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Jahr: 2017

/ Ausgabe: 12_Protokoll_09.11.2017.pdf

- S.12

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Und wenn GRin Mag.a Schwarzl sagt, dass
Dr. Stoss traurig war und beklagt hat, warum man denn überhaupt die Bevölkerung
befragen musste: Legaliter wäre es möglich
gewesen, die Bewerbung einfach durchzuziehen, ohne Volksbefragung. Das Ganze
hat aber mit dem Risiko der Macht zu tun.
Einmal angenommen, es würde das passieren, was in der Ära DDr. Lugger, ehemaligen Bürgermeister von Innsbruck, der Fall
war. Damals war die Stadt Innsbruck kurz
vor der Insolvenz. Wenn man aufgeschrieben und markiert ist, dann zahlt man nicht
mehr 1 % oder 2 % Zinsen, sondern 12 %
oder 15 %. Und dann muss man den Taschenrechner anwerfen, um zu sehen, was
das bedeutet! Ich weiß es, denn ich habe
das alles erlitten.
Du sprichst immer vom Tourismus, GR Kritzinger. Was hat denn ein durchschnittliches
Hotel mit 40 Betten an Kredit laufen? Eins
Komma fünf, nicht Millionen Schilling, sondern Euro. Ein Hotel mit 80 Betten steht
schon bei € 3 Mio. Es geht weiter bis hin zu
€ 5 Mio. und € 7 Mio. Da müsst Ihr den TouristInnen aber einige Kaffeehäferln bis zum
Hintern tragen, damit das finanzierbar
bleibt! (Unruhe im Saal)
Daher sage ich: Ein Glück, dass das so gekommen ist. Jetzt können wir investieren
und die Stadt Innsbruck rocken für leistbares Wohnen. Ahoi!
(GRin Eberl: Immer wieder der gleiche
Wahnsinn.)
(GR Dr. Stemeseder: Du musst mich eh nur
mehr ein paar Monate ertragen. Aber ich bin
auch froh, wenn ich Dich nicht mehr sehe!)
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer: GR Dr. Stemeseder, dafür erteile ich Ihnen jetzt einen
Ordnungsruf!
Ich bitte Sie, wenn Sie den Saal verlassen,
sich draußen zu beruhigen.
StR Mag. Fritz: Von der Hochfinanz wieder
zurück auf den Boden - Kollegin
GRin Dengg, ich bitte Sie, in der Tagesordnung nachzulesen. Natürlich werden im Titel der Aktuellen Stunde die Innsbruckerinnen auch erwähnt.
Ich stimme GR Grünbacher zu hundert Prozent zu: Innsbruck ist eine so florierende
Stadt, dass wir keine Olympischen Spiele
als Motor für die Stadtentwicklung brauGR-Sitzung 09.11.2017

chen. Auch bin ich der Meinung, dass wir
vor großen Herausforderungen stehen. Das
kann ich ebenfalls unterschreiben. Es geht
darum, leistbaren Wohnraum für unsere
Bevölkerung zu schaffen und zugleich den
landwirtschaftlichen Boden zu schützen. Wir
müssen die Natur- und Kulturlandschaft erhalten und für Freiräume im verbauten Gebiet sorgen.
Für alle diese Herausforderungen ist nicht
nur die Mag.-Abt. III, Stadtplanung, Stadtentwicklung und Integration, sondern auch
die Stadtregierung äußerst gut aufgestellt.
GR Dr. Überbacher: Mich wundert es eigentlich nicht, dass heute niemand aus den
Reihen der GRÜNEN im Parlament angelobt worden ist. Denn sieht man sich die
Themenauswahl für die Aktuelle Stunde an,
dann erkennt man die Zeichen: Wir sprechen über etwas, das schon out, nicht mehr
vorhanden ist. Die BürgerInnen haben
mündig abgestimmt und mit nein votiert.
Das ist jetzt drei oder vier Wochen her und
wir sollen trotzdem heute über das Thema
Olympische Spiele diskutieren. Das bringt ja
nichts!
Da wäre es besser, über die Stadtentwicklung zu sprechen. Die Innsbrucker Grünen
(GRÜNE) stellen zur Zeit ja sogar den Ressortführenden. Schauen wir uns an, was in
den letzten vier, fünf Jahren in der Stadt
Innsbruck alles passiert ist - was man
Stadtentwicklung nennt. Bäume sind gefällt
worden und der Patscherkofel ist inzwischen ein Schlachtfeld. Wir haben Wohnbauprojekte, bei denen sich eine zu hohe
Verdichtung ergibt.
Wissen Sie, was das bedeutet? Hohe Dichten sind eine Gefahr für die Gesundheit der
Menschen. Ich habe mich eingelesen und
schlau gemacht. Es gibt Forschungen zum
Thema Neurourbanismus, also Hirnforschung in Kombination mit Stadtplanung.
Die Ansätze sind sehr interessant. Es wurde
eine Studie über die Stadt Hongkong gemacht. Man kann da keinen Vergleich mit
der Stadt Innsbruck ziehen, aber in der internationalen Stadtplanung wird Hongkong
immer als ein gewisses Vorbild gesehen.
Dort gibt es keine große Luftverschmutzung, dafür ein gutes öffentliches Verkehrsnetz. Die Wege zwischen Wohnort und Arbeitsstätte sind großteils innerhalb von
15 Minuten zu schaffen …