Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2008

/ Ausgabe: 12-Dezember-Budget-Teil2.pdf

- S.44

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Ersatzverkehrsmittel zum PkW-Verkehr
ist, sinkt die Zahl der AutofahrerInnen. Die
Menschen sind zum Umstieg bereit, wenn
ein gutes Angebot vorhanden ist.
Die Nahmobilität ist der reale Alltag in
einer Stadt. Es geht nicht um große,
sondern um kleine Distanzen und diese
gilt es zu fördern. Bei der Regionalbahn
stellt sich auch die Frage, wer hier auf der
Bremse steht. Wer versteht nicht, dass für
den Verlust von wenigen Parkplätzen in
Summe auf die gesamte Stadt Innsbruck
gesehen, ein staufreies und für alle
nutzbares Verkehrsmittel entsteht.
Die Mehrheit des Gemeinderates hat das
O-Bus-System eingestellt weil wir ein
besseres System beschlossen haben.
Das O-Bus-System ist gut aber wir
bekommen mit einer Straßenbahn die
bessere Alternative. Die Straßenbahn
bietet einfach eine höhere Transportkapazität. Es bringt nichts, wenn ich drei OBusse hintereinander zu einer Station
schicken muss und dieselbe Personenanzahl mit einer Straßenbahn bedienen
könnte.
Wir dürfen dabei nicht nur die Stadt
Innsbruck betrachten. Wir müssen den
Leuten in den Nachbargemeinden eine
Mobilität bieten, mit der sie kostengünstig
in die Stadt Innsbruck kommen können.
Ein weiterer wichtiger Bereich in der
Nahmobilität ist das Zufußgehen. Das
wird in der Verkehrsplanung mangelhaft
berücksichtigt, weil es einfach selbstverständlich ist. Es ist wichtig, dass man den
Menschen die Möglichkeit gibt, sich frei zu
bewegen. Der Straßenraum muss
entsprechend gestaltet und nicht nur mit
Parkplätzen einfach zugepflastert werden.
Man muss den Leuten Bänke zum
Ausruhen zur Verfügung stellen. Dies gilt
vor allem für alte Leute. Es soll nicht nur
vor jeder Haustür ein Parkplatz sein,
sondern ich stelle die Frage, warum wir
nicht auch viele Parkbänke aufstellen,
damit sich die Menschen hinsetzen,
unterhalten und ausrasten können.
Wer das Fußgehen fördern will, muss den
öffentlichen Raum als Gesamt- und nicht
nur als Stückelwerk betrachten. Dazu
gehört auch Grün und dies nicht nur in
Form von Architektenpetersilie, in dem
man irgendwo ein paar Stöckchen

aufstellt, sondern in Form von Bäumen.
Diese Bäume sind wichtig für das Stadtklima und für die FußgängerInnen. Wo
viele Leute gehen, lebt die Kommunikation und herrscht eine höhere soziale
Sicherheit. Es ist Aufgabe der Stadt
Innsbruck, die Weichen entsprechend so
zu stellen, dass auch das Zufußgehen
gefördert wird.
Ein weiterer Bereich ist das Rad fahren.
Bauliche Maßnahmen in den letzten zwei
Jahrzehnten haben in diesem Punkt viel
vorangetrieben. Es gibt gute Radwege
entlang des Inns bis hinunter ins Olympische Dorf. Aber auch hier kommt es in der
Zukunft auf die weitere Vorgangsweise
an. Ist eine Radabstellanlage, die mit
Rädern gefüllt ist, ein Designdesaster und
ein Straßenzug der zu beiden Seiten mit
Autos zugeparkt ist, die pure Ästhetik?
Radabstellanlagen im Straßenraum
sollten eine Selbstverständlichkeit sein
und dadurch bleibt der Gehsteig auch den
FußgängerInnen vorbehalten. Zur
Förderung des Radverkehrs braucht es
keine berauschend teure Infrastruktur und
man muss nicht überall eigene Radwege
bauen. Man kann das recht günstig
umsetzen aber es ist wichtig, eine hohe
Netzqualität zu erreichen. Streckenweise
wird Infrastruktur benötigt werden aber es
ist nicht notwendig, permanent alles neu
zu bauen. Diese Weichenstellung ist auch
wieder die Aufgabe der Stadt Innsbruck
und des Gemeinderates.
Ich möchte nun eine kurze Vorschau auf
das Jahr 2030 machen. Mit viel Glück bin
ich dann auch noch auf der Welt. Ich
möchte, dass wir im Jahr 2030 darüber
lachen können, wie verkorkst wir alle
gedacht haben. Ich möchte, dass es im
Jahr 2030 selbstverständlich ist, dass
man mit Elektroautos fährt, breite Gehwege vorhanden sind und eine gute Fahrradwegstruktur sowie ein tolles öffentliches Verkehrsnetz existieren. Den
nächsten Generationen sollten wir eine
Multimobilität bieten können, damit sie
von dieser Abhängigkeit von PkWs
herauskommen.
GR Gruber: Ich schließe gleich an das
Kartenhaus von GRin Mag.a Pitscheider
an. Viele der Wünsche hängen nämlich
damit zusammen, dass man die Leute

GR-(Budget-)Sitzung 12.12.2008 (Fortsetzung der am 11.12.2008 vertagten Sitzung)