Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 11-Dezember-Teil2-Budget.pdf

- S.164

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- 1864 -

rigen überlasse ich die Berichterstattung GR Hafele, der einen weiteren
Rückblick auf das vergangene Jahr machen wird. Danke! (Beifall)
GR Mag. Schindl-Helldrich: Ich möchte mit einer sehr persönlichen Geschichte beginnen. Über einen längeren Zeitraum habe ich mich
als Malerin versucht. Bei der integrativen Ateliergemeinschaft "KUNST
und DRÜBER" habe ich mich mit eher weniger Talent, dafür mit sehr viel
Freude, mit Eitempera, Acryl und Filz beschäftigt. Trotzdem denke ich frei
nach Künstler Josef Beuys: "Jeder Mensch ist KünstlerIn, in jedem von uns
steckt kreative Schöpfungskraft".
Die integrative Ateliergemeinschaft "KUNST und DRÜBER"
bietet vier Frauen mit Behinderungen in den Bereichen Malerei, Plastik,
Filz, Foto und Video einen Ausbildungsplatz für eine fünfjährige Ausbildung. Regelmäßig arbeiten diese Frauen mit und ohne Behinderungen an
gemeinsamen Projekten und Ausstellungen.
So wie viele andere Künstlerinnen und Künstler leiden auch
sie am knappen, nicht kurartierten Ausstellungsraum.
So wie Frauen im Allgemeinen werden Frauen am Kunstmarkt
im Besonderen und Frauen mit Behinderungen am Kunstmarkt mit fast
100 %iger Sicherheit nie wirklich von ihrer Arbeit leben können, obwohl
sie im Gegensatz zu mir talentiert sind. Obwohl Kunst "die Tochter der
Freiheit" sein soll, ist sie eine, die die Kulturschaffenden oft zu großer
Selbstausbeutung zwingt und zu Bittstellerinnen und Bittstellern macht.
Gerade Frauen und die junge alternative Szene benötigen gleichberechtigte
künstlerische und kulturelle Handlungsspielräume.
Ich habe mir im Bericht der Frau Bürgermeisterin angesehen,
wie es in diesem Jahr mit dem Ankauf von Kunstgegenständen war. Von
26 angekauften Kunstgegenständen waren neun von Frauen und siebzehn
von Männern.
Wer kann überhaupt mit der Unterstützung der öffentlichen
Hand rechnen? Wer bekommt auf Grund welcher Maßstäbe und auf Grund
welcher Voraussetzungen Subventionen?
Was Kulturinitiativen und Kulturschaffende dringend brauchen, sind einerseits längerfristige Finanzzusagen - wir schlagen Dreijahresverträge vor - und vor allem müssen sie wissen, wohin "die Fahrt geht".

GR-(Budget-)Sitzung 4.12.2003