Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2011
/ Ausgabe: 02-Jaenner.pdf
- S.20
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Verfahren neu beginnt und neuerlich eine
Umwidmung vorlegt.
Ich glaube, wie es auch GR Ing. Krulis
referiert hat, dass hier keine öffentlichen
Interessen gegen die Umwidmung
sprechen. Sie ist vom Tiroler Raumordnungskonzept her durchaus möglich.
Es ist von den konkreten topografischen
und den sonstigen raumordnerischen
Gegebenheiten zu beurteilen und kann
keine Beispielswirkung auf andere
Grundstücke haben, ob eine Umwidmung
möglich ist oder nicht.
Für mich ist es in diesem Falle noch
möglich und hat mit einer Beurteilung der
konkreten Situation zu tun und nicht mit
Cousins, Enkeln oder Interventionen.
(Beifall)
GR Ing. Krulis: Bei den letzten Worten
von GR Mag. Fritz muss ich staunen. Es
gibt im Bauausschuss meist einen
Konsens. Sollte das an diesem Standort
so beschlossen werden, wäre es für mich
wirklich eine Ausnahme, wie ich sie in
meiner ganzen politischen Laufbahn nicht
erlebte.
Ich bin jetzt schon lange (früher als
Planungsstadtrat und jetzt als Obmann
des Bauausschusses) in diesem Bereich
tätig. Wir haben in diesen Jahren sehr
viele Ansuchen abgelehnt. Dabei denke
ich an ebene Grundstücke im Bereich der
Hungerburg Richtung Gramart nördlich
des Weges. Hier hätte man auch sagen
können, dass man das Bauland anreißt.
Es wurde aber ganz klar gesagt, dass,
wenn wir jemandem dort eine Genehmigung geben, es weiter und weiter geht und
bis hinüber zum Gramartboden verbaut
werden würde.
Am Schusterbergweg, GR Mag. Fritz,
wäre dies das einzige Haus auf der
rechten Seite. Eben ist für mich etwas
anderes. Man kann auch in eine Böschung
eine Rampe machen. Wenn man dann so
aufbaut, wie sich das über die Jahre
entwickelt hat, gestalte ich es einfach vor
meinem Bereich etwas ebener.
Auf Luftaufnahmen sieht man, wie es vor
zwanzig bis dreißig Jahren ausgesehen
hat.
GR-Sitzung 20.1.2011
Das natürliche Gelände, GR Mag. Fritz,
war sicher nicht so, wie es jetzt ist. Es ist
in der Nutzung der Familie Millonig
kontinuierlich so gewachsen. Hier von
einer ebenen Bauparzelle zu sprechen ist
falsch.
Ich wundere mich, dass Du so verbissen
um die Verbauung dieses Grundstückes
kämpfst, da Du eigentlich immer mit großer Wertschätzung auch die Fachmeinung
der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, und im besonderen jene von Dipl.-Arch.in SchmeissnerSchmid, zu schätzen wusstest. In diesem
Falle lässt Du jedoch alle Beurteilungskriterien vollkommen außer Acht.
Andererseits weiß ich, dass Du immer für
Architekten eintrittst und zu diesen
generell ein gutes Verhältnis hast. Ich
möchte Dir kein Naheverhältnis zum
Architekten Prof. Millonig unterstellen.
Man muss sich auch fragen, warum es die
Abteilung für Raumordnung beim Land
Tirol beim ersten Mal ganz eindeutig
abgelehnt hat? Mann kann jetzt interpretieren, dass es vielleicht nicht ganz genau
gesehen wurde und jetzt ein anderes
Gutachten vorliegt, welches viel stärker ist
als jenes des Landes Tirol.
Ich gehe davon aus, dass sich die
Abteilung für Raumordnung beim Land
Tirol schon bewusst ist, dass diese
Parzelle ein absoluter Einzelfall ist, denn
sonst hätten sie es sicher nicht abgelehnt.
Egal, wie heute abgestimmt wird. Das
Land Tirol wird ja noch einmal damit
befasst werden. Wir können in keiner
Weise einen Einfluss nehmen, wie dort die
entsprechende Abteilung entscheiden
wird. Das Ergebnis ist zu respektieren.
Jenen Personen, welche noch länger wie
ich in der Politik tätig sein werden, möchte
ich sagen, dass wir uns bis jetzt mit der
Argumentation immer leicht getan haben,
wenn man eine klare Linie hatte. Ich war
noch nie in einem Gewissensnotstand,
dass mir jemand vorwerfen kann, ich hätte
bei meinen Entscheidungen eine Ausnahme gemacht. Das werde ich auch
weiterhin bis zum Jahre 2012 nicht tun.
Wenn man mit jemandem einen Termin
ausmacht, wird die Begegnung manchmal
schon als "Fast-Zustimmung" interpretiert.