Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2008
/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil2.pdf
- S.15
Suchen und Blättern in über 500 PDFs und 44.000 Seiten.
Gesamter Text dieser Seite:
- 1025 -
geäußert und möchte mich daher nicht
wiederholen.
Was die Zentren, GRin Mag.a SchindlHelldrich, anlangt, so gibt es in der Stadt
Innsbruck wirklich einige gute, wo sich die
älteren Leute zusammenfinden und sich
gut unterhalten, vor allem aber auch neue
Freundschaften schließen. Sie können
sich informieren, was zu tun ist, wenn
man erkrankt oder einen Arzt braucht
usw.
Schlimmer ist, und das wird uns beim
Wohn- und Pflegeheim am Lohbach 2
Sorge bereiten - zumindest Bgm.-Stellv.
Dipl.-Ing. Sprenger -, dass man kein
Pflegepersonal findet. Es ist schwierig,
gutes Pflegepersonal zu bekommen.
Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger hat
gesagt, dass die Grundsicherung durch
den Entfall des Kinderregresses und
durch die Ausgaben für das Pflegegeld
erheblich ansteigen werden und dafür
€ 800.000,-- budgetiert sind. Ich glaube,
man kann es nicht sagen, denn das ist
wirklich eine völlige Dunkelziffer. Die
Angehörigen mussten pro Monat zirka
€ 120,-- bis € 150,-- für die Mutter oder
den Vater, welche im Wohn- und Pflegeheim untergebracht waren, zahlen. Sie
waren absolut bereit das zu zahlen, denn
man hat keine großen Klagen gehört.
Anders war es bei den älteren Menschen,
da sie direkt einen Frust hatten, weil sie
wussten, dass ihr Kind für ihren Aufenthalt
im Wohn- und Pflegeheim zahlen muss.
Das hat viele Menschen sehr belastet und
daher haben sie sich oft gesträubt, in ein
Wohn- und Pflegeheim zu gehen. Wir
verfügen über entsprechende Einrichtungen, wo man bis zuletzt die Einweisung in
ein Wohn- und Pflegeheim aufschieben
kann. Unter anderem trägt der nachträgliche Einbau von Duschen und die Besuche vom sozialen Dienst dazu etwas bei.
Es war auch von uns eine Forderung,
diese Regressverpflichtung der Kinder
abzuschaffen. Der Grund von unserer
Seite aus war, dass man den Eltern oder
Großeltern die Scheu, Angst, Abhängigkeit und Belastung, dass die Kinder zur
Zahlung herangezogen werden, nehmen
will.
Wir haben in den Wohn- und Pflegeheimen höhere Ausgaben, weil wir eine
gewisse Zuwanderung der Armut aus der
Umgebung und von anderen Bundesländern haben. Es kommen sehr viele nach
Innsbruck, weil sie früher hier gewohnt
haben. Zum Unterschied zu den ländlichen Gemeinden, zum Beispiel Lienz,
sind die Leute, die in ein Wohn- und
Pflegeheim kommen, finanziell nicht so
von den Steuergeldern abhängig und
bezahlen selbst einen Großteil.
Es gibt zwei Gründe - hier wird mir Bgm.Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger Recht geben warum der Stadt Innsbruck höhere Kosten
entstehen. Der erste Grund ist, weil wir
damals in der Innsbrucker Soziale Dienste
gemeinnützige GesmbH (ISD) Personal
von der Stadtgemeinde Innsbruck
aufnehmen mussten und diese im
Gehaltsschema höher eingestuft waren.
Der zweite Grund den ich als gravierend
ansehe, ist, dass wir in unseren Wohnund Pflegeheimen mehr arme bzw.
bedürftige Leute haben. Daher ist die
Unterbringung in den Wohn- und Pflegeheimen der Stadt Innsbruck etwas teurer
als in der Umgebung. Der Unterschied ist
zwar nicht allzu groß, denn täglich macht
das ungefähr € 4,-- bis € 8,-- aus.
Die Kostentragung ist nach dem Sozialpaktum so, dass 65 % der Kosten vom
Land Tirol und 35 % von der Stadtgemeinde Innsbruck getragen werden.
Dieser Aufteilungsschlüssel wurde nie
korrigiert. Ich glaube, wir müssen uns auf
diesen Druckknopf stellen und dafür
Sorge tragen, dass eine Korrektur des
Aufteilungsschlüssels stattfindet, denn
hier hat das Land Tirol wirkliche eine
Gesamtverpflichtung.
Es wäre für jeden sozial empfindenden
Menschen schlimm, wenn er abgewiesen
wird. Sollte es diesbezüglich Unterstützung brauchen, stehen wir voll und ganz
dahinter.
(Bgm.-Stellv. Dipl.-Ing. Sprenger: Wir
haben den günstigsten Aufteilungsschlüssel von allen Bundesländern.)
Das ist auch ein finanzieller Faktor, den
ich nicht unerwähnt lassen wollte.
Meine Schlussworte gehören dem Dank
der Innsbrucker Soziale Dienste gemein-
GR-(Budget-)Sitzung 12.12.2008 (Fortsetzung der am 11.12.2008 vertagten Sitzung)