Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.81
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- 1006 -
Die Meldebücher der Stadt Innsbruck aus
dem 19. Jahrhundert wurden digitalisiert.
Ich kann jedem Mitglied des Gemeinderates empfehlen, sich das anzusehen.
Gerade DDr. Morscher ist diesbezüglich
sehr aufgeschlossen und ich selbst habe
dort schon Führungen mit Privatpersonen
gemacht. Ich finde, das ist eine Einrichtung der Stadt Innsbruck, die viel mehr
genutzt werden sollte.
Die Frau Bürgermeisterin hat die Stadtbücherei bereits ausgeführt. Nachdem ich
sehr gerne lese, ist das eine sehr wichtige
Einrichtung für mich. Die Zahlen der
BesucherInnen sprechen für sich. Im
Jahr 2008 konnten 130.000 BesucherInnen und 280.000 Entlehnungen verzeichnet werden. Der derzeitige Medienbestand beträgt zirka 40.000. Im heurigen
Jahr konnten mehr als 1.500 LeserInnen
dazu gewonnen werden und insgesamt
wurden fast 7.000 neue Medien angekauft.
Auch die Stadtbücherei organisiert
zahlreiche Veranstaltungen. Im heurigen
Jahr organisierte die Stadtbücherei mehr
als 60 Veranstaltungen, wie Buchpräsentationen, Lesungen, Spiele-Nachmittage,
Büchereirallys usw. und es konnten mit
diesem Angebot über 2.000 Menschen
erreicht werden.
Das Projekt "Innsbruck liest" ist ein
Literaturprojekt, welches bereits zum
fünften Mal sehr erfolgreich durchgeführt
wurde. Von der Fachjury wurde im
heurigen Jahr der Roman "Über Nacht"
von der Autorin Sabine Gruber ausgewählt. Die Verteilung der 10.000 Bücher
am Freitag, dem 4.4.2008 war ein
enormer Erfolg und die Bücher waren
innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Das
Rahmenprogramm, bestehend aus
Lesungen, Publikumsdiskussionen und
einer Prosa-Schreibwerkstätte, rundete
die Literaturoffensive publikumswirksam
ab. Diese Veranstaltungen haben im
Literaturhaus, in der Stadtbücherei und im
Turmbund stattgefunden.
Man könnte diesen Kulturbericht noch
stundenlang fortführen. Dass in dieser
Stadt kulturell so viel möglich ist, liegt an
unserer Kulturreferentin, und das sage ich
aus voller Überzeugung. Sie ist für jede
Organisation, Initiative und für jeden
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008
Kulturschaffenden aufgeschlossen und
erreichbar.
Ich erlebe das bei zahlreichen Eröffnungen von Vernissagen oder sonstigen
Ausstellungen im Tiroler Landesmuseum
Ferdinandeum, dass die Frau Bürgermeisterin, auch wenn sie persönlich nicht
anwesend, immer gegenwärtig ist. Der
Friede im kulturellen Bereich in der Stadt
Innsbruck ist ein Verdienst unserer
derzeitigen Kulturreferentin. Wir können
auf eine solche Kulturreferentin stolz sein
und ich glaube, dass es das in dieser
Stadt im Vorfeld noch nie gegeben hat.
(Beifall von allen Seiten)
StRin Mag.a Schwarzl: GR Haller hat
zuerst "Starker Sport, starke Stadt"
gesagt. Ich ergänze mit Inbrunst "Starke
Kultur, starke Stadt". Ich bin genauso
überzeugt davon, dass man in Zeiten wie
diesen bei der Kultur nicht sparen sollte
und bin sehr froh, dass das nicht passiert.
Ich glaube, dass gerade Kunst- und
Kulturführer, nachhaltige Stadtentwicklung
ganz wichtig sind. Nachhaltig heißt
eigentlich, dass man diese Aspekte
Ökonomie, Soziales, Ökologie zusammenschaut. Je länger ich mich in dieser
Kulturszene bewege, umso mehr merke
ich, dass es dort die besten Zusammenschauer und besten Grenzüberschreiter
gibt. Für das Zusammenschauen muss
man einmal die eigenen Grenzen überschreiten können.
Deshalb kann ich mit der Aussage von
GR Kritzinger, was unter dem Deckmantel
der Kunst alles provoziert wird, eigentlich
überhaupt nichts anfangen. Das sind so
schnell gesagte Dinge, denn man sollte
sich näher ansehen, was Deckmantel
Kunst ist. Wenn es diese Provokationen
vor zweihundert Jahren nicht gegeben
hätte, hätten wir vielleicht manches, was
wir heute als selbstverständliches
Kulturgut vereinnahmen, gar nicht
bekommen.
Ich bin auch keine Verfechterin des
Bündnisses zwischen Kirche, Kultur und
Kunst, denn diese Zeiten sind Gott sei
Dank vorbei. Ich plädiere für ein starkes
Bündnis zwischen öffentlichen Händen,
Kunst und Kultur und nicht wieder zu
einer Rückkehr zum Mäzenatentum, wie
feudale Adelige oder die Kirche.