Gemeinderatsprotokolle seit 2002
Jahr: 2007
/ Ausgabe: 12-Dezember.pdf
- S.5
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Dipl.-Ing. Baltes: Vielen Dank für die
Gelegenheit, noch einmal einen Überblick
über den Personennahverkehr, insbesondere im Innsbrucker Zentralraum geben zu
können.
Wir haben im Jahr 1997 in Innsbruck und im
Umland bei der Innsbrucker Kommunalbetriebe AG (IKB) rund 44 Mio Fahrgäste
verzeichnet. Wir können davon ausgehen,
dass wir im laufenden Jahr 2007 die Grenze
von 50 Mio Fahrgästen knacken werden.
Das ist eine erfreuliche Entwicklung, die
sicherlich auf die Leistungen des
öffentlichen Personennahverkehrs, aber
auch auf seine Rahmenbedingungen
zurückzuführen ist.
In den letzten Monaten gab es deutliche
Kostensteigerungen für PKWs, und es kam
zu einer deutlichen Steigerung der Nachfrage nach den Leistungen des öffentlichen
Personennahverkehrs. Das gilt nicht nur für
die Innsbrucker Kommunalbetriebe AG
(IKB), sondern auch für die Postbusse, die
Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und
alle privaten Betreiber, die den Zentralraum
mit versorgen.
Eine erhöhte Nachfrage stellt jeden
Betreiber vor Probleme. Wir sehen schon
seit einigen Jahren im Stadtgebiet die
Buszüge der ÖBB Postbus GmbH. Der
Betrieb dieser Buszüge ist im Stadtgebiet
nicht ganz einfach, sie werden nicht zum
Spaß betrieben, sondern weil die Nachfrage
auf den Hauptachsen so groß ist.
Seit Anfang Dezember 2007 haben wir auf
der Inntaltrasse einen S-Bahn-Takt von
dreißig Minuten, mit einer deutlichen
Nachfragesteigerung seit der Einführung der
neuen Waggons, und man kann davon
ausgehen, dass dieses Konzept auch in
Zukunft mehr Nachfrage nach sich ziehen
wird.
Ich komme noch einmal auf die Planungsgrundlagen für dieses Straßenbahnkonzept
zurück: Im Jahr 1999 gab es Anregungen,
das neue Tivoli-Stadion mit Straßenbahnen
zu erschließen. Es gab grundsätzliche
Überlegungen zur Notwendigkeit eines
Straßenbahnnetzes für die Zukunft in
Innsbruck.
GR-Sitzung 21.12.2007
Die Innsbrucker Verkehrsbetriebe und
Stubaitalbahn GesmbH (IVB) wurde
seinerzeit beauftragt, grundsätzliche
konzeptionelle Überlegungen anzustellen,
und der Stadt Innsbruck darüber zu
berichten. Wir haben dann einige Experten
herangezogen, wie Univ.-Prof. Dr. Brentli
aus Zürich, Univ.-Prof. Dr. Achshausen und
Dipl.-Ing. Ruff von den Freiburger Verkehrsbetrieben. Gemeinsam mit vielen Politikerinnen und Politikern, Bürgerinnen und
Bürgern wurde ausgiebig diskutiert, wie man
den öffentlichen Personennahverkehr im
Zentralraum Innsbruck auf lange Sicht am
Besten ausgestalten kann.
Die Haupterkenntnis war seinerzeit, dass
die Straßenbahnlinien bislang dorthin
fahren, wo die Stadtentwicklung nicht
stattgefunden hat. Es gab Diskussionen um
die Einstellung der Linie 6, um die Ausdünnung auf der Stubaitalbahn, es gab Überlegungen, das Schienensystem dort zurückzuziehen, wo nicht die Hauptnachfrage
stattgefunden hat.
Die Arbeitsgruppe hat dann allerdings den
umgekehrten Weg empfohlen, nämlich das
Schienensystem dorthin auszuweiten, wo
die Stadtentwicklung stattgefunden hat und
in Zukunft stattfinden wird. In der Ost-WestAchse habe wir durch die Buslinien O und R
zahlreiche Maßnahmen gesetzt, die die
Nachfrage gesteigert haben, und diese
Nachfrage auch weiter forcieren werden.
Wir haben vor einigen Jahren zum Beispiel
die Buslinie T eingerichtet, die im Wesentlichen die Buslinie O entlasten sollte, weil wir
dort beginnen mussten, im Früh- und
Nachmittagsverkehr in Zweiminutentakten
zu fahren. Das hat schon bei leichten
Verkehrsbehinderungen dazu geführt, dass
sich die Busse gestaut haben. Diese
Situation war weder den Fahrgästen, noch
den anderen Verkehrsteilnehmern zuzumuten.
Um die Busse überhaupt noch irgendwie in
Richtung Zentrum zu bringen, hat man in
den vergangenen Jahren zusammen mit der
Stadt Innsbruck zahlreiche Maßnahmen
vorgenommen: Eigene Trassen, Signalbeeinflussungen, etc. Wenn sich die Gelenksbusse im dichten Verkehr auf eine Kreuzung