Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.63
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Vorteil ist. Ich glaube, es ist mehr um die
Sprache gegangen.
Basis muss für jeden da sein, nämlich die
deutsche Sprache, unsere Muttersprache.
Die Sprache ist bei den vielen Zuwanderern, die wir haben, etwas ganz Wichtiges. Die jungen Leute können sich nicht
integrieren, wenn sie unsere Sprache
nicht beherrschen. Diesbezüglich wird in
Österreich viel unternommen, denn wir
nehmen sogar ausländische Lehrer ins
Land, die bezahlt werden und mit den
Kindern arabisch usw. sprechen. Es wird
hier in Österreich unglaublich viel getan.
Damit will ich sagen, dass man sich
vielleicht einmal ein Konzept überlegen
sollte, wo wirklich jemand mit den kleinen
Kindern deutsch spricht. Zumindest
möchte ich das den Mitgliedern des
Gemeinderates aus meinen persönlichen
Erfahrungen nahe bringen. (Beifall)
Ich möchte ein Erlebnis aus meiner
Kindheit erzählen, wie die Sprache bei
einem Kind am besten gebildet werden
kann. Ich bin ein gebürtiger Südtiroler und
in dem Tal, in dem ich aufgewachsen bin,
hat damals niemand italienisch gesprochen. Es waren einige Carabinieris, ein
Podestà (kommissarische Bürgermeister
in der Faschistenzeit), ein dazio (Zolleinnehmer) im Tal. Auch meine Eltern haben
nicht italienisch gesprochen, da das auch
gar nicht notwendig war.
GRin Eberl: Ich möchte gerne zum
Bereich Kinder und Jugend sprechen. Wir
alle sollten zukunftsorientiert und nachhaltig denken und handeln. Unsere Zukunft
sind die Kinder.
Wie ich mit sechs Jahren in die Schule
gekommen bin, hatten wir einen Lehrer,
der kein Wort deutsch gesprochen hat.
Ich bin in der ersten Reihe gesessen und
habe den Lehrer beobachtet, der "bambini
alzatevi oder sedetevi" gesagt und dazu
die entsprechende Handbewegung
gemacht hat. Das haben wir verstanden.
Zu einem kleinen Buben hat er "vieni alla
tavola", komm her zur Tafel, gesagt. In
drei Monaten haben wir diesen Lehrer
verstanden. Ein Kind lernt die Sprache
schnell, aber es muss ein gewisser Druck
dahinter sein, sonst funktioniert das nicht.
Die Kinder haben die italienische Sprache
verstanden, obwohl sie alle nicht italienisch lernen wollten, da von zu Hause die
Gesinnung nicht vorhanden war. Für
Österreich war es nach dem verlorenen
Krieg furchtbar und das ist mir noch in
Erinnerung geblieben.
Ich habe einmal einer ehemaligen
Innenministerin erzählt, dass wir auf
unsere Sprache Wert legen müssen. Die
Sprache in Österreich ist "deutsch" und
diese muss man einfach beherrschen.
Man soll deshalb nicht gleich in eine Ecke
gedrängt werden. Wir haben die Möglichkeit die englische Sprache zu lernen und
können auch italienisch lernen, aber eine
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008
Bgm.in Zach: GR Kritzinger hat von den
Erfahrungen aus seiner Zeit berichtet, die
viele nicht mehr kennen.
Eines unserer größten Ziele sollte das
Erreichen der Chancengleichheit für alle
von ihnen sein. Für jedes Kind muss ein
Betreuungsplatz in einer Bildungsstätte
mit dem besten pädagogischen Konzept
vorhanden sein. Ich finde diese Idee bzw.
das Konzept, dass Kinder von zwei bis
vierzehn Jahren in einem Haus betreut
werden sollen, sehr gut und lobenswert.
Mit den Geldern der Vereinbarung gemäß
Artikel 15a B-VG fließen € 1.326.000,-nach Tirol. Die Stadt Innsbruck sollte mit
ihrem Anteil speziell die Bildungsstätten
für die unter Dreijährigen ausbauen.
In den letzten Jahren wurden die Öffnungszeiten ausgebaut und wir haben
mittlerweile in einigen Kindergärten zum
Glück auch eine Sommerbetreuung. Am
Arbeitsmarkt wird von der Wirtschaft
immer mehr Flexibilität verlangt. Es ist
nicht möglich, einen vollwertigen Arbeitsplatz zu finden, wenn man nur bis
16.00 Uhr arbeiten kann, weil die meisten
Kinderbetreuungseinrichtungen um
16.30 Uhr schließen.
Laut einer kürzlich erschienenen Studie
liegen die österreichischen Volksschülerinnen der vierten Klasse in manchen
Fächern bis zu eineinhalb Jahren zurück.
Diesem Defizit muss man mit qualitativ
hochwertiger Bildungsförderung im
Vorschulalter entgegensteuern.
Das verpflichtende kostenlose Kindergartenjahr darf nicht mehr auf die lange Bank
geschoben werden. Sprachliche und