Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 11-Dezember.pdf

- S.25

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- 893 -

StRin Mag.a Schwarzl: Zum Schuss ins
Knie oder das Pferd von hinten aufzäumen
habe ich mich bereits geäußert. Ich
möchte nur noch kurz auf GRin Altmann
und GRin Dr.in Waibel reflektieren. Es ist
unbestritten, dass René Jacobs und
Mag.a Wilson ganz unglaubliche Verdienste für die Entwicklung der Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik geleistet
haben. Aber es ist auch nicht schlecht,
wenn es immer wieder mal Veränderungen gibt.
Ich möchte den Vorwurf, die Medien, die
Opposition oder sogar den Landesrechnungshof als Schuldigen auszumachen,
entgegnen. Es gibt das operative Geschäft
auf der einen Seite und auf der anderen
Seite die künstlerische Ausrichtung. Wir,
die Innsbrucker Grünen, haben in unserer
Pressekonferenz klar gesagt, dass die
Bonus-Flugmeilen und die Gratiskarten
das kleinere Problem sind. Was dringend
ansteht, ist die strategische Neuorientierung.
Es wäre auch eine Möglichkeit gewesen,
dass sich die GesellschafterInnen oder die
AufsichtsrätInnen selbst zu Wort gemeldet
und die Verteidigung übernommen hätten,
wenn denn die Angriffe so groß waren.
Beim operativen Geschäft sollte der
Aufsichtsrat auch die Rahmenbedingungen festlegen. Ich greife jetzt als Beispiel
nur den Kritikpunkt bezüglich der Spesenverrechnung heraus. Die Reisegebührenverordnung des Landes Tirol gilt hier nicht,
aber es werden auch keine anderen
Grenzen gezogen. Somit ist nicht klar, was
schon pauschaliert in Honoraren enthalten
ist oder zusätzlich als Spesen verrechnet
werden kann. Das ist weniger der Geschäftsführung zum Vorwurf zu machen
sondern diese Vorgaben sind von den
GesellschafterInnen klar zu definieren und
in Folge dann zu überprüfen.
Die hohe Qualität der Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik sollten wir
halten. Es stellt sich die Frage, ob wir
hohe Qualität in Form von CoProduktionen herholen oder selbstständig
hohe Qualität in der Stadt Innsbruck
schaffen. Dies sollte einerseits in Form
von Ausbildung passieren und andererseits wie es der ursprüngliche Gedanke
der Internationalen Sommerakademie für
Alte Musik Innsbruck war, nämlich
GR-Sitzung 11.12.2008

hochqualitative MusikerInnen aus dem
Ausland zur Internationalen Sommerakademie für Alte Musik Innsbruck einzuladen
und der heimischen Szene die Möglichkeit
zu bieten, mit diesen MusikerInnen zu
arbeiten und an diesen zu wachsen.
Zwischen diesen beiden Schienen wird die
Entscheidung zu fällen sein.
Der Bericht des Landesrechnungshofes
hat eigentlich etwas auf den Punkt
gebracht, was sich in den letzten Jahren
bereits abgezeichnet hat. Es besteht ja der
Wunsch von René Jacobs, über das
Kernrepertoire der Alten Musik hinauszugehen, Stichwort Mozart und Haydn. Es
war offenbar immer die Forderung, dass
eine Oper eine große, prominente CoProduktion ist und die zweite Oper soll vor
allem von einem jungen Talent inszeniert
und mit jungen, heimischen KünstlerInnen
gemacht werden.
Es gibt dafür Beschlüsse der GesellschafterInnen. Hier hat sich zwischen Wunsch
und Realität immer mehr eine Schere
aufgetan. Mit dem Bericht des Landesrechnungshofes ist diese Schere auch
erstmals über die Gremien der GesellschafterInnen an die Öffentlichkeit
gekommen. Man sollte sich für die
Vergangenheit und Gegenwart bedanken
und diese zu schätzen wissen. Aber man
sollte auch die anstehende Veränderung
als Chance begreifen, ohne Strukturen im
Vorhinein zu zerschlagen.
GR Kunst: Ich sehe schon, die Debatte
über dieses Thema ist sehr wichtig. Sie
könnte auch länger gehen, daher beantrage ich
die Zuweisung an den Stadtsenat zur
Vorberatung.
GRin Marinell: Es ist eigentlich schon alles
zu diesem Thema gesagt worden. Die
SPÖ Innsbruck wird diesem Antrag nicht
zustimmen. Es braucht hiefür eine breitere
kulturpolitische Debatte, wohin der Weg in
Zukunft gehen soll.
GR Weiskopf: Die Innsbrucker Festwochen der Alten Musik sind eine der
kulturellen Speerspitzen der Stadt
Innsbruck. Als solche sollten sie letztendlich auch verstanden werden. Es ist
normal, dass sich eine Spitze auch ein
wenig abstumpft. Wichtig ist ein bestehen-