Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 11-Oktober.pdf

- S.25

Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.





vorhergehende ||| nächste Seite im Dokument

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe – 11-Oktober.pdf
Ausgaben dieses Jahres – 2010
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen
Gesamter Text dieser Seite:
- 529 -

kostet. Dies ist ein tägliches Wunschkonzert der Opposition.
Es geht jedoch darum, dass wir in höchst
möglicher Qualität den älteren Menschen
Einrichtungen anbieten, in denen sie sich
wohl fühlen. Meine Meinung ist, dass wir
dies in den letzten Jahren gemacht haben
und auch in Zukunft so machen werden.
Ich gehe gerne auf die Innsbrucker
Grünen zu, alternative und innovative
Modelle anzudenken bzw. auch einmal
umzusetzen. Es muss jedoch auch von
jemandem finanziert werden.
Deshalb sollte man die Diskussion wirklich
neutralisieren, objektiv wie möglich führen
und uns überlegen, welcher Weg in
Zukunft der richtige ist. Ich bin diesbezüglich sehr offen und glaube nicht, dass man
mit einem bösen Blick in die Vergangenheit, einen guten Weg in die Zukunft
findet.
Es hat alles seine Berechtigung und auch
in Zukunft wird es diese Wohn- und
Pflegeheime geben, da die Bedürfnisse
der Menschen nicht so gleichförmig sind,
wie sie vielleicht angenommen werden.
Meine Erfahrung ist jedenfalls, dass sich
unsere älteren Menschen in den Wohnund Pflegeheimen sehr wohl fühlen.
Es wurde ja schon über die Verweildauer
gesprochen. Es ist die letzte Lebensphase, die in einer solchen Einrichtung
verbracht wird. Wir müssen viel mehr
versuchen, die mobilen Dienste und die
Hauskrankenpflege zu stärken. Für diesen
Weg haben wir uns ausgesprochen.
Vielleicht haben wir es in ein paar Jahren
überhaupt nicht mehr notwendig, neue
Infrastrukturen zu errichten. Wir sollten die
Debatte aus der Sicht der Finanzierung
und der Sicht der Menschen sachlich
führen, da sie ideologisch eigentlich nicht
aufheizbar ist. Der Mensch muss bezüglich der Qualität der Betreuung im
Mittelpunkt stehen. Dies betrifft natürlich
auch, wie GR Kritzinger gemeint hat, die
MitarbeiterInnen.
StRin Mag.a Schwarzl: Ich bin keine
Expertin in der Altenpolitik, jedoch nach
zwanzig Jahren Expertin im Beobachten
von Prozessen und Dynamiken, wie sie im
Gemeinderat ablaufen.

GR-Sitzung 14.10.2010

GRin Dr.in Krammer-Stark hat ein provokantes Wort benutzt und hat erklärt, dass sie
damit emotional die Debatte anheizen
wollte.
Irgendwie ist es doch ein unangenehmes
Thema, weil wir alle im Hinterkopf wissen,
dass entsprechend der demographischen
Entwicklung die Perspektive letztendlich
nicht so sein kann, dass alle ab 75 Jahren
bis 80 Jahren nur mehr in Wohn- und
Pflegeheimen leben.
(Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: Da sind wir
bei einer Bettenanzahl von tausend ja weit
entfernt.)
Darf ich bitte meine Gedanken weiterführen. Das ist nicht die Perspektive und wir
wissen, dass wir in unserem Steuer- und
Versicherungssystem massive Lücken
haben. Ich sehe das als Problematik und
nicht als Thematik. Deshalb ist ein
provokanter Eklat aus dem Mund einer
Innsbrucker Grünen ein willkommener
Anlass, um sich über den zu echauffieren
und nicht über den Inhalt.
Zur Aussage von GR Haller über die
Nichtfinanzierbarkeit der kleineren
Einheiten brauchen wir nicht nach
Norwegen schauen. Ich glaube, wir haben
auch in Tirol in kleineren Gemeinden
durchaus Heimstrukturen, welche wesentlich kleiner sind als hundertzwanzig
Betten, nämlich sechzig bis fünfundsechzig. Die finanzieren sich auch.
Man soll mich aufklären, wie sich diese
Wohn- und Pflegeheime finanzieren,
warum es möglich ist, dort kleinere
Strukturen zu schaffen und warum das bei
uns nicht möglich sein sollte. Ich glaube
auch, dass die Frage des Personalmangels nicht eine solche ist, wie sie bei uns
kolportiert wird, nämlich, dass die Tiroler
Landeskrankenanstalten GesmbH (TILAK)
uns die ausgebildeten Kräfte abwirbt. Dort
gibt es eine andere Gehaltsstruktur. Ich
glaube auch, dass es immer mehr
ausgebildete Kräfte gibt, welche nicht
unbedingt in einem Wohn- und Pflegeheim, sondern in einer anderen Struktur
arbeiten möchten.
Wenn man einmal 50 Jahre alt ist, ist
meistens auch der Bekanntenkreis im
selben Alter. Es stellt sich dann immer
wieder die Frage, was man im Alter macht