Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2006
/ Ausgabe: 11-Dezember-Budget.pdf
- S.84
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dann feststellen kann, dass der Kuchen,
der uns in dieser 50 %-Differenz im
Kulturbudget geblieben ist, werde ich mich
sehr freuen und nicht anstehen, das auch
zu sagen.
Die Gesamtausgabensteigerungen
werden um rund € 1,6 Mio und die
Jahressubventionen um rund € 170.000,-mehr. Hier muss man dazusagen, dass wir
im Kulturausschuss über die insgesamt
zirka € 1,7 Mio Jahressubventionen nicht
flexibel verfügen können. Die Hälfte davon
ist teilweise durch den heutigen Budgetbeschluss zweckgebunden, wie zum
Beispiel der Innsbrucker Sommer. Ein Teil
ist schon durch die mittelfristigen Verträge
fixiert.
Uns bleibt dann sozusagen etwas weniger
als die Hälfte von den € 1,7 Mio zur
Entscheidung. Davon wurden in den
letzten Jahren rund € 150.000,-- bzw.
€ 160.000,-- durch die Frau Bürgermeisterin - danke für die Transparenz, denn wir
bekommen dies immer aufgelistet vergeben. Ein kleiner Bereich von
€ 400.000,-- bis € 500.000,-- bleibt uns als
finanzielle Gestaltungsmöglichkeit im
Kulturausschuss. Ich sage das deshalb,
um denen, die nicht Mitglied des Kulturausschusses sind, das zu erklären.
Die "baettlegroup for art" finde ich auch für
eine ganz wichtige Einrichtung. Ich war
kürzlich zum ersten Mal dort und habe das
sehr interessant gefunden. Frau Bürgermeisterin, ich habe das Gefühl, wenn wir
uns nicht im gremialen normalen Zusammenhang begegnen und miteinander
diskutieren, funktioniert es zwischen uns
ganz anders bzw. viel besser. Vielleicht ist
das deshalb der Fall, weil wir dort andere
Rollen spielen bzw. spielen müssen. Ich
habe das jedenfalls als sehr befreiend und
angenehm empfunden.
Zur Transparenz des Kulturbudgets
möchte ich Folgendes sagen. Hier hat sich
in der Zeit, wo ich als Mitglied des
Gemeinderates ausgeschieden und
Abgeordnete zum Tiroler Landtag
geworden bin, etwas verändert und zwar,
dass es jetzt Förderberichte gibt.
Beim Innsbrucker Sommer, der von Seiten
der Stadt Innsbruck € 355.000,-- erhält,
würde ich mir hinsichtlich der Verteilung
dieser Gelder mehr Transparenz wünGR-(Budget-)Sitzung 14.12.2006 und 15.12.2006
schen. Hier fließen Gelder vom Land Tirol,
vom Tourismusverband Innsbruck und
seine Feriendörfer (TVB) und von der
Stadt Innsbruck in einen Verein zusammen. Dieser Verein besteht wiederum aus
den Mitgliedern des Landes Tirol, Tourismusverbandes Innsbruck und seine
Feriendörfer (TVB) und der Stadt Innsbruck. Ich denke mir, dass das nur eine
Umverteilung öffentlicher Gelder in einen
privaten Verein ist, der aber wieder nur
öffentliche Körperschaften umfasst und
über öffentliches Geld verfügt. Ich denke
schon, dass es hier eine gewisse Rechenschaftspflicht gibt.
(Bgm. Zach: Sonst steigt der Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer
{TVB}, der das meiste Geld hergibt, aus.)
Darüber können wir aber im Kulturausschuss extra diskutieren.
Ich möchte noch ein paar prinzipielle
inhaltliche Schlagworte sagen. Wir sollten
in der Diskussion schon zwischen Kultur
und Kunst unterscheiden, denn das wird
sehr gerne vermischt. Die Menschen
ordnen ihr Zusammenleben über bestimmte Werte und drücken das in Symbolen
aus. Diese Ausdrucksformen sind Kultur.
Man kann eigentlich nicht von einer
Stadtkultur sprechen, denn es gibt viele
Subkulturen. Unsere Kultur in dieser Stadt
drückt sich durch das "Nebeneinander"
dieser vielen Kulturen aus.
Kunst ist wiederum eine Ausdrucksform
innerhalb der Kultur, sich mit der Welt
auseinanderzusetzen. Meiner Meinung
nach ist das ein wichtiger Impulsgeber für
die städtische Demokratie. Wir sollten hier
bei der Unterscheidung etwas genauer
sein.
Ich wünsche mir, dass wir, so wie in der
Architektur und in der Stadtgestaltung,
auch in der Kunst die Qualitätsfrage
stellen. Hier denke ich an Beiräte usw. Es
freut mich, dass wir jetzt etwas mehr Geld
für die freie Szene zur Verfügung haben.
Die "baettlegroup for art" arbeitet derzeit
an einem baettle-research, eventuell an
einem Innovationstopf mit Kriterien. Wenn
hier gute Kriterien erarbeitet werden,
könnte man überlegen, einmal Entscheidungen an Fachjurorinnen bzw. Fachjuroren, die wir gemeinsam erarbeiten,
auszulagern. Ich denke, man soll und darf