Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 11-Dezember.pdf
- S.34
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 902 -
24.6
I-OEF 151/2008
Projekt "Leistbare Wärme für
alle" - Pellet-Einzelkaminöfen
statt Festbrennstoff/Öleinzelöfen, Umsetzung (StRin
Mag.a Schwarzl)
StRin Mag.a Schwarzl: Es handelt sich
hier um ein Projekt vom Verein pro Pellets
Austria - Netzwerk zur Förderung der
Verbreitung von Pelletsheizungen. Hier
geht es nicht darum, großartige Zentralheizungsumstellungen zu machen,
sondern es gibt ja viele Leute mit Kohle-,
Öl- oder alten Schnittholz-Einzelkaminöfen. Diese Pellet-Einzelkaminöfen sind
ganz neue Modelle, welche einen sehr
hohen Brennwert haben und sehr günstig
sind. Wir haben neben einer Reduktion
des CO2-Ausstoßes ebenso eine geringere
Feinstaub-Emission als bei Kohle- und
Schnittholz-Einzelkaminöfen. Mit Erdgas
können die Pellets noch nicht mithalten
aber es geht ja hier um die Umstellung der
Einzelkaminöfen.
Das Land Salzburg unterstützt bereits
diese Umstellung. Der Ofen kostet dort
€ 1.700,-- sowie der Anschluss € 500,--.
60 % dieser Kosten fördert das Land
Salzburg. Im Tiroler Landtag wurde ein
Prüfungsantrag der Tiroler Grünen
einstimmig angenommen und wird gerade
geprüft. Nachdem wir ohnehin bald das
Projekt "Umwelt plus Sonne" evaluieren,
wäre es sinnvoll, diese Pellet-Einzelkaminöfen mit einzubeziehen.
Gerade in dem Bereich, wo Heizkostenzuschüsse bei alten Einzelkaminöfen
wirksam werden, wäre es sinnvoll, den
Leuten eine Alternative zu dem schmutzigen, teuren Heizen von Einzelkaminöfen
zu geben. Diese Leute haben oft nicht das
Geld, um auf eine Zentralheizung umzusteigen. Da wären diese PelletEinzelkaminöfen eine gute Alternative.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Hier
sind zwei Formen der Emissionen zu
bedenken. Mit dem Feinstaub hat
StRin Mag.a Schwarzl bereits eine Emissionsform angesprochen. Wir haben diese
Problematik bei Kohle-, Scheitholz- und
auch Pelletsöfen. Die Stadt Innsbruck ist
nach wie vor Feinstaub geplagt.
GR-Sitzung 11.12.2008
Auf das zweite Problem hat mich
Mag. Dr. Weber, Fachbereichsleiter
Luftgüte der Abteilung Waldschutz des
Landes Tirols, vor wenigen Tagen
aufmerksam gemacht. Das ist die Belastung durch Benzapyren, welche wir in der
Stadt Innsbruck durchaus haben. Diese
Belastung wird seit ungefähr eineinhalb
Jahren in der Stadt Innsbruck gemessen.
Wir sind hier etwas über dem Grenzwert.
Diese polyzyklischen aromatischen
Kohlenwasserstoffe entstehen bei
schlechter Verbrennung von Holz und sind
krebserregend.
In der Regel verbrennen Pellets besser als
Scheitholz. Trotzdem sollte man sich diese
Thematik fachlich auch aus diesen beiden
Blickwinkeln ansehen und dann entscheiden, inwieweit diese Pellet-Einzelkaminöfen förderungswürdig sind.
StR Dipl.-HTL-Ing. Peer: Es ist das
Wetter gewesen, welches in punkto
Emission in den letzten drei Jahren eine
begünstigte Lage bedingt hat. Ich bin kein
grenzenloser Befürworter dieser PelletAnlagen, da ich auch viele Nachteile
kenne.
Ein Holzofen per se ist nichts Schlechtes.
Erst wenn man schlechtes Holz verwendet, bekommen wir ein Problem. Pellets
schließen die schlechte Holzqualität aus,
weil sie beispielsweise keine Feuchtigkeit
darin haben.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Das
stimmt so nicht. Holz besteht zu 30 % aus
Feuchtigkeit. Auch im trockensten Holz ist
Feuchtigkeit).
Dann lassen Sie es mich anders formulieren. Ein feuchtes Holz ist schlechter als
ein trockeneres Holz, wenn dadurch auch
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger befriedigt
ist.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Darum
geht es nicht, sondern es sind Realitäten.)
Um auf das eigentliche Thema zurückzukommen: Meine Begeisterung für Pellets
hält sich in Grenzen. Aber größten Anteil
an der Feinstaubbelastung hat mit 46 %
der Hausbrand und nicht der Verkehr oder
die Industrie, auf die man immer so
schimpft. Hier müssen wir etwas unternehmen und daher ist mir jeder Antrag in