Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2019
/ Ausgabe: 11-Protokoll-Budget_Teil_2.pdf
- S.60
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wichtiges Signal, dass die Stadt Innsbruck
hier Vorreiter ist!
Es stehen auch noch andere Projekte an.
Ich darf leider noch nicht über alle sprechen, aber es gibt Möglichkeiten, dass es
bei diesen Projekten ähnliche Entwicklungen geben wird, bei welchen wir auch Überbauungen von Tankstellen und neue Grundzusammenführungen durchführen können.
Im Campagne Areal werden sehr viele
Wohnungen entstehen. Wenn GR Kurz von
Ghettos spricht, kann ich nur hoffen, dass er
noch nie in einem echten war bzw. noch
keines gesehen hat. Er sollte einmal genau
definieren, was ein Ghetto ist.
Manche stellen sich vor, dass jede/jeder ein
Einfamilienhaus bekommen wird und wie
schön das doch wäre. Das wäre sehr schön
und viele sind in einer ländlichen Gegend so
aufgewachsen, doch in einer Stadt ist das
nicht möglich!
Wenn man sich internationale Trends und
Zukunftsforschungen anschaut, würde man
merken, dass sogar der persönliche Raum
pro Person kleiner wird. Man redet hier von
"small space living". Das ist auch für die
Möbelindustrie ein Thema. Wie kann man
mit dem begrenzten Platz optimal umgehen
und benötigt man für jede Funktion ein eigenes Zimmer?
Es ist leider nicht mehr so wie früher, als
jede/jeder so viel Platz zur Verfügung hatte,
wie er/sie wollte. Das wird halt nicht mehr
funktionieren. Deswegen ist Verdichtung
das Stichwort der Stunde.
in einen Innenhof gebaut wurde. Dafür
wurde auch eine Tiefgarage errichtet und
dort, wo früher die Parkplätze waren, entstand eine Grünfläche. Das ist eine Qualitätsverbesserung! Ich glaube, dass man
hier mit Kopf- und Augenmaß durch Verdichtungen eine Verbesserung herbeiführen
kann.
Die Hochhäuser haben den Vorteil, dass
unten viel Freiraum ist und es oben eine
tolle Aussicht gibt. Ich persönlich finde, dass
der Bau der Wohnungen in der Bienerstraße sehr gut gelungen ist. Bgm. Willi war
ja auch bei der Übergabe vor Ort und wir
hatten die Möglichkeit, mehrere Wohneinheiten zu besichtigen. Ich kann nicht behaupten, dass sie schlecht sind - im Gegenteil. Ich finde sie sehr gut! Ich glaube, dass
viele Menschen, deren Wohnungen über
den privaten Wohnungsmarkt vermittelt wurden, nicht so schön wohnen.
Es gibt noch weitere Beispiele: Da wäre das
Projekt der IIG in der Roseggerstraße, oder
jenes, welches gerade in der Andechsstraße entwickelt wird, bei dem es einen
großzügigen Grünstreifen mit einer Freizeitanlage geben wird. Ich denke, dass eine
gute Stadtentwicklung auf alles schauen
muss. Es geht auch darum, eine hohe
Wohnqualität und eine gute Infrastruktur zu
gewährleisten. Natürlich gehören Einrichtungen, wie z. B. ein Nahversorger, Bildungseinrichtungen und Kinderbetreuungen
dazu! Doch diese Einrichtungen werden
grundsätzlich berücksichtigt.
Ich weiß, dass Verdichtung ein Reizwort ist.
Die meisten denken dabei an die Hochhäuser im Olympischen Dorf. Darauf folgt immer die Überraschung, dass wir im Olympischen Dorf absolut keine Verdichtung haben. Mehr Grünflächen als dort gibt es in
keinem anderen Stadtteil, außer bei jenen,
die schwächer besiedelt sind. Ein Beispiel
hierfür ist der Blockbau im Stadtteil Saggen.
Dort gibt es eine viel höhere Dichte und es
wohnen mehr Menschen auf einem Fleck
als in den Hochhäusern des Olympischen
Dorfes.
Selbstverständlich ist es eine große Herausforderung, diese Vorhaben zu finanzieren,
und dafür muss man das richtige Maß finden. Ich möchte mich bei allen MitarbeiterInnen der Mag.-Abt. III, Stadtplanung,
Stadtentwicklung und Integration, bedanken. Sie haben wirklich keine einfache Aufgabe, denn in der Stadt Innsbruck ist es ungefähr so wie beim Fußball. Jede/jeder ist
die/der Beste und weiß in jedem Bereich,
wie etwas am besten funktioniert - ein Haus
ist zu hoch, das andere zu hässlich und wieder eines zu klein. Jede/jeder hat eine andere Perspektive. Man muss einfach das
Maß finden, wie es am besten funktioniert.
Beide Varianten haben ihre Qualitäten. Die
Blockraumbebauungen haben Innenhöfe,
bei welchen wir sicherlich Sorge zu tragen
haben, dass sie nicht verbaut werden. Ich
erinnere mich an ein Wohnprojekt, bei dem
Ich bin ein Verfechter der Architekturwettbewerbe und ich denke, dass wir sie unbedingt beibehalten müssen, damit wir auch in
GR-(Budget-)Sitzung 22.11.2019