Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2006

/ Ausgabe: 11-Dezember-Budget.pdf

- S.63

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- 973 -

weitem aber nicht den Lebensunterhalt mit
dieser Arbeit bestreiten. Wenn wir da
etwas ändern wollen - das ist meine
Überzeugung, andere werden vielleicht
andere Strategien haben, aber etwas
müssen wir tun -, müssen wir ein Stück
weg von dem Schulsystem mit äußerer
Differenzierung hin zur inneren Differenzierung, wo man auf jeden Schüler
individueller eingeht.
Ich verweise auf die Schnelle auf Südtirol
und Italien, wo es mittlerweile nur mehr
individuelle Lehrpläne gibt. Es gibt dort
keine allgemeinen Lehrpläne mehr.
Ein zweites Problem, auf das ich hinweisen möchte, ist die Integration von
Schülerinnen und Schüler mit sonderpädagogischem Förderbedarf. Wir haben in
Österreich Bundesländer, die 85 % der
Kinder mit Behinderung integriert haben.
Das wäre z. B. die Steiermark. Wir in Tirol
haben 43 % der Kinder integriert. Der
Bezirk mit der höchsten Integration ist
Reutte mit 100 %, am anderen Ende
befindet sich die Stadt Innsbruck mit 23 %.
Ich denke mir, dass das auch ein Feld
wäre, wo ich mir eine ganz große gemeinsame Anstrengung wünschen würde. Mir
ist die Problematik voll bewusst und hier
schließe ich z. B. dem Antrag von GR
Dr. Waibel von der gestrigen Sitzung des
Gemeinderates an. Natürlich müssen wir
auf der Ebene auch etwas tun, dass wir
bei weitem nicht genug Stützlehrerstunden
bekommen, nämlich nur für 2,7 % der
Kinder und in Wirklichkeit haben wir in der
Stadt Innsbruck einen Bedarf von über
4 %. Das ist eine Problematik, aber das
gilt in Österreich für alle Bezirke und alle
Schülerinnen und Schüler und trotzdem
schaffen wir es nur 23 % der Kinder in
allgemeine Schulen zu integrieren. Mir
wäre wichtig, dass ich nächstes Jahr hier
stehen und sagen kann, dass es ein paar
Prozent mehr wären.
GR Ladurner-Keuschnigg: Ich möchte
mich auf die Kinder konzentrieren. Im
Umgang mit unseren Kindern entscheidet
sich die Zukunft unserer Gesellschaft. Als
Leiterin der Aktion "Leben Tirol", was mein
Beruf ist, ist es mir ein ureigenstes
Anliegen, sich für Kinder, ob sie geboren
oder ungeboren sind, einzusetzen. Kinder,
die in einer optimistischen, fördernden und
liebevollen Umgebung aufwachsen
GR-(Budget-)Sitzung 14.12.2006 und 15.12.2006

können, werden sich mit sehr hoher
Wahrscheinlichkeit auch als Erwachsene
mit voller Kraft für das Wohlergehen ihrer
Freunde, Familie und Gemeinschaft
einsetzen. Deshalb ist es Ziel unserer
Fraktion "Für Innsbruck", die Stadt noch
kinder-, jugend- und familienfreundlicher
zu gestalten, als wir das ohnehin schon
sind.
Wir machen uns stark, bedarfsgerechte
Angebote für Eltern, Kinder und Jugendliche anzubieten. Wir möchten nicht das
Gießkannenprinzip anwenden, sondern
uns an dem Bedarf orientieren. Ich möchte
noch kurz an die Wortmeldung von GR
Mag. Yildirim anschließen. Wir sind sehr
sozial bei den Beiträgen für unsere Kinder.
In der Stadt Innsbruck werden
1.900 Kinder betreut, ob das in Kindergärten oder in Jugendhorten der Fall ist. Nur
50 % von diesen 1.900 Kinder bezahlen
den vollen Betrag der Betreuung. Die
anderen 50 % bezahlen gestaffelt bis zu
Null Euro. Ich denke mir, dass das ein
sehr guter Ansatz und ein sehr wichtiger
Beitrag für Familien ist, die sich das nicht
so leisten können.
Wir setzen uns auch für flexible Öffnungszeiten und wie gesagt auch für die
Nachmittagsbetreuung in Volks- und
Hauptschulen ein, die ich schon vorher
angeführt habe. Es ist uns auch die
Sprachförderung der Migrantenkinder und
deren Eltern wichtig. Die Bedürfnisse der
Kinder in den Mittelpunkt zu rücken,
bedeutet daher in unsere Lebensqualität,
aber auch in die Lebensqualität künftiger
Generationen zu investieren. Deshalb
werden wir von der Fraktion "Für Innsbruck" mit unserer Stadträtin weiterhin
erfolgreich daran arbeiten, dass unsere
Stadt noch kinder- und familienfreundlicher wird. (Beifall von Seiten der Fraktion
"Für Innsbruck")
GR Dr. Waibel: Ich werde über Integration
sprechen, möchte aber noch ganz kurz
etwas zur Wortmeldung von GR
Mag. Schindl-Helldrich sagen. Sie haben
gesagt, dass die ÖVP-Fraktion die
Aussagen der Innsbrucker Grünen
hinsichtlich der Frauen nicht richtig
interpretiert. Vielleicht liegt das an Ihren
Aussagen, dass wir das so aufnehmen. Es
ist für mich ganz wichtig, dass es in der
Eigenverantwortung der Frauen liegt, in