Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 11-Dezember-Budget.pdf

- S.62

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- 972 -

davon, dass er den nicht christlichen
Kindern im Sinne der Integration nicht
zugemutet werden könnte. Dieses letzte
Argument möchte ich dazu benützen, um
über Integration zu sprechen.
Darum gehe es nämlich nach Meinung
von uns Innsbrucker Grünen nicht, dass
im Namen der Integration die Vielfalt an
Religionen und Weltanschauungen
abgeschafft wird. Wir setzen uns vielmehr
dafür ein, dass die ganze Vielfalt gelebt
und auch gefeiert werden kann und dass
Integration nur so positiv zu vermitteln ist.
Ich habe auch, wie GR Mag. Yldirim schon
ausgeführt hat, in der Tiroler Tageszeitung
(TT) gelesen, dass sich die Stadt Innsbruck vermehrt um die Integration
kümmern will. Dafür soll auch jemand
eingestellt werden, der sich tatsächlich um
dieses Thema kümmert und nicht nur
diesen Posten und das Thema innehat,
wie das jetzt der Fall ist.
Das begrüßen wir von den Innsbrucker
Grünen selbstverständlich, immerhin
haben wir dazu schon im Jahre 2002
einen umfassenden Antrag hier im
Gemeinderat gestellt. Aus dieser positiven
an sich Absicht ergibt sich für uns
Innsbrucker Grüne schon eine zentrale
Frage. Wir sind nämlich im Unterschied
zur SPÖ der Auffassung, dass es für die
Stadt Innsbruck kein eigenes Integrationskonzept gibt, auch wenn der Tiroler
Landtag gerade eines für das Bundesland
Tirol beschlossen hat.
Wir sind der Meinung, dass dieses
Integrationskonzept zumindest für die
Stadt Innsbruck angepasst werden
müsste. In diesem Sinne verstehen wir
Innsbrucker Grünen Integration nicht als
Stückwerk, das sich aus Einzelmaßnahmen zusammensetzt, die dann immer
mehr oder weniger motiviert sind, wie z. B.
die Absicht der Einrichtung einer Stelle was wir auch im Grundsatz begrüßen - für
interkulturelle Mediation. Jedenfalls
möchten wir, wenn das Integrationsleitbild
von Tirol für die Stadt Innsbruck angepasst werden soll, dass Migrantinnen und
Migranten sowie Vereine und Engagierte
in diesem Bereich jedenfalls einbezogen
werden. Nur so kann ein Prozess gestartet
werden, an dessen Ende auch ein
Arbeitsplan steht, den der oder die
GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2006 und 15.12.2006

Integrationsbeauftragte umsetzen kann.
Es ist für uns erst grundsätzlich nach so
einem Prozess überhaupt klar, wen es
dafür benötigt bzw. wer diese Arbeit
überhaupt machen soll. Wie wir alle
wissen, sind unter Migrantinnen und
Migranten die Themen sehr verschieden,
die Interessen sehr heterogen und letztlich
wie überall auch zwischen Männern und
Frauen besonders stark.
Zusammenfassend möchte ich zu der
Absicht, eine Integrationsbeauftragte oder
einen Integrationsbeauftragten einzustellen, sagen, dass gleichgültig, was hinter
der Idee letztlich steckt, die Einbeziehung
der Migranten und Migrantinnen selbst
unser oberstes Ziel ist. Integration hat
immer mit sozialem Lernen zu tun, das
heute schon sehr oft angesprochen
worden ist, nämlich mit Offenheit und
Respekt dem anderen gegenüber und mit
Konfliktfähigkeit, vor allem ohne Gewalt,
vorzugehen. Dafür könnte sich die Stadt
Innsbruck einsetzen, weil uns das alle
etwas angeht - vom Kindergarten bis hier
in den Gemeinderat.
GR Mag. Schindl-Helldrich: Zum Bereich
Bildung konnte ich mir auf Grund der Zeit
auch nur einen kleinen Aspekt herausnehmen, der mir besonders am Herzen
liegt. Ich schließe ein bisschen an ein
Gespräch an, das wir zwischen StR
Mag. Oppitz-Plörer und unserem Klub
geführt haben, in dem diese erklärt hat,
dass ihr alle Kinder und alle Schüler in
dieser Stadt ein Anliegen sind. Deshalb
setzt sich StR Mag. Oppitz-Plörer so
besonders für die Realisierung dieses
fünften Gymnasiums ein und auch für die
Pädagogik und die Inhalte, die an diesem
Gymnasium angeboten werden.
Ich wünsche mir als Stadt Innsbruck unser
Einmischen, denn wir sollten nicht nur die
Verantwortung als Schulerhalter im
Pflichtschulbereich wahrnehmen. Dieses
Einmischen in bestimmte Problemfelder
wünsche ich mir. Ich möchte jetzt zwei
ganz kurz anreißen. Eines dieser Problemfelder ist für mich, dass ungefähr ein
Fünftel der Schüler und Schülerinnen aus
unseren Schulen mit nicht ausreichenden
Schreibe-, Lese- und Rechnenkompetenzen kommen. 15 % von denen marschieren unmittelbar in die Arbeitslosigkeit, 5 %
finden zwar eine Arbeit, können davon bei