Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf

- S.25

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- 950 -

wir uns im kommenden Jahr inhaltlich
sehr stark mit diesem Thema auseinandersetzen würden.
Nun erlauben Sie mir, mich einem Bereich
zuzuwenden und zwar dem Bereich
Schulden. Der Bürgermeister der Stadt
Berlin, Klaus Wowereit, hat gesagt, dass
Berlin arm aber sexy ist. Ich würde sagen,
wir sind bürgerlich, solide und im Moment
schläft es sich besser damit. Herzlichen
Dank! (Beifall)
in

in

in

Bgm. Zach: Danke, GR Dr. Waibel,
für Ihre Ausführungen, die stark geprägt
von Ihren Erfahrungen als Ärztin waren.
GRin Dr.in Krammer-Stark: Der Titel
meiner Rede zum Jahresvoranschlag der
Landeshauptstadt Innsbruck für das
Rechnungsjahr 2009 heißt "Innsbruck ein
Haus für alle". Wir Gemeinderätinnen und
Gemeinderäte haben besonders in Zeiten
wie diesen, einen der anspruchsvollsten
und herausforderndsten Jobs in unserer
Stadt, weil wir das "Haus Innsbruck"
gestalten dürfen.
Damit wir das aber tun können, müssen
wir zuerst einmal wissen, wie es um unser
Haus steht. Ob es von außen, aber auch
von innen stabil und sicher ist. Wie sieht
unser "Haus Innsbruck" von außen aus?
Mir fallen zuerst immer die großen
Bauwerke ein, wenn ich diese Frage höre
und in diesem Zusammenhang auch,
wofür wir alle sichtbar unser Geld ausgeben. Zum Beispiel die Bergisel-Sprungschanze, die "Hungerburgbahn-Neu", der
neue Hauptbahnhof Innsbruck oder auch
die Maria-Theresien-Straße.
Auch für den Wohnbau ist genug Geld
vorhanden. Das "Tivoli-Neu", Loden-Areal
und jetzt vielleicht bald die EugenKaserne hat uns das gezeigt. Beim Bau
von Infrastruktur für den Verkehr, sind wir
ebenfalls großzügig. Man denke nur an
die Autobahnanschlussstelle InnsbruckMitte (AIM) oder die Parkstraße beim
Alpenzoo Innsbruck - Tirol.
Viel Geld geben wir außerdem für die
SeniorInnen-Wohnheime aus: Wohn- und
Pflegeheim am Tivoli-Areal, Lohbach 2,
Sanierungen in den Wohn- und Pflegeheimen Hötting, Pradl, Saggen, Neubau
des Heims am Hofgarten.

GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008

Der Bau von Sportanlagen und die
Durchführung von Großveranstaltungen
ist uns ebenfalls sehr viel Geld wert:
Fußball-Europameisterschaft 2008
(EURO), Eishockey-Weltmeisterschaft
2008 und vielleicht ab morgen die Winter
Youth Olympic Games 2012.
Von außen betrachtet, ist unser aller
"Haus Innsbruck" daher sicherlich eines
der schönsten überhaupt.
Wie sieht es aber nun im "Haus Innsbruck" aus? Haben alle ausreichend
Platz, genug zum Leben, ist es freundlich
und warm, hört man Kinderlachen und
kommen die BewohnerInnen gut miteinander aus? Fühlen sich alle in diesem
"Haus Innsbruck" zuhause; nämlich
willkommen, wertgeschätzt, eingebunden
und gleichwertig?
Nach zweieinhalb Jahren als Integrationsund SeniorInnensprecherin der Innsbrucker Grünen kann ich sagen, dass es
nicht so ist. Meiner Erfahrung nach sitzt
jeder in einem Zimmer - nicht einmal in
seinem Zimmer - und Besuche gibt es nur
mit Voranmeldung, aber Hauptsache ist,
dass alles geregelt, sauber und ruhig ist.
Warum ist das so? Wir kümmern uns zu
sehr um die Fassade bzw. um das Außen
unseres "Hauses Innsbruck" und zu wenig
um das Innen, um die Gemeinsamkeiten,
den Zusammenhalt und die Menschen
selbst.
Weshalb behaupte ich das? Ich möchte
als Beispiel die SeniorInnen-Wohnheime
nennen, und zwar das Wohn- und
Pflegeheim Lohbach-West. Dafür geben
wir € 17,6 Mio allein für den Neubau aus.
Für eine ausreichende Finanzierung von
PflegerInnen, PhysiotherapeutInnen,
ErgotherapeutInnen, PsychologInnen,
Hospizarbeit und vielleicht noch Hausfrauen, wie wir sie vor zwei Jahren im
Gemeinderat beantragt haben, ist kein
Geld vorhanden.
Das Wohn- und Pflegeheim am TivoliAreal ist ein schöner, moderner Bau mit
viel hellem Holz und großen Fenstern.
Innerhalb befindet sich aber eine düstere
Kapelle, lange Gänge, wo die BewohnerInnen essen, Leben auf der Station.
Damit will ich verdeutlichen, dass sich
hinter der schönen Fassade oft soziale