Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 11-Dezember.pdf
- S.26
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der Wille, an dieser Spitze weiter zu
arbeiten, da sie ohne Frage die Stadt
Innsbruck auszeichnet. Die Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik sind eine
große Verantwortung und dementsprechend verantwortungsvoll sollten wir damit
umgehen.
Nur der Presse oder dem Landesrechnungshof die Schuld zu geben, ist mit
Sicherheit zu wenig. Man weiß, wie die
Presse agiert. Jeder, der sich in einer
verantwortungsvollen Position befindet,
muss damit rechnen und die Fähigkeit
besitzen, damit umgehen zu können.
Wenn solche Anschuldigungen im Raum
stehen und man persönlich davon
überzeugt ist, dass dem nicht so ist, dann
gilt es auch zu schauen, wie man bei der
Presse zur Möglichkeit kommt, diese
Falschmeldungen zu berichtigen. Das
gehört zu solchen Jobs einfach dazu.
Ansonsten wird die Freie Liste - Rudi
Federspiel mit großem Interesse und sehr
aktiv versuchen, an der zukünftigen
Ausrichtung der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik mitzuarbeiten. Da ich bei
einem der Förderer der Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik tätig bin,
nämlich dem Tourismusverband Innsbruck
und seine Feriendörfer (TVB), melde ich
Stimmenthaltung an.
Bgm.in Zach übergibt den Vorsitz an
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger.
Bgm.in Zach: Es ist eigenartig, wie ein
paar Pressemeldungen gleich grundsätzliche Debatten auslösen können. Jeder
meint, dass man hier einen fürchterlichen
Skandal aufgedeckt hätte und augenblicklich Tabula Rasa machen muss. Ich darf
jeden, auch den Antragssteller, bitten zu
glauben, dass weder dieser Gemeinderat,
ein Kulturausschuss, die Kulturreferentin,
alle kritischen Stimmen und auch nicht die
betreffende Person so primitiv handeln.
Zeitungsmeldungen sind eine Sache und
es ist ja bereits eine Pressemitteilung
hinausgegangen. Aber Kulturpolitik spielt
sich natürlich ganz anders ab. Sie werden
doch nicht glauben, dass man für einen
künstlerischen Leiter à la René Jacobs
innerhalb von zwei Monaten ohne weiters
GR-Sitzung 11.12.2008
einen Ersatz findet. Ich erinnere an
Bestellungen von IntendantInnen. Das
geht über zwei bis drei Jahre im Vorhinein
und unter strengster Geheimhaltung.
GR Weiskopf, Mag.a Wilson wurde immer
sehr in ihren Forderungen von Dipl.-Kfm
Dr. Klingan, Obmann des Tourismusverband Innsbruck und seine Feriendörfer
(TVB), unterstützt. Er hat ein sehr großes
Kunstverständnis und ist mir in finanzieller
Hinsicht gerade in diesem Bereich
dankenswerterweise immer großzügig
erschienen. Das obwohl ich manchmal zu
ihm gesagt habe, dort wo die Stadt
Innsbruck mitzahlt, soll er sich ein wenig
zurückhalten sonst muss er es alleine
bezahlen. Daher würde ich Ihnen die
Vorsicht, welche Sie anklingen haben
lassen, sehr ans Herz legen.
Ein Festival hat einen ähnlichen Verlauf
wie jedes Produkt. Es geht alles einmal
nach oben und irgendwann müssen die
Dinge wieder überlegt werden. Das tun wir
bei den Innsbrucker Festwochen der Alten
Musik seit zwei Jahren. Ich darf in
Erinnerung rufen, dass Mag.a Wilson vor
drei Jahren weggehen wollte. Das hat
mich äußerst verärgert, weil ich es relativ
spät erfahren habe. Das habe ich dann mit
ihr ausgeredet.
Wir begannen damals bereits darüber
nachzudenken, ob der Weg, welchen der
künstlerische Leiter René Jacobs eingeschlagen und welchen GR Mag. Fritz
bereits dargestellt hat, der richtige ist und
hatten darüber durchaus Diskussion. Es
ist ja auch wichtig, sich mit so einem
Künstler auseinander zusetzen.
Aber die Innsbrucker Festwochen der
Alten Musik sind sehr originär mit dem
Kulturleben und dem Musikleben der Stadt
Innsbruck verbunden, welches ja einmal
ein bedeutsames war und dem wir ja
nacheifern. Nun das Kind mit dem Bade
auszuschütten, ist ja hanebüchen. Es tut
mir Leid. Aber selbst mit meinem demokratischen Verständnis - es kann natürlich
jeder sagen, das gehört weg und das
gehört dafür hin - ist das jetzt total am
Thema verfehlt.
Man kann sich durchaus Gedanken über
die Zukunft der Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik machen Wir haben
darüber bereits lange Diskussionen