sich im Westen der
Stadt angesiedelt haben, wussten, dass der
Flughafen Lärm verursacht. Personen, die
in der Schützenstraße und im Stadtteil Pradl
auf einmal die Regionalbahn vor die Nase
gesetzt bekommen haben, ahnten das
nicht.
Die Regionalbahn fährt von 06:30 Uhr bis
23:00 Uhr und macht einen unsagbaren
Lärm. Der Fluglärm war hingegen immer
schon vorhanden und diesen muss man daher meiner Meinung nach hinnehmen.
Wir haben heute gehört, dass die Koalition
wieder vereint ist und neu durchstartet. Zukünftig sollte man sich daher im Vorfeld
überlegen, ob solche Vorstöße etwas bringen oder ob wir uns so blamieren, dass
ganz Österreich von uns spricht. Am
Schluss bleibt jetzt alles beim Alten und
dadurch wird die Politik wieder an Glaubwürdigkeit verlieren.
Ich wurde schon gefragt, ob auf dem Flughafenareal ein Ghetto für Menschen aus
dem Orient errichtet wird. Solche Diskussionen können wir uns sparen, indem wir zukünftig rechtzeitig überlegen, welche Dinge
sinnvoll sind.