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Jahr: 2017

/ Ausgabe: 12_Protokoll_09.11.2017.pdf

- S.19

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len 1964 und 1976 in der Stadt Innsbruck
dabei gewesen sei. Damals habe sie bei einer Bank gearbeitet, bei der sie Überstunden leisten musste und für die Zeit der Veranstaltung eine Urlaubssperre hatte. Das
war der Grund, warum sie mit nein gestimmt
hat!
Bei solchen Argumenten, die aus der Einzelsicht menschlich zutiefst verständlich
sind, braucht man wirklich keine Kampagne - dafür oder dagegen - ins Treffen zu
führen. Das Abstimmungsverhalten geht da
weder auf das Misstrauen noch das Vertrauen gegenüber einer Stadtregierung, einer Landesregierung oder dem IOC zurück.
Bei solchen Argumenten geht es auch nicht
darum, ob das Geld mit der Abhaltung von
Olympischen Spielen falsch oder richtig investiert wäre.
GR Grünbacher hat es schon erwähnt und
ich möchte seine Aussage wiederholen,
aber umgekehrt formulieren. Es ging nicht
um einen Denkzettel für das IOC, wie
GRin Mag.a Schwarzl gemeint hat. Der Ruf
dieser Institution wird ja stark mit den Olympischen Spielen in Sotschi und Pjöngjang
verbunden. Nein, es ist einfach nicht gelungen, über 50 % der WählerInnen davon zu
überzeugen, dass wir uns eben gerade
deshalb um die Austragung bewerben, weil
es den Klimawandel gibt und wir nicht wollen, dass die Spiele dort abgehalten werden, wo abgeholzt wird und wo alle Sportstätten neu gebaut werden müssen.
Ein anderes Argument, das eben nicht auf
diesen persönlichen Befindlichkeiten aufgebaut ist, möchte ich auch noch anführen.
Wer sich inhaltlich mit den Ansätzen befasst
hat, weiß das. Wir hätten uns gegen den
Gigantomanismus gewandt. Wer das will,
hätte eigentlich zustimmen sollen.
Es ist nicht gelungen, diese Argumente an
die Wählerschaft zu bringen. Ich glaube, eine Volksbefragung über die Abhaltung von
Olympischen Spielen ist eine Herausforderung in einer Dimension, zu der mir eigentlich nichts Vergleichbares einfällt. Oder
doch - wenn man die Nachbarschaft über
die Errichtung eines Etablissements abstimmen lässt. Das wäre vielleicht ähnlich
schwierig. Aber sonst fällt mir nichts ein,
was in einer Demokratie herausfordernder
wäre.

GR-Sitzung 09.11.2017

Vor diesem Hintergrund empfinde ich eine
Zustimmung von 47 % tirolweit als durchaus
respektabel. Die Meinung der BefürworterInnen ist genauso berechtigt wie die der
GegnerInnen. Es ist ja nicht so, dass nur
die, die für Olympia waren, Recht hätten.
Aber genauso wenig haben die 53 % der
WählerInnen, die dagegen gestimmt haben,
das alleinige Wissen, wie es weitergehen
soll. Auch ist es nicht so, dass nur sie dazu
beigetragen hätten, Staat und Land und alles Weitere zu retten.
In diesem Sinn sage ich Bahn frei - wofür
auch immer.
Bgm.in Mag.a Oppitz-Plörer übernimmt den
Vorsitz von Bgm.-Stellv. Kaufmann.
StR Gruber: Ich betone nochmals, was ich
aus dieser Volksbefragung gelernt habe:
Wir müssen längerfristig informieren, noch
mehr in den Dialog mit der Bevölkerung eintreten.
Zu GR Haager darf ich sagen, dass die Gespräche mit den politischen Parteien schon
gegeben waren. Bitte, alle Fraktionen waren
in die Machbarkeitsstudie eingebunden. Alle
haben die Fragestellung mitbeschlossen die Innsbrucker Grünen (GRÜNE) und die
Liste FRITZ waren als Einzige gegen die
Bewerbung. Auch Deine Partei, GR Haager,
hat diese befürwortet. Daher wundert mich
Deine Wortmeldung. Das wollte ich korrekterweise noch anmerken.
GRin Blaser Hajnal, MAS: Ich denke, die
Olympiabewerbung wurde mit hoher Wahrscheinlichkeit deswegen abgelehnt, weil die
Menschen andere Sorgen haben, als ein
aufgeblasenes IOC zu finanzieren. Das
wollte ich in dieser Runde einmal zu bedenken geben.
(StR Gruber: Aber das IOC hätte ja uns finanziert!)
Darüber kann man diskutieren.
Das Wohnen günstiger zu machen, muss
natürlich in unserer Stadt oberste Priorität
haben. Daher haben wir auch einen Antrag
für ein Leerstandsmanagement bzw. eine
Leerstandsabgabe eingebracht. Das ist eine
kurzfristige Möglichkeit, um günstige weitere
Wohnungen auf den Markt zu bekommen.