Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.30
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Ich kann hiermit jetzt schon die breite
Zustimmung der Sozialdemokraten
anmelden.
Wir haben im nächsten Jahr viele Möglichkeiten der Zusammenarbeit. Ich denke
zum Beispiel ganz punktuell an die
Regionalbahn, wo wir nicht nur planen,
sondern gemeinsam etwas unternehmen
müssen. StRin Mag.a Oppitz-Plörer
gratuliere ich zur gestrigen Sitzung des
Stadtsenates, auch wenn es jetzt nicht so
schmeckt. Aber eingetretene Trampelpfade zu verlassen, um einen Weg der
Verbesserungsbereitschaft zu gehen,
kann in der Bildung tatsächlich nicht
schaden. Es mag durchaus ein Weg der
kleinen Schritte sein, aber mir ist dieser
bei Gott lieber als ein Weg ohne Schritte,
und das noch dazu am falschen Standpunkt.
Unsere Partei hat für das nächste Jahr
zwei Themenbereiche ins Auge gefasst
und zwar, dass wir die Mietzinserhöhungen auslassen. Das war, ist und bleibt für
uns ein wichtiges Thema, weil es auch die
Menschen dieser Stadt mehr als trifft,
wenn es zu einer Mietzinserhöhung
kommt. Genauso werden wir uns für
einen zweiten Themenbereich punktuell
einsetzen, wenn es um das Ein- und
Auspendeln geht.
Wir haben über GR Buchacher einen
diesbezüglichen Antrag gestellt. Auch
wenn dieser Antrag nicht angenommen
wird, wird es unsererseits einen ständigen
Einsatz für die Ein- und AuspendlerInnen
geben, weil wir dadurch im Verkehr nicht
nur mittelbar, sondern unmittelbar den
Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV)
fördern. Das wird in Zukunft unsere
Aufgabe sein, wobei das auch in unserem
Regierungsprogramm steht.
Ich möchte noch kurz einen Rückblick auf
die Finanzkrise machen. Ich bleibe dabei das ist jetzt keine Provokation -, dass eine
Krise auch eine Chance sein kann. Ich
denke hier zum Beispiel an den Weinskandal. Der Weinskandal hatte zur
Folge, dass wir auf Qualität gesetzt
haben. Wir haben ein wunderbares
Kulturland in Richtung Qualität.
Ich bin der Meinung, dass wir auch da auf
Qualität setzen müssen. Wir sollten dem
Billigstbieterprinzip endlich den Garaus
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008
machen und das Bestbieterprinzip
fördern, wenn wir beispielsweise dem
Preis 70 % an Wertigkeit und 30 %
anderen Werten widmen würden. Ein
Unternehmen, das in die Bildung der
MitarbeiterInnen investiert, wird besser
gestellt als ein Unternehmen, welches das
nicht macht. Es wäre auch eine Wertschätzung, wenn ein Betrieb für die
MitarbeiterInnen Kinderbetreuungseinrichtungen zur Verfügung stellt. Hier hätte die
öffentliche Hand meines Erachtens genug
Aufgabe und Verantwortung.
Jeder der Förderer des Prinzips "Geiz ist
geil" ist meines Erachtens mittelbar
zumindest ein Förderer für einen schlechteren Arbeitsplatz. Das möchte ich im
Gemeinderat einmal besonders betonen.
(Beifall) Daher bekommt der Spruch auch
einen komplett anderen Stellenwert, wenn
es heißt: "Geht es der Wirtschaft gut, so
geht es uns allen gut." Dieser Spruch mag
schon manchmal seine Gültigkeit haben,
aber er muss natürlich umgekehrt sein.
Als Wirtschaftsunternehmer ist es mir
doch viel lieber, wenn ich einen Award für
Menschlichkeit als einen für den wirtschaftlichen Erfolg bekomme. Ich bin der
Meinung, wenn in einem Unternehmen
inhaltlich und nachhaltig Menschlichkeit
herrscht, dann stellt sich der Erfolg eines
Unternehmens gepaart mit unternehmerischem Können automatisch ein.
Wir werden jedenfalls - ob das Gültigkeit
haben wird oder nicht - als Sozialdemokraten dafür eintreten, dass es immer
Menschlichkeit in Unternehmen gibt. Wir
sind überzeugt davon, dass sich dann der
Erfolg für die Wirtschaft einstellt. Für
diesen Erfolg plädieren wir und werden
dafür auch immer kämpfen.
Ich möchte zum Schluss noch einmal den
Appell wiederholen, dass wir versuchen
sollten, vernünftige Dinge gemeinsam zu
tun. Gemeinsam für die Menschen dieser
Stadt, vor allem aber kann man mit etwas
Ideenreichtum dieses gemeinsame "Tun"
auf die Nachbargemeinden Innsbrucks
ausweiten.
Mit dem Ablauf dieses Jahres darf ich
mich im Namen der sozialdemokratischen
Partei Innsbruck recht herzlich bei allen
MitarbeiterInnen des Stadtmagistrates
Innsbruck für die konstruktive Zusam-