Gemeinderatsprotokolle seit 2002

Jahr: 2002

/ Ausgabe: 12-November_-_1._Teil.pdf

- S.146

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- 1492 -

liert. Die Möglichkeit für bestimmte Gruppen, sich in diesem öffentlichen
Raum aufzuhalten, wird immer mehr eingeschränkt und verdrängt sie immer mehr in andere Bereiche.
Ich glaube man muss aufpassen, dass man nicht kriminelles
Verhalten und Verhalten, das nicht bestimmten Normen entspricht, in einen
Topf wirft. Frau Bürgermeisterin, wenn im Stadtmagistrat jemand etwas
stiehlt, so ist dies selbstverständlich kriminelles Verhalten. Wenn jedoch
jemand am Haydnplatz mit einer Flasche Wein sitzt oder nicht so aussieht,
als käme er aus einem Modegeschäft, so ist das kein kriminelles Verhalten.
Man darf nicht immer kriminelles Verhalten und die von einer Mehrheit
festgelegten Normen in einen Topf werfen.
Es ist unbestritten, dass es Nutzungskonflikte gibt. Es gibt
nicht nur Nutzungskonflikte zwischen Leuten, die mit einer Flasche Bier an
der Sandkiste stehen und vielleicht die Bierflasche in der Sandkiste liegen
lassen, sondern es gibt zwischen Fußgängern und Radfahrern, zwischen
Hundebesitzern und Nicht-Hundebesitzern ebenfalls Nutzungskonflikte. In
einer Stadt, die immer dichter wird, wird es immer mehr Nutzungskonflikte
geben und wir werden diese nicht auf Grund von Verboten reduzieren können. So werden wir diese nicht lösen können, sondern wir verdrängen sie
damit.
Die Stadt Wien hat in sehr dicht besiedelten Bereichen einen
ganz anderen Weg eingeschlagen. In manchen Parkanlagen, die von einem
Wohngebiet umgeben sind, gibt es eine Parkbetreuung. Dies heißt nicht,
einen "Parksheriff" auch noch mit der Ausweispflicht zu versehen, sondern
Parkbetreuung heißt, dass unterschiedliche Gruppen, unterschiedliche Interessen sowie unterschiedliche Problemlagen aufeinander treffen. Das sind
qualifizierte Leute, die diese Konflikte trennen, händeln bzw. bestimmten
Gruppen etwas anbieten können. Es gibt diesbezüglich eine breite Palette
von Möglichkeiten. Es wäre sinnvoll, über so etwas einmal nachzudenken.
Es hat Anträge auf betreutes Spielen usw., gegeben, weil es
auf manchen Spielplätzen Konflikte zwischen Kleinkindern und Jugendlichen gibt. Nur die Jugendlichen wollen die multifunktionale Rutsche und
Kletterpartie anders nutzen als die kleinen Kinder. Daher gibt es auch Nutzungskonflikte. Es gibt ja die Möglichkeit zu sagen, dass man ab zwölf

GR-Sitzung 21.11.2002