Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil1.pdf
- S.82
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Was macht das Fundament einer starken
Kultur in einer starken Stadt aus? Ich
denke, das ist vor allen Dingen die breite
und vielfältige Szene von Menschen und
Organisationen, die Kunst und Kultur
schaffen und vermitteln. Ich kann hier bei
GR Wanker anknüpfen, denn es vergeht
in der Stadt Innsbruck kein Tag, an dem
nicht drei bis fünf Kulturveranstaltungen
stattfinden. Diese leben auch von einem
sehr vielfältigen und zahlreich vorhandenen interessierten Publikum.
Ich habe zwar nicht an jeder, sondern nur
einigen Vorstellungen des Theaterfestivals der freien Szene teilgenommen,
konnte jedoch erstaunt feststellen, dass
die Vorstellungen immer sehr gut von
einem interessierten und vielfältigen
Publikum besucht wurden. Ein Fundament ist auch die Wertschätzung, die wir
als Kommunalpolitik dieser Arbeit entgegenbringen. Nicht nur das Tiroler Landestheater hat vierhundert Arbeitsplätze,
sondern die vielen Kulturinitiativen und
Kulturschaffenden vor Ort, bieten zu
einem großen Teil auch Arbeitsplätze.
Diese Wertschätzung drückt sich nicht nur
budgetär, sondern auch in Form von
räumlichen und finanziellen Rahmenbedingungen aus. Ich möchte kurz meine
Budgetanalyse vorstellen:
Das Kulturbudget steigt insgesamt um
knapp 5,3 %, wobei die Steigerungen fast
zur Gänze auf Erhöhungen bei den
bekannten Institutionen, wie Tiroler
Landestheater, Innsbrucker Festwochen
der Alten Musik GesmbH, Musikschule
Innsbruck, Stadtarchiv - Stadtmuseum,
zurückzuführen sind.
Ein kräftiges Plus gibt es bei den kirchlichen Angelegenheiten und € 170.000,-sind für Veranstaltungen bzw. den Umzug
aufgrund des Gedenkjahres vorgesehen,
worüber ich nicht ganz glücklich bin.
Wahrscheinlich werden hier Sicherheitskosten enthalten sein, aber wenn das
Land Tirol im Jahr 2009 einen Festumzug
haben will, sollte es die Sicherheitskosten
selbst bezahlen. Ich wüsste mit diesen
€ 170.000,-- im Kulturbudget Besseres
anzufangen.
Man kann sagen, dass der Schwerpunkt
bei den Ausgaben im Kulturbudget im
Bereich der darstellenden Kunst, beim
GR-(Budget-)Sitzung 11.12.2008
Tiroler Landestheater und Innsbrucker
Sommer mit € 9,25 Mio liegt. Dann die
schon erwähnten Ausbildungsstätten, wie
die Musikschule Innsbruck, Tiroler
Landeskonservatorium, Innsbrucker
Festwochen der Alten Musik GesmbH,
Stadtarchiv - Stadtmuseum. Nicht
vergessen darf man die Kofinanzierung
von Landesprojekten: Das BergiselMuseum mit € 800.000,--, das Tiroler
Volkskunstmuseum - Innsbruck mit
€ 300.000,-- für dieses Jahr, denn
insgesamt sind es höhere Kosten und
dieser Landesfestumzug; städtische
Einrichtungen wie das Stadtarchiv Stadtmuseum und kirchliche Angelegenheiten.
Spielraum haben wir eigentlich nur bei
den rund € 1,8 Mio Jahressubventionen,
wobei man sagen muss, dass davon fast
€ 800.000,-- bis € 900.000,-- fix gebunden
sind. Dies einerseits durch die Dreijahresverträge und andererseits ist der Betrag in
der Höhe von € 355.000,-- für den Innsbrucker Sommer enthalten.
Manövriermasse haben wir ungefähr
€ 980.000,-- und zirka € 150.000,-- mehr
als im vorigen Jahr, was ich natürlich
begrüße. Hier stellt sich jetzt die Frage,
für was man dieses Geld verwendet. Ich
bin immer noch der Meinung, dass es
legitim ist, ohne gleich in den Geruch zu
kommen, das Tiroler Landestheater als
solches in Frage zu stellen. Ich glaube es
ist gut, ein Dreispartenhaus mit einem
Ensemble für das Theaterspielen zu
haben.
Dieser Automatismus der jährlichen
Abgangssteigerung darf hinterfragt
werden, wenn ich mir ansehe, was im
Gegensatz dazu der professionellen
Theaterszene für die jahresdurchgängige
Arbeit zur Verfügung steht. Schauspieldirektor Klaus Rohrmoser sagt, dass diese
Szene für das Tiroler Landestheater
wichtig ist. Es gibt mittlerweile schon im
künstlerischen Bereich bei den SchauspielerInnen einen Austausch, aber auch
einem monolithischen Block wie dem
Tiroler Landestheater, tut natürlich eine
belebende Konkurrenz aus der professionellen freien Szene auch gut.
Ich finde die Wertschätzung des Theaterfestivals "theater trifft", das alle zwei Jahre