Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2003

/ Ausgabe: 11-Dezember-Teil2-Budget.pdf

- S.180

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- 1880 -

GR Mag. Fritz: Ich gehe davon aus, dass Kultur nicht die Sahne auf der Torte, also die äußerliche Behübschung, sondern ein Lebensmittel schlechthin ist. Kultur ist ein Instrument der Gesellschaft, auch zur Bewältigung ihrer Probleme. Dies nicht in einem glatten politischen Sinn,
sondern Kultur soll in jeder Form helfen, beginnend bei Literatur über bildende Kunst bis zum Theater und zur Musik, mit unserer Lebenssituation
besser zurechtzukommen und uns untereinander darüber zu verständigen,
in welcher Gesellschaft wir leben oder vielleicht leben wollen.
Genau deshalb bin ich StR Dr. Gschnitzer so dankbar, dass er
seit Jahren darauf beharrt, dass wir Stadtplanung und Baukultur bei der
Gruppe 3, Kunst, Kultur und Kultus, und nicht bei der Gruppe 0, Vertretungskörper und allgemeine Verwaltung, behandeln, wo die Personalkosten
enthalten sind.
Die Architektur unterscheidet sich von anderen kulturellen
Ausdrucksformen auch noch darin, dass man ihr viel schlechter ausweichen
kann. Wenn ich ein Theaterstück nicht sehen möchte, brauche ich einfach
nicht hinzugehen. Die Architektur steht aber im öffentlichen Raum und
man kommt daran einfach nicht vorbei. Daher ist es gut, dass sie sich immer wieder einer gesellschaftlichen Diskussion stellen muss.
Ich glaube aber, dass der gesellschaftliche Diskurs nicht in der
Form ablaufen soll, ob man das überhaupt darf, sondern in der Form, ob es
gut oder schlecht ist. Durch eine Diskussion über Qualität kommen wir alle
gemeinsam zu mehr Verständnis und damit zu einer besseren Baukultur.
Genau das ist ein Prozess, der in der Stadt Innsbruck über Jahre passiert ist.
Es sind dies nicht nur Geniestreiche einzelner Architekten, sondern es steht
ein ganzes Klima dahinter, das bei der Mag.-Abt. III, Stadtplanung, bei der
Frau Bürgermeisterin, beim Planungsstadtrat und beim Bau- und ProjektAusschuss beginnt. Ein Klima von vielen Wettbewerben, welche die Stadt
Innsbruck im eigenen Bereich durchgeführt und anderen mit mehr oder weniger sanfter Gewalt aufgezwungen hat. Mittlerweile wird das sogar schon
freiwillig gemacht, da man gesehen hat, zu welchen guten Resultaten dies
führt. Es war einfach ein Klima da, dass es sein darf, gut ist und dass sich
die Stadt Innsbruck weiterentwickeln muss.

GR-(Budget-)Sitzung 4.12.2003