Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2019

/ Ausgabe: 10-Protokoll-21-11-2019.pdf

- S.146

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(zu Punkt 51.1)

Stadtrat Rudi Federspiel
Stadträtin Andrea Dengg
Klubobmann Markus Lassenberger
Klubobmann-Stv. Maximilian Kurz

Stadtmagistrat Innsbruck
eingelangt am

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GR Andreas Kunst
GR Bernhard Schmidt
GR De�rah Gregoire
GR Astnd Denz

Geschäftsstelle für Gemeinderat und Stadtsenat

&{JG R / 242 ! 2D19Innsbruck, am 25.10.2019

Dringende Anfrage
betreffend eine Reise von Mandataren des Gemeinderats der Landeshauptstadt

Innsbruck nach New York

Maximilian 1. von Österreich (1459 � 1519) war als Angehöriger des Hauses Habsburg Herzog
von Burgund (ab 1477), römisch-deutscher König (ab 1486) und römisch-deutscher Kaiser (ab
1508). Der Genannte wurde als Sohn des römisch-deutschen Kaisers Friedrich III. und dessen
Gemahlin Eleonore Helena von Portugal in Wiener Neustadt geboren und verbrachte seine
Jugend ebendort sowie in Graz. Als Erwachsener wurde er zu einem der bedeutendsten
Monarchen seiner Zeit, der wie kaum ein anderer den Übergang vom Spätmittelalter zur
Renaissance verkörperte. Unter anderem waren die Reichsreform von 1495 sowie die
Vergrößerung des habsburgischen Herrschaftsbereichs von großer Bedeutung. Maximilian
starb am 12. Januar 1519, vermutlich an Darmkrebs, auf der Reise von Innsbruck zum Landtag
nach Linz in der Burg von Wels.
Die Beziehung Maximilians 1. zu Tirol und insbesondere Innsbruck ergab sich aus dem
Herrschaftsverzicht des Sigmund von Tirol zugunsten Maximilians im Jahr 1490. Der Monarch
erweiterte das Landesgebiet im Osten. und schloss als Graf von Tirol 1494 auch seine zweite
Ehe in der Tiroler Stadt Hall. Er besuchte zudem die Stadt Innsbruck mehrmals und hinterließ
hier auch bauliche Spuren wie das Goldene Dachl, das Zeughaus oder die Erweiterung der
damaligen gotischen Hofburg. Zudem wurde nach seinem Tod ein unvollendetes Grabmal,
das er zu Lebzeiten für die St.-Georgs-Kapelle in Wiener Neustadt in Auftrag gegeben hatte,
in der eigens dafür erbauten lnnsbrucker Hofkirche aufgestellt.
Dass das Land Tirol und die Stadt Innsbruck anlässlich des 500. Jahres nach dem Ableben
Maximilians 1. über das Jahr verteilt in verschiedenen Veranstaltungsformaten des Monarchen
gedenken, ist aufgrund seiner historischen Bedeutung insgesamt wie auch für die beiden
Gebietskörperschaften im Speziellen durchaus nachvollziehbar bzw. angebracht.
Befremdlich dabei erscheint jedoch eine Reise von politischen Vertretern des Landes Tirol wie
auch der Landeshauptstadt Innsbruck nach New York, welche unter dem Titel des
Maximilianjahres erfolgte. Eine Beziehung zu Amerika ist nämlich aus dem Leben Maximilians
1. nicht ersichtlich. Zwar machte sich das Königreich Spanien ab 1492 Teile des Doppel­
Kontinents untertan (allerdings nie die nordamerikanische Ostküste, mit Ausnahme Floridas)
und verheiratete Maximilian seinen Sohn Philipp wie auch seine Tochter Margarete mit
Kindern des damaligen spanischen Königs Ferdinand II., Maximilian selbst beherrschte jedoch
nie Spanien samt dessen Kolonien und setzte auch nie einen Fuß auf amerikanischen Boden.