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Jahr: 2007

/ Ausgabe: 12-Dezember.pdf

- S.21

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Verfügung gestellt werden, sehr zum
Unterschied von anderen Regionen.

über das hinaus, was jetzt in nächster Zeit
zu finanzieren sein wird.

Das klassische Beispiel: Die Orte entlang
der Salzburger Lokalbahn, die bis hinauf zur
oberösterreichischen Grenze fährt, und die
noch dazu mit einem ergänzenden Bussystem bedient werden, weisen den niedrigsten
Anteil an Zweitwagen pro Haushalt in
Österreich auf.

Das muss die Regionalbahn als Rückgrat
des öffentlichen Personennahverkehrs im
Tiroler Zentralraum, verstärkt durch zwei
andere Projekte, nämlich die S-Bahn und
den ergänzenden Busverkehr für jene Teile
des Zentralraumes, wo man mit der Schiene
nicht hinkommt, einfach wert sein.

Wenn man jetzt noch weiß, dass das Benzin
in den nächsten Jahren sicher nicht billiger
wird, und bisher hat auch GR Federspiel
manchmal rechnen können, dann ist
Autofahren ein Sport, der immer teurer wird.
Ein Zweit- oder gar Drittauto werden sich
bald nicht mehr viele leisten können, das ist
eine mörderische finanzielle Belastung.

Ich möchte noch kurz auf die Finanzierung
dieser Kosten eingehen. Die Lücke zwischen den Ersparnissen bzw. der Anlage
der Stadt Innsbruck nach der Put-1-Option,
und den tatsächlichen Finanzierungserfordernissen, ist nicht ganz so groß. Man darf
nicht vergessen, dass in der vorliegenden
Darstellung der € 171 Mio beim Bund
sicherheitshalber noch € 0,-- verzeichnet
sind. Da wird aber sicher noch etwas
kommen, wodurch sich die Finanzierungserfordernisse beim Land Tirol und bei der
Stadt Innsbruck verringern werden.

Ein Blick in den Verkehrsbericht des Landes
Tirol bestätigt, was StRin Mag.a Schwarzl
schon gesagt hat: Die Regionalbahn hat
auch eine sozialpolitische Komponente. Wie
Dipl.-Ing. Baltes schon ausgeführt hat, wird
diese Regionalbahn unter weniger
Gebrauch von Verkehrsfläche in kürzerer
Zeit mehr Menschen transportieren. Somit
bleibt dem motorisierten Individualverkehr,
den es natürlich auch in Zukunft geben wird,
künftig mehr Verkehrsraum.
Ich komme zur nächsten Frage: Was ist
denn die Alternative? Der Anteil der
Pendler, die das Auto benützen, ist noch viel
rasanter gewachsen und nähert sich bereits
den 80 %. Wenn wir jetzt nichts tun, dann ist
das wie beim Klimawandel durch den SternReport nachgewiesen, die teuerste Variante.
Wenn wir jetzt nichts tun, werden wir in 20
Jahren ca. 45.000 Pendler haben, die mit
dem Auto unterwegs sein werden.
Was kostet denn das? Es entstehen enorme
Infrastrukturkosten. Jeder weiß, wie teuer
eine Ortsumfahrung ist. Von den anderen
Kosten, den Asthma-Kindern, den
Erwachsenen mit chronischer Bronchitis,
den zusätzlichen Feinstaub-Toten, und dem
Verlust an Lebensqualität und dem Plus an
CO2 rede ich jetzt noch gar nicht. Diese
Kosten kann man nicht so leicht
monetarisieren, aber wenn man all diese
Kosten berücksichtigt, dann gehen sie weit
GR-Sitzung 21.12.2007

Wir werden im Rahmen unserer Möglichkeiten auch noch ordentlich Druck machen,
damit die damals zugesagten € 33 Mio des
Bundes valorisiert werden, und uns dann mit
derselben Kaufkraft zur Verfügung stehen,
die sie im Jahr 2004 hatten.
Die Querverbundmöglichkeiten im Rahmen
einer Infrastruktur-Errichtungs- und Betriebsgesellschaft halte ich auch für
realisierbar. Sie wurden bisher noch von
keinem einzigen Finanzamt oder Höchstgericht in Österreich in Zweifel gezogen. Das
ist auch vom Bundesgesetzgeber so
erwünscht.
Übrig bleiben € 50 Mio, wie auch Bgm.Stellv. Mag. Dr. Platzgummer schon gesagt
hat. Diese Summe sollte für eine Stadt wie
Innsbruck, die gerade in den letzten Jahren
sehr gut gewirtschaftet hat, finanzierbar
sein. Wir Grüne haben übrigens nie
bestritten, dass die Anlage der Achenseemilliarde ein guter Grundrahmen für die
Finanzpolitik war. Gestritten haben wir uns
manchmal darüber, wofür wir das Geld
ausgeben sollen, aber der Rahmen wurde
von uns nie in Frage gestellt.