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Jahr: 2008

/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil2.pdf

- S.26

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- 1036 -

zumindest gegenüber dem Land Tirol.
Vielleicht wäre dazu auch eine Enquete
möglich, inwieweit wir das selber beeinflussen können. Ich würde es spannend
finden, hier verschiedene Köpfe über den
Wohnungsausschuss hinaus und vielleicht Leute von außerhalb einzubinden.
Es bleibt den Mitgliedern des Gemeinderates nicht erspart, dass ich sie wieder in
die grüne Märchengasse führe. Ich
glaube, es ist allen wichtig, dass wir bei
der Wohnbaudiskussion nicht immer
neben der baulichen Quantität und
Qualität auch die strukturelle soziale
Qualität mit berücksichtigen. Es ist
unbestritten, dass durch diese großen
Bauvorhaben viele Leute auf engem
Raum konzentriert werden. Vor allen
Dingen konzentrieren sich diese nicht im
"Nichts", sondern das ist von einem
ohnehin dichten Bestand an Gebäuden
aber auch an Menschen umgeben.
Nicht nur dieses "Wohnung geben",
sondern auch das "Daheim geben" hat
sehr viel mit diesem ganzen Umfeld zu
tun. Mir ist es wichtig ein Best-PracticeBeispiel Hötting-West zu sagen, da es
eine Wertschätzung gegenüber Leuten
ist, die an diesem Zusammenleben sehr
viel arbeiten, aber nie die Möglichkeit
haben, das direkt im Gemeinderat zu
präsentieren. Es werden jetzt am Lohbach
2 laufend Wohnungen übergeben. Später
kommt das Wohn- und Pflegeheim dazu.
Wir haben große Angst, dass viele neue
Leute kommen und was können wir tun,
um diese möglichst gut in die bestehenden Strukturen einzubinden? Es gibt die
Stadtteilzeitung WESTWIND von HöttingWest und Kranebitten, die Arbeitsgemeinschaft Hötting-West, an der alle Vereine
teilnehmen, der Sozialarbeitskreis, die
Frauengruppen usw. Es wird jetzt schon
ein Willkommensfest geplant und es gibt
eine Unterarbeitsgruppe, die daran denkt,
was man hinsichtlich der Migrantenfamilien unternehmen könnte.
Das ist am "Tivoli-Areal" ganz super
gelungen und ich hoffe, dass es so
weitergeht. Der Unterschied zwischen
dem "Tivoli-Areal" und "Hötting-West" ist
zum Beispiel, dass es beim "Tivoli-Areal"
noch keine gewachsene Gemeinschaft
gibt, welche die Leute rundherum mit

aufnimmt. Das ist noch ziemlich isoliert
und ich hoffe, dass es bald funktioniert,
diese Strukturen aufzubauen.
Das Areal der Campagnereiter Gesellschaft Tirol wird auch ein Stadtentwicklungsgebiet im Stadtteil Reichenau. Ich
glaube, es funktioniert dort dann umso
besser, je früher es gelingt, jene Leute,
die dort schon lange wohnen und mehr
oder weniger organisiert sind, einzubinden, um ihre Erfahrungen einzubringen.
Damit würde man zwei Fliegen auf einen
Schlag treffen.
Die Leute haben oft Bedenken, wenn auf
einem Areal etwas Neues entsteht, da es
bisher eine Grünfläche oder Tennisflächen waren. Das könnte man unterbinden, indem man die Leute einbindet und
ihnen sagt, welche Aufwertung ein
Neubaubereich bringen könnte. Es
könnten Bedürfnisse, die es bisher nicht
gegeben hat, befriedigt werden. Man kann
auch von den Strukturen her schon auf
Wohn- und Lebenserfahrungen im
Stadtteil aufbauen, welche für jene, die
zuziehen, ganz wichtig sind.
Insofern ist die Märchenkiste, die uns
immer unterstellt wird, gar keine Märchenkiste. In Hötting-West ist das kein
Märchen, sondern eine ziemlich greifbare
Realität.
Ich hätte noch einige kleinere Anliegen,
denn bei der Stadtentwicklungsplanung
wäre es mir wichtig, die Kultur mitzudenken. Wir denken hier selbstverständlich
an Bildungseinrichtungen, Betreuungseinrichtungen und Sporteinrichtungen. Die
kulturelle Infrastruktur kann nämlich auch
ein wichtiger Motor und ein wichtiger
sozialer Kulminationspunkt sein.
Ich wünsche mir im Zuge der Fortschreibung des Örtlichen Raumordnungskonzeptes (ÖROKO), dass wir vielleicht die
teilweise doch schon recht alten und
meiner Meinung nach etwas überholten
Stadtteilentwicklungskonzepte evaluiert
und fortschreiben. Ich denke an HöttingWest, weil dort Vieles durch die bauliche
Entwicklung mittlerweile eingeholt und
überholt wurde.
GR Haager: GR Grünbacher hat die
Richtlinie 2003/109/EG angeführt. Ich
frage mich schon, welche Leute wir in

GR-(Budget-)Sitzung 12.12.2008 (Fortsetzung der am 11.12.2008 vertagten Sitzung)