Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.65
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Durch das Vernetzen aller Abteilungen,
kann Gleichberechtigung vorangetrieben
werden.
"Über eine Karriere entscheidet die
Leistungsbereitschaft eines Kindes und
die Begabung, aber nicht die Herkunft."
Frauen sollen nicht nur durch die Sprache
und durch die Berücksichtigung auf der
Homepage sichtbar gemacht werden.
Wenn Frauen in höheren Positionen
vertreten sind, ist es eine unverzichtbare
Vorbildwirkung für Frauen, vor allem für
jüngere Frauen und vielleicht auch für
manchen Mann.
Das muss unsere Devise für die Bildung
sein. (Beifall)
Die "Charta Gleichstellung von Frauen
und Männern auf kommunaler Ebene ",
die GRin Mag.a Schindl-Helldrich angesprochen hat, war ein euphorischer
Gedanke, sich mit diesem Thema
auseinanderzusetzen. Leider wurde
dieser Gedanke nicht mehr weiterverfolgt
und liegt brach.
Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns
noch einmal zusammensetzen und uns
gemeinsam Gedanken über die so
wichtigen Themen der Frauen machen.
(Beifall)
StRin Dr.in Pokorny-Reitter: Ich wollte
den Bereich schulische Bildung und
Integration noch etwas ansehen. Ich
werde meine Rede jetzt sehr reduzieren
und zur schulischen Bildung das sagen,
was wir gestern im Stadtsenat beschlossen haben, nämlich diesen Reformversuch, der in fünf Bundesländern schon
seit Herbst 2008 praktiziert wird. Diese
neue Mittelschule ist aus unserer Sicht ein
richtiger und guter Schritt in die richtige
Richtung.
Das wesentliche Problem, das wir derzeit
beim Bildungssystem haben, ist die
soziale Selektion. Diese betrifft vielfach
MigrantInnen-Kinder, aber auch Kinder
aus bildungsfernen Schichten, die
sozusagen von den Herkunfts-ÖsterreicherInnen sind. Diese soziale Selektion
haben wir zu bekämpfen, da wir sonst
Ausschussware am Arbeitsmarkt produzieren. Wir produzieren große soziale
Kosten und eine Zweidrittelgesellschaft.
Der ehemalige Stadtschulratspräsident
von Wien hat meiner Meinung nach einen
wunderbaren Satz geprägt, mit dem ich
den Bereich Bildung auch schon abschließen möchte:
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008
Noch zur Integration, weil immer wieder
dieses Thema mit dem Spracherwerb und
die Frage, ob sich die Leute integrieren
wollen oder nicht, kommt. Wir alle
bekommen die Österreichische Gemeindezeitung zugesandt und im NovemberExemplar 2008 gibt es sehr schöne und
praktische Beispiele über Integration auch
in anderen Städten. Ich bin eigentlich sehr
zuversichtlich, dass wir im Jahr 2009 in
diesem Bereich sehr viel zusammenbringen können.
Ich bitte alle in der ÖGZ-Ausgabe November Folgendes nachzulesen, wo es
um "Brücken bauen - nicht trotz, sondern
wegen der vielen Sprachen" vom Amt für
Jugend und Familie der Stadt Graz geht:
"Ein ganz wesentlicher Baustein der
Integration (mit)ermöglicht, ist die Sprache. Sprache ist Identität. Sprache erklärt
uns die Welt. Sprache ist notwendige
Voraussetzung für soziale und kulturelle
Kompetenz und entscheidend dafür, dass
wir in unserem Bildungssystem überhaupt
bestehen können.
Die soziale, emotionale und kognitive
Entwicklung eines Kindes ist eng an die
Muttersprache gebunden. Sie ist der
Reichtum, der unsere Aufmerksamkeit
und unsere Wertschätzung verdient.
Ein hohes Maß an Kompetenz in der
Muttersprache ist allerdings eine wesentliche Voraussetzung für einen gelingenden Zweitsprachenerwerb."
Ich denke, dass wir uns das alle merken
sollten, gerade was das Thema Integration betrifft. (Beifall)
GRin Dr.in Waibel: Das Thema Integration
ist nicht dem Kapitel 3, sondern dem
Kapitel 4 zugeordnet. Dies nur als
Hinweis! Ich fasse zusammen, in welcher
Reihenfolge wir jetzt gesprochen haben:
Frauen, Behinderte, MigrantInnnen. Das
müsste uns eigentlich zu denken geben.
Wir reden über Gleichstellung, Gleichbehandlung usw. aber wir trennen uns