Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 11-Dezember.pdf

- S.24

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und waren über das gebotene Niveau sehr
überrascht.

großes Niveau erreicht und dies auch
fortsetzen sollten.

Wenn man jetzt über die Ausrichtung
spricht, ist es wichtig, jungen Menschen
eine Chance zu geben und Leute auszubilden. Wir geben über die Tiroler Landestheater und Orchester GesmbH Innsbruck
sehr vielen jungen Menschen eine Chance
weil durch die Intendantin KS Fassbaender unbekannte SängerInnen eingesetzt
werden. Nicht umsonst bedient sich Ioan
Holender, Direktor der Wiener Staatsoper,
teilweise in Innsbruck.

Aber um jetzt auch etwas Kritisches zu
sagen: Die Aufführung des Don Giovanni
hat mit Verlaub nichts mit der Alten Musik
zu tun, auch wenn das Freiburger
Barockorchester ihn spielt und René
Jacobs dies in aufregendster Weise
inszeniert. Ich kann das sagen, da ich die
Aufführung als CD zu Hause habe. Es ist
eine meiner Lieblings-CD"s. Mit Alter
Musik, wie sie europaweit definiert wird,
hat das aber nichts zu tun. Eine Oper von
Josef Haydn - bei allem Respekt vor
Haydn - ist Wiener Klassik und hat nichts
mit Alter Musik zu tun.

Es ist schwer, sich ein so international
anerkanntes Niveau zu erarbeiten. Daher
stellt sich einfach die Frage, ob wir wirklich
nicht versuchen, dieses sehr hohe Niveau
zu halten.
GR Mag. Fritz: Der Bericht des Landesrechnungshofes steht ja jetzt im Gemeinderat nicht zur Debatte. Ich würde es aber
für eine gute Idee halten, wenn ein Bericht
des Landesrechnungshofes über eine
Sache, bei der die Stadt Innsbruck auch
mitzahlt, zum Beispiel dem Innsbrucker
Kontrollausschuss zur Diskussion
übergeben würde. Dort könnte man sich
dann über die Einzelheiten unterhalten,
welche GRin Altmann angesprochen hat.
Dieser Punkt steht jetzt für mich aber auch
nicht durch diesen Antrag zur Debatte.
Ich möchte mich ganz StRinMag.a Schwarzl anschließen. Es steht in
nächster Zeit eine Diskussion über die
Ausrichtung der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik an. Wenn man sich
ansieht, was die Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik in den letzten Jahren zum
Teil gewesen sind bzw. was für das Jahr
2009 geplant ist, dann wirft das einige
Fragen auf.
Die Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik sind ja in Anknüpfung an eine
Innsbrucker Tradition gegründet worden,
welche vom Hof des Kaisers Maximilian
ausgegangen ist. Dies hat die Stadt
Innsbruck über mehrere Jahrhunderte
hinweg zu einem Zentrum der damals
zeitgenössischen Musik gemacht. Daran
wollte man wieder anschließen und dies
gleichzeitig mit der Ausbildung von jungen
MusikerInnen für diesen speziellen Zweig
der Musik verknüpfen. Auf dieser Ebene
haben wir in der Stadt Innsbruck ein
GR-Sitzung 11.12.2008

Wir sind dabei den Charakter der Innsbrucker Festwochen der Alten Musik zu
verändern. Das kann jetzt richtig oder
falsch sein, das will ich nicht sagen. Es
geht jetzt in die Richtung von internationalen Co-Produktionen bzw. internationales
Tournee-Theater mit großen Stars. Die
Oper findet dann zweimal in der Stadt
Innsbruck Stadt und wird dann noch
woanders aufgeführt. Ob wir das weiter so
wollen oder nicht, gilt es zu diskutieren.
Ich bin ganz zuversichtlich, dass diese
Kulturdebatte über die zukünftige Ausrichtung der Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik mit großem Ernst geführt wird.
In diesem Punkt ist mein Vertrauen in die
Frau Bürgermeisterin fast unerschöpflich.
Nur wäre es aus meiner Sicht grundfalsch,
wenn man als Erstes einen organisatorischen Schritt macht und über die Gesellschaftsform diskutiert.
Wir müssen jetzt diskutieren, wie es mit
den Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik weitergehen und was ihr Charakter
sein soll. Wenn wir das geklärt haben,
dann werden wir die richtige Organisationsform dazu finden. "Nur" wegen eines
Berichts des Landesrechnungshofes als
Erstes die Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik GesmbH aufzulösen, diese
dann der Tiroler Landestheater und
Orchester GesmbH Innsbruck anzuschließen und die Diskussion über den Inhalt
der Festwochen damit abzuwürgen, ist
kulturpolitisch ein Schuss ins Knie und
sonst gar nichts.
(Bgm.in Zach: Das ist ein Wahnsinn und
ein Schwachsinn.)