Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2010

/ Ausgabe: 11-Oktober.pdf

- S.29

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Verfügung stehen muss. Er müsste also
während dieser Zeit den Job aufgeben.
Die Situation ist schwieriger als früher
geworden. Ein weiterer Teil wäre natürlich
die ambulante Pflege. Den Quartalsblättern der Stadt Innsbruck musste ich
entnehmen, dass es zum Beispiel im
IV. Quartal 2008 in der ambulanten Pflege
noch 7.243 Pflegehilfestunden waren. Im
II. Quartal 2010 waren es
4.803 Pflegehilfestunden. Die Pflegehilfestunden sind also massiv zurückgegangen. Auch wenn die Wohn- und Pflegeheime wichtig sind, geht es uns zu viel in
die eine Richtung. Ein Ausbau der
ambulanten Pflege wäre auch an den
Wochenenden sowie während der Nacht
wichtig, damit sich die zu Pflegenden zu
Hause wohl fühlen können.
Damit die Leute zu Hause bleiben können,
war der nachträgliche Lifteinbau sehr
wichtig. Diesbezüglich ist schon einiges
passiert bzw. wird hoffentlich künftig auch
noch weiter geschehen. Viele Leute
müssen nur deshalb in ein Wohn- und
Pflegeheim gehen, weil sie ihre Wohnungen nicht mehr über die Treppen erreichen
bzw. verlassen können. Auch beim Umbau
von seniorengerechten Bädern ist einiges
geschehen.
Die Heimpflege ist für das Land Tirol und
die Stadt Innsbruck sowie für die SelbstzahlerInnen die kostenintensivste Pflege.
Immerhin sind 20 % der HeimbewohnerInnen Selbstzahler. Wenn ihnen das Geld
ausgeht oder sie länger leben, werden sie
zu TeilzahlerInnen.
Es ist auch der Minutenschlüssel angesprochen worden, welcher für das
Pflegepersonal und für die HeimbewohnerInnen nicht ideal ist. Seit Jahren wird,
speziell auch beim Land Tirol, diskutiert,
dass der Minutenschlüssel auf die
Bedürfnisse der demenzkranken Menschen angepasst wird. Ich habe diesbezüglich nachgefragt, was hier los ist.
Es gibt hier Arbeitsgruppen. Im Jahr 2011
wird sich sicherlich noch nichts ändern,
aber vielleicht im Jahr 2012. Uns würde es
wirklich freuen, wenn wir die ambulante
Pflege oder andere Alternativen sichtbar
fördern würden, damit die Leute länger zu
Hause bleiben können.
GR-Sitzung 14.10.2010

GRin Dr.in Waibel: Zur tatsächlichen
Berichtigung! Es ist natürlich nicht korrekt,
dass die Innsbrucker Soziale Dienste
gemeinnützige GesmbH (ISD) die
ambulante Pflege repräsentiert. Hier sind
natürlich auch sehr viele andere Anbieter
auf dem Markt, wie die Johanniter etc.
Deshalb ist es nicht repräsentativ, da ein
Teil der ambulanten Pflege von anderen
Anbietern kommt.
StRin Dr.in Moser: GRin Dr.in KrammerStark kann das alle vier Wochen im
Gemeinderat wiederholen, aber es wird
sich nichts daran ändern, dass dies
prozesshafte Prozesse sind. Es werden
Lifte eingebaut, es wird gearbeitet und es
gibt Arbeitsgruppen.
Wozu gibt es Arbeitsgruppen? GRin
Dr.in Krammer-Stark, es geht eben nicht so
schnell, und das sollten Sie akzeptieren.
Natürlich wünschen wir uns alle für unsere
Eltern und Großeltern, dass sie in Würde
zu Hause altern. GRin Dr.in Krammer-Stark
sollte wie ich Veranstaltungen besuchen,
in denen über Demenz berichtet wird.
Ich muss GRin Dr.in Waibel bezüglich
Demenz und Altern Recht geben. GRin
Dr.in Krammer-Stark sollte die Angehörigen von demenzkranken Personen fragen,
wie es ist. Ich glaube, das geht sehr oft an
der Realität vorbei. Es tut mir eigentlich
weh, wenn sie von einem "Ghetto" spricht,
da sie nicht von ihren eigenen Befindlichkeiten ausgehen kann. Ich glaube, man
muss schon auch die HeimbewohnerInnen
fragen, wenn sie es noch entscheiden
können. Nicht alle sind in der glücklichen
Lage und können entscheiden, wie sie
altern möchten und schon gar nicht, wie
es auch möglich ist, in Würde zu altern.
Ich glaube, es müsste sich vielleicht so
manch einer mehr damit befassen, und
auch die Wohn- und Pflegeheime aufsuchen. Ich finde es sehr betrüblich, wenn
man so über unsere alten Menschen
spricht. Informieren Sie sich über Demenz,
über das Altern und fragen Sie in der
Verwandtschaft danach.
Ich glaube, GRin Dr.in Krammer-Stark, Sie
sollten schon den Schritt in die Realität
wagen und nicht alle vier Wochen im
Gemeinderat dasselbe sagen. Wagen Sie
den Schritt in die Realität und akzeptieren
Sie, dass dies prozesshafte Dinge sind.